Review zu Speedball 2: Brutal Deluxe

Brandfrisch auf dem Xbox Live Marktplatz ist das Arcade-Spiel Speedball 2: Brutal Deluxe zu haben und alle, die in den 90ern einen Amiga hatten, werden das Spiel vermutlich noch kennen. Der Ball/Die Kugel muß ins Tor... und das mit allen Mitteln, denn die Gegner dürfen nach Lust und Laune umgehauen werden. Reichlich Bonus-Symbole, Rüstungen & Co. sind zusätzlich auf dem Spielfeld vorhanden, die dem Spiel eine Wendung geben können. Kann das Spiel auch bei uns punkten?

Das Spiel bietet für Retro-Fans unter Optionen, Einstellungen, Grafikmodus die Möglichkeit, die Original-Grafik von damals zu spielen. Zusätzlich zur Original-2D-Grafik von 1991 gibt es aber auch eine neue verbesserte 3D-Grafik, die dem Reiz des Spiels keinen Abbruch tut, da sie an der alten Grafik deutlich angelehnt ist. Beide Grafiken sind für ein Arcade-Game sehr ordentlich und können im Bereich der Spielhallenklassiker vollkommen mithalten und rangieren sicher im oberen Mittelfeld.

Die Lautstärke der Soundeffekte und der Musik kann man wie die Grafik unter Optionen einstellen. Dies braucht man dann, wenn man das Spiel öfter spielen will und der ordentlichen, auf Dauer aber nervigen Menümusik überdrüssig ist. Die Sounds im Spiel passen zu dem Arcade-Spiel und haben zum Klassiker den entsprechenden Wiedererkennungswert.

Speedball ist eine Ballsportart und das Runde muß wie beim Fußball ins Eckige: Ins Tor eben. Der Zusatz "Brutal Deluxe" läßt aber bereits vermuten, dass es für Foulspiele keine gelben oder roten Karten geben wird. Im Gegenteil, den Gegner umhauen gehört zum guten Spiel und für das Verletzen von Spielern schaltet man gar einen Erfolg frei (siehe oben).

Das Spiel ist bezüglich des Umfangs vorbildlich für ein Arcade-Game. Es bietet im Einzelspielermodus ein schnelles Spiel, eine Knockout-Runde, eine Liga, den Pokal oder den Übungsmodus. Zusätzlich gibt es noch Mehrspielermodi (siehe unten) und viele Einstellungsmögkichkeiten. Das Aufrüsten des Teams ist auch noch mit von der Partie wie beim damaligen Original. Hier kann man seine Mannschaft in Mannschaftsteilen oder einzelne Spieler mit Eigenschaften verbessern, wenn man genug Geld auf der Bank hat.

Das Spiel macht zu Beginn noch Spaß und wer es noch von damals kennt, wird seine Freude daran haben. Die ersten Frustmomente lassen aber im Pokal- oder Liga-Modus nicht lange auf sich warten, denn was für andere Arcade-Klassiker gilt, gilt auch hier: Der Schwierigkeitsgrad ist sehr hoch, die KI einfach verdammt gut. So sind Niederlagen mit 30:100 keine Seltenheit. Wenn man hartnäckig ist und fleißig übt, der wird sicher länger Spaß am Spiel haben.

Die Steuerung ist extrem einfach, denn mit dem linken Stick werden die Spieler gesteuert, mit A wird dann alles gemacht... geworden, gerutscht, getackelt.... einfach wild drauf losdrücken. Mit B kann man alternativ nur den flachen Wurf ausüben, was sinnvoll ist, wenn man nah vor dem Tor oder einem Bonus-Stern etc. steht. Generell wäre vor allem besser gewesen, wenn man für den Spielerwechsel eine eigene Taste haben würde. So wird immer der Spieler genommen, der dem Ball am nächsten ist... und das ist einfach nur chaotisch und kostet viele Gegentore. Rennt man mit einem Abwehrspieler einem Stürmer hinterher, will nach links laufen um zu tackeln.... und der Stürmer kommt unserem Torwart näher, dann rennt der Torwart plötzlich nach links und das Tor ist leer. Das passiert immer und immer wieder und nervt tierisch, da die KI eh schon stark genug ist. Schade...

Gegen einen menschlichen Gegner zu spielen, macht alleine schon aufgrund der hohen KI-Stärke mehr Spaß als der Einzelspielermodus. Speedball 2: Brutal Deluxe bietet hier neben einem Offline-Multiplayer auch Schlachten über Xbox Live an. Hierbei stehen neben einem schnellen Spiel auch Karrieren-Ranglisten-Spiele zur Verfügung, die mit einem Online-Karriere Team ausgeführt werden können. Was wirklich schade ist: Es sind nur selten Gegner zu finden. Zu verschiedenen Tageszeiten habe ich es probiert und hatte nur einmal Glück, einen Gegner zu bekommen. Hier muss man wohl öfter suchen, um Erfolg zu haben.