Review zu The Warriors: Street Brawl

Der Film "The Warriors" kam 1980 in die Kinos und wurde zu einem Kultstreifen der damaligen Jugend. Nun prügelt sich die gleichnamige New Yorker Gang durch die Xbox LIVE Arcade Welt und lässt für 800 Microsoft-Punkte nicht nur die Fäuste fliegen. Ob The Warriors: Street Brawl ein Volltreffer ist, könnt ihr in unserem Review erfahren.

Jeder Levelabschnitt wird mittels Kurz-Comic inklusive Sprechblasen eingeleitet. Das Spielgeschehen wird in abwechslungsreicher 3D-Optik präsentiert und macht durchweg eine richtig gute Figur. In klassischer Arcade-Manier steuert ihr einen der spielbaren Charaktere, die den Filmdarstellern wie aus dem Gesicht geschnitten sind, von links nach rechts durchs stimmungsvoll dargestellte New York bei Nacht. Düstere Gassen, menschenleere U-Bahn Stationen und Stadtparkareale vermitteln eine angespannte Atmosphäre und passen durchaus zum Film-Vorbild. Die Grafik ist zwar kein technisches Wunderwerk, aber für ein Arcade-Game mehr als ausreichend und kann, wenn man erst einmal Gefallen an dem Beat'em up Game gefunden hat, einige Pluspunkte verbuchen.

Der Sound hat sich musikalisch konsequent am Film-Vorbild gehalten und passt zu jeder Zeit wie die Faust aufs Auge. Sicher kann der Sound aus den späten 1970ern nicht jedermanns Ohr überzeugen, aber ihr befindet euch nun mal mitten im Abenteuer der "Warriors" und dazu gehört eben eine gute Portion vom rockig-poppigen Sound aus vergangenen Zeiten. Euer Protagonist sowie die gesamte New Yorker Gangerstwelt, hält nicht viel von großen Worten und kommuniziert ausnahmslos auf schriftlichem Wege, so dass ihr eure Ohren ganz dem Soundtrack und den Umgebungsgeräuschen widmen könnt.

Der Anführer der Riffs -Cyrus- hat alle New Yorker Gangs zu einer Versammlung einberufen, zu der jede Gang einige Mitglieder zu schicken hat. Während Cyrus in seiner Rede alle Gangs zu einer Vereinigung aufruft, um eine schlagkräftige Armee für den Kampf gegen die New Yorker Cops zu erhalten, wird er durch einen Schuss aus der Menge tödlich getroffen. Die Rogues, die den Mord begangen haben, beschuldigen die Warriors und so rufen die Riffs zur Jagd nach den Warriors auf. Die sind nun auf der Flucht und müssen quer durch New York City, um in den heimischen Bezirk zu gelangen.

Im Spiel The Warriors: Street Brawl steuert ihr ein Mitglied der wählbaren Warriors, und prügelt euch den Weg nach Hause frei. Unaufhörlich stellen sich euch sämtliche Gangs in den Weg und wollen euch die Birne einschlagen. Heißt mit anderen Worten, greift zum Baseballschläger, Messer oder Spaten und immer schön drauf auf die Bösewichte. Passender Weise besitzt ihr außerordentliche Kickbox-Fähigkeiten, um auch mit bloßen Händen sowie schickem Schuhwerk ordentlich auszuteilen, um somit einen durchaus sportlichen Heimweg zu beschreiten.

The Warriors: Street Brawl bietet einen Story-Modus der aus sieben Missionen á drei Level besteht, durch die ihr euch regelrecht durchschlagen müsst, wollt ihr euer Ziel, Coney Island, erreichen. Insgesamt stehen euch sechs verschiedene Gang-Mitglieder als Protagonist zur Verfügung, von denen zwei Charaktere erst freigespielt werden müssen, um ausgewählt werden zu können. Ihr könnt entweder mit eurem Protagonisten allein spielen oder euch von bis zu drei KI-Gangmitgliedern begleiten lassen. Zudem könnt ihr die Story auch im Arcade-Modus spielen, der als einzigen Unterschied zum Story-Modus, keine Speicherpunkte aufweist. Habt ihr Story- oder Arcade-Modus einmal durchgespielt, schaltet sich der Boss-Modus frei, in dem ihr gegen die stärksten Gang-Mitglieder New Yorks im direkten Kampf gegenüber steht.

Da The Warriors: Street Brawl auch noch einen Offline- sowie Online-Multiplayer aufweisen kann, kann man schon von einem befriedigenden Umfang sprechen, auch wenn er insgesamt gesehen ein bisschen wenig Abwechslung zu bieten hat und zudem Online-Versus-Kämpfe vermissen lässt.

Wer von Klopperei nicht genug kriegen kann und zudem keine technischen Wunder erwartet, erhält mit The Warriors: Street Brawl eine gute, wenn auch hohle Portion - Spielspaß. Wer mit der insgesamt ungenauen Steuerung erst einmal per "Du" ist und seinen Gehirnzellen eine Runde Winterschlaf verordnet hat, der kann hier vergnügliche Prügelstunden absolvieren, Frustresistenz vorausgesetzt. Des Weiteren solltet ihr regelmäßige Massenangriffe auf engstem Raum verkraften. Ob der Singleplayer-Modus über einen ausreichenden Widerspielwert verfügt, wollen wir nicht garantieren, denn das Spiel bietet keinerlei Abwechslung, wenn man von den Sammelobjekten absieht, die entweder Lebensfreude aufpeppen oder verschiedene Haudrauf-Werkzeuge beisteuern.

Wenn man die generelle Zielungenauigkeit der getätigten Angriffe auf den Feind außer Acht lässt, geht die Steuerung durchweg locker von der Hand. Das Prügel-Game bietet alles was der virtuelle Schlägertyp zum Agieren braucht, aber leider erweist sich die Navigation der gewählten Aktionen als undankbare Herausforderung. Mit den Tasten X und Y sorgt ihr für einen einzelnen Fausthieb bzw. Fußtritt oder setzt eine Combo an. Spezial- bzw. Wut-Angriffe gebt ihr mit LB bzw. RB in Auftrag. Habt ihr die Kontrolle über die Hauerei verloren oder müsst mal ordentlich Luft schnappen, könnt ihr mit RT in Abwehrstellung gehen oder haltet LT und schwingt eure Hufen, um der drohenden Prügel zu entkommen.

Alle Schlagtechniken lassen sich wirkungsvoll kombinieren und sorgen jederzeit für dicke Nasen sowie blutverschmierte Baseballschläger, was die Altersfreigabe "USK ab 16 Jahren" rechtfertigt.

Über Xbox LIVE -oder auch offline an einer Konsole- könnt ihr euch mit bis zu drei weiteren Mitspielern durch New York schlagen. Entweder spielt ihr die gesamte Story oder pickt euch einzelne Levelabschnitte heraus. Es gibt ein mitunter heilloses Durcheinander, wenn sich vier Warriors durch die Level prügeln, aber trotzdem macht es irgendwie mächtig Spaß, wenn sich acht Hände und Beine ihren Weg durch die Gegner freischlagen. Auch hier mangelt es aber an genügend Abwechslung, um gänzlich zu überzeugen.