Arcade page

Alien Breed ist ein Klassiker. Der Reboot der Serie mit dem Namen Alien Breed Evolution ist nicht lange her und schon kommt mit Assault das zweite Kapitel der Neuauflage. Wir haben unser Assault Rifle geladen und sind nochmal durch die dunklen Gänge des Raumschiffs gerannt, um lebend mit einem Review anzukommen.

Auch hier könnte man wieder den Spruch anbringen ,,für ein Arcade Titel ist die Optik gut". Ich sage aber lieber: Games wie Alien Breed: Assault zeigen uns, dass wir bei Arcade Titeln schon lange nicht mehr mit abgespeckter Grafik rechnen müssen. Dank der Unreal 3 Engine kommen schöne Lichteffekte und gute physikalische Abläufe zum Vorschein. Alles sieht sehr gut aus, nur finde ich den Protagonisten etwas eckig und ein wenig mehr Abwechslung im Setting wäre netter als die wiederholenden Gänge.

Das Spiel schafft es nicht, euch zu schocken oder Angst einzujagen, aber dank des Sounds schafft es das Game, sehr wohl Spannung aufzubauen. Es rummelt, es kracht und in den richtigen Situationen wird das Geschehen durch hektische Klänge, hohe Lautstärke oder elektrisierende Klänge untermalt. Ein wenig mehr Spiel mit den Möglichkeiten einer 5.1 Anlage, so wie Ingame Sprachausgabe hätten dem Ganzen die Krone aufgesetzt, so erhalten wir immer noch ein Spiel mit gutem Soundtrack, der weiß, wie man Spannung aufbaut.

Das Schiff aus Teil 1 ist kurz davor zu explodieren, das wäre fatal. Um dieses Unglück zu verhindern und natürlich um eine schöne Frau an Board zu retten, müsst ihr als Conrad mit einer Waffe im Gepäck auf das Schiff. Hier sollt ihr den Reaktor richtig einstellen und auch sonst allerhand Schalter umlegen.

Am Anfang eines Kapitels wird die Story als Comic erzählt, was gut rüberkommt. Leider wird diese aber nicht ein Stück in das Gameplay übernommen, so dass ihr in den Missionen einfach ein plausibles Ziel vermisst. Wie im großen Vorbild Alien, ist diese Rettungsmission schnell zu einem Krieg geworden, denn das Raumschiff ist von Aliens besiedelt, die nichts lieber wollen, als an euren Rippchen zu knabbern.

Für einen Preis von 800 Points bekommen wir eine ganze Menge geboten: 5 Kapitel, die je nach Spielweise pro Einheit auf eine Stunde kommen können plus einem Modus, den man treffend mit Firefight aus Halo vergleichen kann, und oben drauf noch ein Coop Modus. Beschäftigung für ungemütliche Herbsttage sollte hier also genug drinnen sein. Wem das alles nicht reicht, der kann versuchen, Collectibles in der Kampagne zu suchen oder im freien Modus den Highscore von Freund und Feind zu schlagen.

Das Spiel macht durch seine Einfachheit und durch eine stimmige Atmosphäre Spaß, erhält aber durch die Eintönigkeit auch einen Dämpfer. Der Schwierigkeitsgrad ist hierbei durch seltene Medikits und teure Items recht hoch ausgefallen. Auf Easy ist das Spiel vielleicht noch leicht zu schlagen, auf Normal hingegen braucht ihr schon einen Plan und auf Schwer braucht ihr eine hohe Frustgrenze. Dies liegt auch an einem nicht sonderlich gutem Auto-Save System und ungünstigen Checkpoints. Dies macht das teilweise auftretende Backtracking doppelt schlimm.

Kurzweilig ist also das richtige Wort, besonders im Multiplayer kommt Spaß auf, doch auch alleine bereut man den Kauf nicht, denn neben den kleinen Fehlern hatte ich im Test dauerhaft Spaß.

Das Gameplay ist schnell erlernt, doch leider auch schnell wieder in Vergessenheit geraten. Aus der Vogelperspektive steuert ihr Conrad und ballert dabei fast pausenlos. Wenn ihr nicht ballert, so sammelt ihr Loot und löst gefundenes Geld an Terminals ein. Die kleinen RPG Momente, wie Items und Upgrades frischen das Gameplay ein wenig auf, aber trösten nicht darüber hinweg, dass es unglaublich repetitiv ist.

Ihr habt euer Radar, auf dem ein Ziel angegeben ist, dort müsst ihr hin und auch nur dort. Gibt es andere Wege, so braucht ihr diese nicht gehen, denn sie werden sicher später noch zu eurem Ziel, denn Optionen habt ihr in der Regel nicht. Man kann das Gameplay kurz zusammenfassen: "Ballern-Laufen-Schalter umlegen" macht Spaß und ist einfach, bietet aber zu wenig Abwechslung, um von langer Bedeutung zu sein.

Der Multiplayer ist die wirkliche Stärke von Alien Breed 2: Assault. Gerade im Coop Modus macht die Kampagne Spaß und so kann man auch den harten Schwierigkeitsgrad schon ein wenig besser in den Griff bekommen. Doch die meiste Zeit dürfte man wohl im Survival Modus verbringen, Feuergefecht und Horde, wie sie bei anderen Titeln heissen, waren schon immer wahre Zeitfresser. Wenn ihr den Titel vom Marktplatz laden wollt, überredet auf jeden Fall eure Freunde dazu, das Spiel ebenfalls zu laden, so bekommt jeder von euch doppelte Ware fürs Geld.

Fazit

Wer eine kurzweilige Ballerei in passender Atmosphäre sucht und dafür einen kleinen Preis zahlen möchte, sollte einen Blick auf Alien Breed 2: Assault werfen.

Positiv konnte die gute Performance und der stimmende Soundtrack auf sich aufmerksam machen, nicht so gut war das doch recht eintönige Gameplay.

Mit Freunden zusammen läuft das Game dann aber wirklich zur Höchstform auf. Hier wird sicher das Rad nicht neu erfunden, aber der neue Alien Breed-Ableger kann sich stolz in die Reihe der besseren Arcade Titel einordnen.


Bewertung


Grafik 9 von 10
9/10
Sound 9 von 10
9/10
Story 8 von 10
8/10
Umfang 9 von 10
9/10
Spielspaß 8 von 10
8/10
Gameplay 8 von 10
8/10
Multiplayer 9 von 10
9/10
XBU-Gold-Award
9