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Endlich ist es da. Das erste Arcade-Spiel für die Xbox One, das über das ID@Xbox Programm realisiert wurde. Doch Strike Suit Zero ist noch mehr, schließlich wurde das Spiel von der Community über Kickstarter mit rund $175000 finanziert. Grund genug für uns also, dank eines Test-Codes ins Cockpit zusteigen. Ob Strike Suit Zero in der Director's Cut Version eine gute Figur macht und falls ihr wissen wollt, was denn besonderes in dieser Version zu finden ist, dann lest uns durch, was XboxUser von dem Spiel hält.

Das Weltall ist bunt. Zumindest will man uns das auf geschönten NASA-Bildern immer weismachen. Klar, dass auch Strike Suit Zero da keine Ausnahme macht und uns in Szenarien schickt, die mit farbenfrohen Planeten punkten wollen. Man stelle sich aber mal vor, man würde die Farbe rausnehmen und auf Realismus setzen. Langweilig! Und daher kann man sich dann im Spiel auch über so manch schönen Schlachthintergrund freuen.

Nicht so schön sind hingegen die Objekte im Spiel. Denn sowohl dem Weltraumschrott, den Raumstationen oder den eigentlichen Stars, den Raumschiffen, mangelt es an Texturen. So kommen sie meist einfarbig daher und lassen so manches Detail vermissen. Durch die schönen Hintergründe und die Waffen-Effektfeuerwerke kann man das aber gut verkraften.

Wer mag, schaltet in den Cockpit-Modus um. Zwar ist das Cockpit auch nicht gerade detailreich gestaltet, dafür überzeugt die Ansicht durch ein besseres Geschwindigkeitsgefühl und optisch beeindruckendere Effekte, da man sich näher am Geschehen fühlt.

Bevor man im Spaceship Platz nimmt, bekommt man ein Introvideo zu sehen, dass einem die Hintergrundgeschichte näher zu bringen versucht. Hier wird schon klar, dass an Synchronsprechern nicht gespart wurde. Man muss also nur dann die Untertitel lesen, wenn man der englischen Sprache nicht mächtig ist. Eine Übersetzung ist nämlich nicht enthalten. Immerhin machen die Sprecher einen guten Job und wirken im Schlachtengetümmel authentisch.

Der Soundtrack macht beim ersten Hören auch Lust auf mehr. So wird man von fremdartig klingenden Melodien begrüßt, die zudem sehr schön von einer japanischen Sängerin begleitet wurden. Doch leider kann der Soundtrack dieses Niveau nicht halten, den Rest nimmt man zwischen Geballer und Kommandos kaum wahr.

Der Platz auf der Erde wird knapp. Der Wunsch, dass All zu erforschen ist groß. Als dann eines Tages ein Signal der Erde erklärt, wie sie das All erobern können, beginnt diese daraufhin Schiffe zu bauen und mit der Kolonisation zu beginnen. Doch je mehr Planeten die Menschen bevölkerten, desto gespaltener wurde die Menschheit und die Kolonialisten wollen schließlich ihre Unabhängigkeit.

Als sie es dann schließlich sind, die das Signal orten, verhandeln sie mit der Erde über ihre Unabhängigkeit. Doch die Verhandlungen laufen auf Grund der Gier weniger schief und ein Krieg bricht aus. Um den kostspieligen Krieg zu beenden, schlüpft ihr in die Rolle eines Piloten der Vereinten Nationen der Erde.

Wie man sehen kann, gaben sich die Entwickler bei der Hintergrundgeschichte viel Mühe und tatsächlich weckten sie Interesse. Dies flaut jedoch mit Beginn der Missionen ab, in denen man eigentlich nur stur Ziele abarbeitet, um die nächste Mission freizuschalten. Schade, denn hier wurde hohes Potenzial verschenkt.

Strike Suit Zero umfasst 13 Missionen, die jeweils mit einer Länge von 20 - 30 Minuten aufwarten. Das allein macht also schon eine Spieldauer von rund 4-6 Stunden, je nachdem wie schnell man persönlich ist oder auf welchem Schwierigkeitsgrad man die Missionen angeht.

Aufmerksame XBoxUser werden aber gemerkt haben, dass wir hier Strike Suit Zero in der Director's Cut Version gespielt haben. Diese verfügt, neben verbesserten Texturen, neuen Vertonungen oder Rebalancing, über eine zusätzliche Kampagne mit 5 weiteren Missionen. Für 19,99 EUR bekommt man hier also eine respektable Spielzeit zusammen. 

Science Fiction Fans - und vielleicht auch diejenigen, die es noch werden wollen - lieben Raumschiffe und spannende Kämpfe im Weltall. Diese machen in Strike Suit Zero in ihren besten Momenten auch richtig Spaß. Doch leider sind diese Momente viel zu selten. Zu oft ist man damit beschäftigt Ziele auf Plattformen zu zerstören oder stundenlang auf große Kreuzer oder Fregatten zu ballern.

Die durchaus spannenden Dogfights kommen hier viel zu kurz und sind dann auch viel zu einfach. Denn wo bei den Gegnern wenige Schüsse ausreichen, um das Schild zu brutzeln und eine einzelne Lenkrakete um schließlich das Schiff in Einzelteile zu sprengen, laden sich die eigenen Schilde sehr schnell wieder auf - wenn sie dann erst einmal zusammengebrochen sind, halten sie schließlich sehr viel aus.

Was hat es mit dem namesgebenden Anzug auf sich? Bei Schiffen, die über einen Strike Modus verfügen, gibt es zwei Modi. Während sich das klassische Schiff genretypisch steuern lässt, verwandelt es sich auf Knopfdruck, falls genügend Energie durch Abschüsse gesammelt wurde, in eine Art Roboter im Weltall. Dieser lässt sich wesentlich präziser steuern, da er Bewegungen in jede Dimension beherrscht und über eine automatische Zielfunktion verfügt. Einfach Y gedrückt halten und losballern. Einziger Nachteil: Man bleibt praktisch auf der Stelle stehen und ist vor allem für Flak-Geschütze ein einfaches Ziel.

Die Möglichkeit der Transformationen ist anfangs verwirrend, später äußert praktisch. Nicht zuletzt auf Grund der Tatsache, dass die Steuerung der Raumgleiter ein wenig zu träge ist und man nie das Gefühl hat, das Raumschiff wirklich so zu steuern, wie man es gerne würde. Dies ändert sich im Strike Modus, der aber, aus Balancinggründen, nicht allzu lang andauert.

Updates und neue Schiffe gibt es natürlich auch, die man mit der Zeit freischaltet. Um sich jedoch die Updates zu verdienen muss in jeder Mission ein bestimmtes Ziel erledigt werden. Wer auf Herausforderungen steht wird zudem zufrieden sein, denn bereits der normale Schwierigkeitsgrad lässt einen, vor allem zum Anfang, das ein oder andere Mal scheitern.

Wer träumt spätestens seit Star Wars nicht davon, in ein Cockpit zu steigen, ins All zu fliegen und andere Piloten in spannenden Dogfights platt zu machen. Gut, in der Realität will das wohl kaum einer, aber virtuell bietet es sich natürlich an. Zu schade, dass es hier keinen Multiplayer gibt. Außer dem Vergleich über Bestenlisten mit Spielern weltweit gibt es hier keinerlei Interaktion mit der Außenwelt.

Liebe Entwickler, wenn möglich schiebt den Multiplayer noch nach oder, sollte es einen zweiten Teil von dem Spiel geben, implementiert ihn dann. Die Spieler werden es euch danken.

Fazit

Eigentlich ist Strike Suit Zero: Director's Cut kein so schlechtes Spiel. In Dogfights mit z.B. Abfangjägern macht es wirklich Spaß und weiß, trotz träger Steuerung, zu unterhalten. Was man hier für rund $175000 auf die Beine gestellt hat, ist schon sehr ansehnlich.

Leider ist man dann aber doch zu oft damit beschäftigt, vor allem sehr große Ziele minutenlang zu beschießen. Hinzu kommt, dass die Grafik nicht ganz auf Xbox One Niveau ist und sicher so auch auf der Xbox 360 hätte realisiert werden können.

Doch auch das wäre alles nicht so schlimm, wenn man wenigstens online auf die Jagd gehen könnte. So bleiben einem nur 18 Missionen, die relativ gleich ablaufen und keinen wirklichen Wiederspielwert aufweisen - es sei denn man steht auf den Kampf um Platz 1 der Bestenliste.


Bewertung


Grafik 7 von 10
7/10
Sound 7 von 10
7/10
Story 7 von 10
7/10
Umfang 8 von 10
8/10
Spielspaß 7 von 10
7/10
Gameplay 8 von 10
8/10
Multiplayer 3 von 10
3/10
7