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Nun kommt ein Kinect-Spiel, welches die Entwickler "Virtual Air Guitar Company" allein des Namens wegen wohl unbedingt haben wollten... In Air Guitar Warrior geht alles ums Luftgitarrenspielen und macht dadurch auch echt Spaß. Einfach ist das Ganze jedoch bei weitem nicht...

Rockige Kulisse

Der nicht enorm bekannte aber dennoch geniale Gitarren-Virtuose Mika Tyyskä komponierte und spielt den Soundtrack für das rockige Kinectspiel. Zwischen Classic Rock bis hin zu Heavy Metal spielt man sich durch die verschiedenen Stages und das auf einem sehr guten Niveau. Die 19 Songs des Soundtracks sind sehr gut und für ein solches Nischengame von erstaunlichem NIveau. Es wird nicht langweilig oder nervig.

Die Kulisse allgemein ist an klassische Rock- und Heavy-Metal-Klischees angebunden und beinhaltet dermaßen viele Wikinger, Gewitter, Explosionen und wilde Tiere, dass Jack Black stolz auf das abstruse Setting schauen und Tenacious D mit Freuden mitwirken würde.

Während wir die Luftgitarre schwingen reiten wir auf Dinosauriern oder Haien mit Laserwaffen und bekämpfen mit unserem Rock die anfliegenden Monster. Viele Klischees, viel Humor, aber das macht das Ganze erst unterhaltsam. Zwar wirkt einiges etwas konstruiert und manchmal sogar ein wenig unpassend, insgesamt ist die forciert stereotypisch männliche Kulisse aber witzig und mit der richtigen Musikuntermalung.

Schnelle Rhythmen und langsame Beats

Wie spielt sich das Luftgitarrensoloabenteuer? Nun, in dem man dem Rhtyhmus der Musik folgt kann man langsame oder schnellere Beats "spielen" und dadurch mit seiner Gitarre schießen. Gleichzeitig muss ich zielen und kann bei Belieben Solobeats (Hände näher beieinander)  spielen. Weiter Trick im späteren Spielverlauf: Mittels einer aufladbaren Anzeige kann ich durch ein Nachhintenlehnen die Feuerrate (und dadurch die Zerstörungswut) erhöhen.

Klingt kompliziert? Ist es aber nicht. Man bleibt stets statisch vor dem Bildschirm stehen und spielt locker Gitarre vor sich hin (dadurch ist das Spiel auch zur Abwechslung mal nicht so schweißtreibend wie einige andere der Kinectgames). Ganz nebenbei töte ich Horden an Gegnern und besiege Bosse. Die Steuerung ist denkbar einfach, die Gameplaymöglichkeiten recht begrenzt, dafür aber umso unterhaltsamer. Denn jeder kann sofort einsteigen und versteht das Spielprinzip sofort.

Wer an die Grenzen kommen möchte...

… kann das sehr schnell erreichen. Zum einen bietet das Spiel einen übertrieben schweren "Experten-Modus" und zum anderen steigt der Schwierigkeitsgrad der Level sehr schnell an. Was am Anfang noch harmlos und einfach erscheint wird nachher zur wahrlich genauen Schauspiel vor der Kamera. Denn plötzlich kommen die Gegner von überall herangeflogen, man muss sehr genau zielen und die Auswahl der richtigen Gitarre, sowie das Einsetzen der richtigen Munition zum richtigen Zeitpunkt wird zum Standard. Vorbei der so lustige Moment des Casualgamings. Aber das ist okay und gut so: Air Guitar Hero bietet eine Herausforderung und durch die recht einfach Steuerung funktioniert das auch meist sehr gut.

Doch andererseits bietet das Spiel auch nicht sonderlich viel, als die Songs und die Level mit dem immergleichen Gameplay. Ja, die Gegner variieren und die Gitarren, die man auswählen kann auch, aber im Kern spielt sich das alles immer gleich. Es gibt keinen Multiplayer-Modus, jeder Level ist nur sukzessiv spielbar und daneben wird noch ständig Werbung für die anderen Spiele von Virtual Air Guitar Company gemacht... Naja, das ist noch ausbaufähig. So wirkt das Ganze eher wie ein Minigame, als dass es wirklich alleine, an sich überzeugen kann. Vor allem fehlt dem Spiel eine ordentliche Rahmenhandlung, eine Art Story, oder Spielsinn, und sei es nur ein witziger NPC-Compagnon, der einen durchs Spiel begleitet. So bleibt das Spiel stets klein und unter seinem Potential – wie allzu oft bei guten Kinectgames.

Fazit

Erneut zeigt man uns, dass doch noch gute Kinectgames entwickelt werden. Wer Kinect hat und auf Rockmusik steht, wird mit dem Luftgitarrenspektakel sicherlich gut beraten sein. Denn die Musik ist klasse, das Gameplay simpel aber unterhaltsam und das gesamte Thema, die gesamte Kulisse, ein einziges großes, witziges Klischee.

Sicherlich gibt es auch ein paar negative Aspekte, wie z.B. die Tatsache, dass man die einzelnen Level (genannt "Tracks") nur sukzessiv freischalten/spielen kann, oder dass es keinen Multiplayer und keine richtige Story gibt. Alles in allem sind das aber nur Kleinigkeiten und das simple Gameplay mit dem guten Soundtrack kann zwischendurch immer wieder begeistern. Auch deshalb, weil man, ander wie bei anderen Kinectgames, nicht zwingend seine Sportklamotten anziehen muss...


Bewertung

Pro

  • Guter Soundtrack (Rock, Heavy Metal)
  • Simples, funktionierendes Gameplay
  • Witzige und klischeebeladene Kulisse
  • Perfekt für ein Spiel zwischendurch

Contra

  • Kein Multiplayer, keine wirkliche Story
  • Gameplay ist wegen der Einfachheit repetitiv
  • Ingamewerbung für andere Kinectgames

Grafik / Atmosphäre 7 von 10
7/10
Sound 9 von 10
9/10
Gameplay 8 von 10
8/10
Umfang 6 von 10
6/10
Spielidee, Witz 7 von 10
7/10
Spielspaß 8 von 10
8/10
XBU-Silver-Award
8

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