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Ein minimalistisches Jump’n Run mit einem Fokus auf Musik? Ja, solche Spiele gibt es bereits, aber Double Fine Studios präsentiert uns mit 140 ein nochmals minimalistischeres Spiel, da kleiner und simpler nicht geht. Wir durften das Spiel für die Xbox One testen und sind enttäuscht von der kurzen Spieldauer. Mehr in unserem Review!

Drauflosgerollt

Das Konzept ist minimalistisch durch und durch. Der Grafikstil ist sehr stark an geometrischen Formen und einfachen Farben orientiert. Ihr startet mit einem Quadrat: Bewegt ihr es, so wird es zu einem Kreis, bzw. einer Kugel die rollt, im Sprung ist es ein Dreieck. Zum Springen drückt ihr A und den Analogstick benutzt ihr zum Bewegen. Das war’s dann auch schon mit den Buttons. Minimalistisch halt. Und da es auch keine Einführung oder Erklärung gibt, rollt man halt mal drauf los. Schnell merkt man, was das Ziel ist: Kleine bunte Kugeln fangen und zu einem großen Kreis bringen – so kommt man zur nächsten Ebene.

Das Spiel bleibt vom Gameplay her aber stets rudimentär. Das fällt bereits nach dem ersten Level auf und ist auch etwas, was sehr schade ist: Jump’n Run kann so viel mehr sein, aber das Konzept bleibt dermaßen auf die Basis reduziert, dass es schon richtig langweilig ist. Es gibt keine beschleunigenden Elemente, man kann nicht an Wänden kleben, man kann sich tatsächlich das komplette Spiel über einfach nur in einer Geschwindigkeit bewegen und in einer Höhe springen. Es kommt keine Abwechslung.

Genau hingehört

Die einzige Abwechslung, die kommt, ist die Musik. Das elektronische Soundspektakel passt zum Stil des Spiels. Im späteren Spielverlauf ist es die Musik, die euch genaues Timing ermöglicht um bestimmte Passagen präzise genau zu schaffen. Anfangs mag das schwer erscheinen, aber an sich ist es relativ leicht. Gerade WEIL das Gameplay so arg simpel ist, sind die Herausforderungen eher mittelmäßig. Nur die „Bosskämpfe“ brechen mit dem gewohnten Gameplay und besonders der zweite erweist sich als unglaublich schwer zu knackende Nuss – es frustriert teilweise einfach nur, weil ebenfalls genaues Timing gefragt ist, diesmal aber ohne Musikhinweise…

Wie, das war’s schon??

Ja, aber schnell ist alles vorbei. Zwei Stunden gespielt, sich ein wenig über verschiedene Passagen aufgeregt, aber dann ist man durch. Der Umfang des Spiels ist sehr gering. Drei Level mit je einem Bosskampf und dann kann man das Ganze nochmal verspiegelt spielen (aber die gleichen Levels) und es hat sich gegessen. Da ist man spätestens nach drei Stunden durch.

Vielleicht ist der geringe Umfang der Grund, warum die Entwickler komplett darauf verzichtet haben, einen Pausebutton oder ein Menü zu implementieren, oder gar eine Speicherfunktion zu integrieren! Das ist allerdings sehr, SEHR nervig und ein absolutes Unding in unserer heutigen Zeit. Es sieht zwar oldschool und wie „back to basics“ aus, nervt aber nur. Man kann das Spiel nicht pausieren, keine Einstellungen vornehmen (um z.B. Einstellungen zu Sounds oder Farben zu ändern) und nicht speichern. Die einzige Möglichkeit, eine angefangene Session später weiterzuspielen, ist, die Konsole mit aktiviertem Ruhezustand auszuschalten und das Spiel später weiterzuspielen. Schließt man das Spiel allerdings (indem man z.B. ein anderes Spiel startet), ist jeder Fortschritt verloren… FURCHTBAR!

Fazit

Hier gibt es nicht viel zu erzählen, denn 140 ist so schnell vorbei, wie es angefangen hat. Ein ganz simpler und minimalistischer Platformer, „Jump’n Run“, der wirklich in allen Aspekten minimalistisch ist. Simple Grafik mit Formen und Farben auf die absolute Basis reduziert, elektronische, einfache Musik, und ein ganz banales, simples Gameplay, das aus immer den gleichen Elementen von Springen und Laufen, bzw. Rollen besteht. Doch das ist leider nicht genug, um zu überzeugen.

Die Spieldauer von vielleicht maximal drei Stunden ist für jedes Spiel zu kurz, egal wie billig sie ist. Hinzu kommt, dass es kein Menü, keine Pause- und keine Speicherfunktion gibt! Das ist absolut furchtbar und motiviert nicht gerade, das Spiel oft zu spielen. Schließlich muss man immer wieder am Anfang anfangen…

Wer das Konzept mag, der sollte lieber zu Electronic Super Joy greifen; dieses Spiel hat eine ähnliche reduzierte Grafik, auch einen Fokus auf Musik (deutlich besser) und viel variantenreicheres Gameplay. 104 ist nur für ein kurzes Durchspielen geeignet und hinterlässt ein wenig zu viel den Eindruck, als ob man sein Geld zum Fenster rausgeworfen hätte.


Bewertung

Pro

  • Minimalistiche Grafik
  • Musik zuständig für präzises Timing
  • Simples Gameplay

Contra

  • Gameplay zu banal, keine Abwechslung
  • Spielumfang viel zu kurz (maximal 3 Stunden)
  • Keine Pause, kein Menü, keine Speicherfunktion

Grafik / Stil 6 von 10
6/10
Sound / Musik 8 von 10
8/10
Umfang 2 von 10
2/10
Gameplay 6 von 10
6/10
Abwechslung 4 von 10
4/10
Spielspaß 2 von 10
2/10
4

3 Kommentare

XBU MrHyde So, 02.10.2016, 08:38 Uhr

Da stimme ich dir zu, da habe ich dann auch keinen Bock drauf...

XBU Philippe Do, 29.09.2016, 13:11 Uhr

Ja, ich war total verwirrt anfangs und dachte mein Controller funktioniert nicht. Nein, du kannst weder :startbutton: noch :backbutton: drücken und das Spiel läuft einfach immer weiter. Einmal zu ist der Fortschritt weg. Finde das bescheuert. Gerade für so ein Minigame für zwischendurch.

XBU MrHyde Do, 29.09.2016, 11:18 Uhr

Das ist ja wirklich mega minimalistisch... und kein Speichern? Wäre schon nix für mich, da ich nicht drei Stunden am Stück zocke.