Review zu PDC World Championship Darts: Pro Tour

Zum zweiten Mal liefert der Distributor FFD ein absolutes Nischenspiel für Xbox Spieler. Die letztjährige Ausgabe konnte in unserem Test nicht sonderlich überzeugen, aber offenbar mag man an der PDC Darts-Lizenz festhalten und versprach für die neue Ausgabe viele Verbesserungen. Wir haben uns ein weiteres Mal einige Stunden in dem virtuellen Pub herumgetrieben.

Sport für Außenseiter oder Außenseitersport?

Dart gehört zumindest in Deutschland nicht unbedingt zu den populären Sportarten. Zwar gibt es auch hier genug kleinere Turniere und reichlich so genannter Kneipenspieler, aber zu einem Event würde sich hier ein Dartturnier eher nicht mausern. Dies sieht in anderen Teilen Europas und auch der gesamten Welt ganz anders aus. Da werden Dartturniere auch im Fernsehen als Großereignisse übertragen und man darf die Stars der Szene wie Taylor und den Hünen Whitlock "bei der Arbeit" beobachten. Und gerade, wenn mal nicht alles glatt läuft, zeigt sich, wie spannend der Dartsport sein kann.

Same procedure as last year

Wie bereits beim Vorgänger, bestehen die generellen Spielmodi in PDC World Darts Pro aus der Karriere, bei der man sich nach und nach in den Turnieren in der Liga nach oben spielen muss, einem Trainingsmodus und der Möglichkeit, auch Partyspiele gegen Freunde zu spielen. Leider ist es weiterhin nicht möglich, die Partyspiele gegen die KI Spieler zu spielen. Das trübt leider etwas die Möglichkeit zum schnellen und Aawechslungsreichen Spiel.

Im letzten Jahr schwerlich vermisst, legten die Entwickler nach und präsentieren uns nun einen zusätzlichen Online Spielmodus. Somit ist man nicht zwangsläufig auf weitere lokale Spieler angewiesen. Dazu jedoch später mehr.

Create your player

Nahezu 1:1 aus dem Vorjahr übernahm man das Erstellen der eigenen Spielfigur. Damit soll der Bezug zur Karriere größer werden. Also heißt es auch diesmal wieder, Spielfigur aus den vorhandenen Möglichkeiten "zusammenbasteln", kurze Entscheidung ob Rechts- oder Linkshänder und los geht es. Weiterhin ist das Zusammenstellen dieser Figuren nicht sonderlich ausgeglichen, sodass die eigene Figur schon mal optisch aus den Fugen gerät.

Nicht lang fackeln - Ich  will einen 9-Darter

Egal, ob man sich sofort in die Karriere hineinstürzt (was eher nicht zu empfehlen ist) oder man mit ein wenig Training startet. Natürlich will man als virtueller Spieler sofort seine Erfolge auf der Scheibe sehen. Entscheidend für ein positives Abschneiden ist das Fingerspitzengefühl beim Wurf. Zuerst platziert man auf dem Board seinen Zielmarker und muss dann mittels "zurück und vor"-Bewegung den Schwung des Armes nachempfinden. Hört sich erstmal easy an - ist es aber leider nicht so ganz. Dem Sportspieler werden adhoc einige Ähnlichkeiten zu Tiger Woods auffallen, denn der Schwung sollte ausgeglichen und gerade sein. Wenn nicht, verfehlt die Dartspitze gerne mal das angepeilte Ziel.

Um ein nachvollziehbares Spiel zu spielen, bedarf es einiger Übung und auch einigen Experimenten, was die Schwungstärke angeht. Leider fehlt den Spieler die Möglichkeit, anhand einer Bewegung wie in Tiger Woods genau die Schwungstärke nachzuvollziehen. Zwar wird einem der optimale Schwungpunkt angezeigt, jedoch ist die Kombination aus Rück- und Vorschwung dabei nicht immer genau abschätzbar, es sei denn, man schafft es genau den gleichen Weg in beide Richtungen mit dem Analogstick zu bewegen. Hat man sich jedoch an das System und seine Tücken gewöhnt, wird man schnell auch gute Bilanzen auf dem Board erreichen. Aber für die nächste Ausgabe wünsche ich mir ein optisches Feedback über den Schwungverlauf liebe Entwickler!

Optisch ansprechend? Eher grenzwertig!

Vergleicht man die aktuelle Ausgabe mit den Screenshots der letzten Ausgabe, lässt sich zwar klar eine Verbesserung feststellen, aber mitreißend ist das Gebotene immer noch nicht. Dennoch muss man sich die Frage stellen, was mag man hier erwarten oder was wäre für das Spiel sinnvoll. Auf den Punkt gebracht ist das Gebotene ausreichend. Die Turnierstätten sehen den Originalen zum verwechseln ähnlich und auch ein wenig Drumherum gibt es immer wieder mal zu sehen.

Die Sprecher machen ihre Arbeit ordentlich und wie gewohnt und nicht anders erwartet ist die Sprachausgabe nur auf Englisch. Zumindest die Screentexte werden in Deutscher Sprache präsentiert, was sich insbesondere bei den Erklärungen zu den Mini-Games positiv bemerkbar macht.

Mehrspieler? Ist vorhanden - Aber.....

Wer nur ungern alleine Hand an den Controller liegt und stur seine Darts in Richtung Scheibe wirft, der wird mit der aktuellen Ausgabe auch bedient. Neben den Partygames, die jedoch leider wieder nur im lokalen Mitspielermodus gespielt werden können, spendierten die Entwickler einen waschechten Online Mehrspieler. Wie nicht anders zu erwarten, konzentriert man sich auch hier eher auf den 501er Spielmodus. Zwar sind auch andere verfügbar, aber alleine was die Spieldauer angeht dürften die meisten Spieler 501 spielen.

Um in ein Spiel einzusteigen, legt man die Parameter wie Spielmodus fest und die Suche kann beginnen. Ist selbige erfolgreich, dann verbindet das Spiel die beiden Spieler und hintereinander kann dann geworfen werden. Wie gewohnt gilt es drei Gewinnsätze zu spielen. Klingt soweit alles gut, aber leider gibt es dabei einen Haken, denn wie bereits beschrieben handelt es sich eher um ein Nischenprodukt und gerade im Online Mehrspielermodus bekommt man das zu spüren. Es ist leider nicht immer so einfach, passende Mitspieler zu finden. Mal mangelt es einfach an der Menge von Spielern, mal am Spielmodus oder auch einfach daran, dass gerne Spiele, die kurz vor dem Verlieren sind, einfach vom Gegner abgebrochen werden.