
Gerade mal ein paar Wochen liegt die Premiere des neuen Star Trek Films zurück, und schon sorgt auch die Videospielindustrie für digitalen Nachschub im Star Trek Universum. Die Story zu Star Trek spielt seit je her in der Zukunft, aber hat auch der aktuelle Xbox LIVE Arcade Titel Star Trek D-A-C ebenfalls das Zeug für einen sicheren Einstieg in das nächste Zeitalter?
Grafik
Es hängt immer davon ab, in welchem Zeitalter man sich selbst bewegt, um zu ermitteln, ob etwas einen futuristischen Eindruck hinterlässt oder nicht. Grundsätzlich vermittelt uns das Star Trek Universum seit je her den Eindruck, wir hätten uns unter anderem in technischer Hinsicht derart weiterentwickelt, dass uns die Gegenwart vorkommt, als würden wir in der Steinzeit leben. Auch wenn die Präsentation von Star Trek D-A-C mit Sicherheit auf der Zeitschiene nicht in der Steinzeit anzusiedeln ist, aktuelle Next-Gen Arcade Games sollten die Hardware der 360 schon ein wenig mehr fordern. Texturen sind Mangelware und irgendwie gleicht ein Himmelskörper dem anderen, welche sich maximal in ihrer Größe voneinander unterscheiden. Die Lichteffekte der futuristischen Waffensysteme sehen anfangs noch ganz nett aus, geht es aber mal hektisch zur Sache, so verliert man im Eifer des Gefechtes sehr schnell die Übersicht.
Sound
Akustisch zieht Star Trek D-A-C mit der Präsentation des Spiels gleich. Unterschiede in den verschiedenen Waffensystemen sind kaum wahrnehmbar, und auch spielt es soundtechnisch kaum eine Rolle, ob ihr nun einen kleinen Weltraumflitzer oder gar ein mächtiges Mutterschiff in Schutt und Asche legt. Schade, denn grundsätzlich hört sich das Star Trek Universum brauchbar an. Würden Waffensysteme differenzierter klingen und Explosionen den Bass eurer Anlage ein wenig mehr aus seinem Korpus quetschen, hätte es noch richtig was auf die Ohren geben können. Wenigstens der Soundtrack ist passend gewählt, hier konnte man ja auch nicht wirklich etwas falsch machen.
Story
Die Geschichte zu Star Trek D-A-C könnte man kurz mit den Worten zusammenfassen, zerstöre alles, was nicht deins ist. So oder ähnlich stellt sich der Spielablauf dann auch in der Praxis dar. Ob alleine oder online im Rudel, grundsätzlich ist es das Ziel eure Gegner in Sternenstaub zu verwandeln. Ob ihr nun gegen die Zeit kämpft oder Jagd auf eine möglichst hohe Anzahl an Abschüssen seit, spielt hierbei keine Rolle...Hauptsache, ihr macht was kaputt.
Umfang
Wer mit Star Trek D-A-C gerne alleine in das virtuelle Universum eintauchen möchte, wird sich nach kurz oder vielleicht auch ein bisschen länger mit dem Power-Off-Button der 360 beschäftigen. Der Single-Player wird selbst einen eingefleischten Star Treker nur schwer aus der Kommandozentrale locken können. Es gibt keine Kampagne, keine Zwischensequenzen und somit auch keine wirkliche Story.
Wer den Single Player Modus ggfs. lediglich als Trainingsparcour für bevorstehende Multiplayer-Gefechte ansieht, für den gibt es noch ein wenig Licht am Ende der Milchstraße. Online stehen euch zumindest drei verschiedene Spielmodi zur Verfügung. Auf einen Auftritt von original Star Trek Charakteren wartet man aber vergeblich. Lediglich der dürftige Vorspann zum Spiel und das Hauptmenü lassen noch darauf schließen, das wir es in der Tat mit einem Star Trek Ableger zu tun haben.
Spielspaß
Der Spielspaß bleibt in einigen Teilen des Spiels schnell auf der Strecke. Der so genannte Single Player, welcher allenfalls als Raumschiff-Übungsplatz bezeichnet werden kann, wird von einer nicht gerade stupiden KI besiedelt. Versuche, sich dieser treffsicheren Gegner zu entziehen, scheitern nicht selten und führen so schnell zu einem frustrienden Spielverlauf. Online hingegen könnte für eine kurze Zeit dann so etwas wie Spielspaß eintreten. Zwar darf man auf Grund des Spielaufbaus keinen Dauermotivator erwarten, ein wenig kämpferischer Ehrgeiz könnte aber durchaus entstehen.
Gameplay
Für eure Reise durch die Galaxien stehen insgesamt drei verschiedene Raumschiff-Klassen zur Verfügung. Ein flinker Jäger, ein schlagkräftiger Bomber oder gar ein großes Flagschiff, können je nach taktischen Vorlieben gewählt werden. Jede Klasse für sich hat ihre ganz speziellen Vor- und Nachteile. Habt ihr einmal in der Kommandozentrale des Schiffes eurer Wahl Platz genommen, navigiert ihr mit dem Analogstick durch die Galaxien und schießt möglichst auf alles was sich bewegt oder euch im Weg ist. Die Steuerung ist grundsätzlich simpel, auch wenn man sich an die zögerlichen Reaktionszeiten der Raumschiffe zunächst gewöhnen muss.
In einigen Meteoren und sonstigem Weltraumgestein findet man, nach deren Pulverisierung, durchaus auch mal das ein oder andere Waffenupdate oder Schutzschild. Unabhängig davon, wer derartiges Equipment in Weltraumgestein verbaut, steht euch für die schnelle Flucht vor herannahenden Gegnern noch ein Booster zur Verfügung.
Multiplayer
Im online Multiplayer habt ihr die Möglichkeit euch mit bis zu 12 Spielern gleichzeitig zu bekriegen. Auch online bleibt euch die Wahl zwischen drei verschiedenen Raumschiff-Klassen erhalten. Hinzu kommt aber noch, dass ihr zwecks Abwechslung zwischen drei verschiedenen Spielmodi wählen könnt. Ob Deathmatch, Assault oder Conquest, es ist eure Entscheidung auf welche Art und Weise ihr eure Gegner zerlegen wollt. Erwartet aber auch hier nicht zu viel. Über eine taktische Vorgehensweise braucht ihr euch nämlich keinerlei Gedanken zu machen. Die Devise von Star Trek D-A-C bleibt auch online...herumfliegen und drauflosballern.
Fazit
Ganz im Gegensatz zum aktuellen Star Trek Film schafft es Star Trek D-A-C nicht, einen futuristischen Eindruck ganz nach dem aktuellen Stand der Technik zu hinterlassen. Die grafische Präsentation bietet nichts, was einen Trekkie aus der Kommandozentrale holen könnte. Ganz ähnlich sieht es beim Sound aus. Wenigstens der Soundtrack passt. Einzelspieler von euch, werden von der Tatsache nicht gerade begeistert sein, dass der Single-Player keine Kampagne beinhaltet, sondern lediglich ein planloses rumgeballer ermöglicht. Online könnt ihr mit bis zu 12 Kontrahenten, in 3 verschiedenen Spielmodi und ohne jeglichen taktischen Ansprüche in die Schlacht ziehen. So simpel wie das Spielkonzept, so einfach ist zumindest auch die Steuerung.