Review zu Panzer General: Allied Assault

Ubisoft bietet uns nun ein Arcade-Spiel der etwas anderen Art. Bei Panzer General handelt es sich um eine Spieleserie, die bereits in den 1990er Jahren entstand und welche praktisch ein 2. Weltkriegs-Brettspiel ist. Es geht also darum, zu würfeln, Karten auszuspielen und strategisch vorzugehen. Wie sich das Spiel denn nun auf der Xbox 360 schlägt, haben wir für euch herausgefunden.

Es handelt sich hier halt um ein Brettspiel. Deswegen darf man nicht von zu viel grafischer Qualität ausgehen. Dennoch ist das, was man dem Spieler bietet, ansehnlich und braucht sich nicht hinter anderen Arcade-Spielen zu verstecken. Die Figuren auf den Spielfeldern bewegen sich zwar relativ hölzern hin und her, doch sieht das ,,statische Moment", welches ja eigentlich bei einem solchen Taktik-Spiel dominierend ist, sehr gut aus. Es fehlt somit etwas an Bewegung im Spiel, doch die Atmosphäre ist trotzdem gelungen. Dies unter anderem aufgrund der vielen optischen Abwechslungen. Man braucht sich nur einen Screenshot anzusehen und merkt, dass man hier doch ordentliche Arbeit geleistet hat.

Die Geräuschkulisse übertrifft die grafischen Qualitäten noch um ein kleines Stück. Zwar ist der Sound auch sie nicht perfekt, untermalt aber das Spielgeschehen sehr gut. So haben wir ausgewählte Musik, die nie stört und dennoch zum Thema passt. Auch sonst ist der Eindruck eher positiv. Die Soldaten reden Englisch, Deutsch, dies sorgt für Authentizität. Auch die gelegentlichen Schreie, Panzergeräusche und Flugzeuge, die das Spiel unsicher machen, sorgen dabei für ein gewisses Gefühl, das passt!

Okay, eine wirkliche Story besitzt Panzer General: Allied Assault nicht wirklich. Es geht um den 2. Weltkrieg, genauer noch, die Jahre 1944-45. Im Kampagnen-Modus kann man denn beispielweise Utah Beach oder Operation Market Garden als Szenarien nachspielen. Im Endeffekt geht es aber immer darum, den Gegner zu besiegen und Abwechslung sucht man vergeblich. Die soll bei einem Brettspiel zwar kein Kritikpunkt sein, aber es gibt auch noch andere Faktoren, die stören. So ist z.B. das Tutorial, was einem die Grundlagen erklären soll, etwas dürftig, wenn auch gut gemacht.

Ich persönlich hatte Probleme damit, alle Regeln zu erfassen und war bei meinem ersten Spiel mit den vielen Karten, Regeln und Feldern überfordert. Indes kommt dazu, dass das komplette Spiel momentan nur auf Englisch verfügbar ist. Wer also der Sprache der Insel nicht so mächtig ist, sollte auf alle Fälle die Finger davon lassen, denn die Regeln haben es in sich! Wer also nicht genau versteht, was gemeint ist, wird Probleme haben.

Viele verschiedene Spielmodi bietet man euch sicher nicht. Das ist schade, aber auch irgendwie logisch. So spielt ihr also immer auf dem Brett gegen Gegner und versucht sie Schach-Matt zu setzen, bzw. alle feindlichen Truppen zu schlagen und sämtliche Posten des Gegners einzunehmen. Wem das gegen den Computer nicht reicht, der kann noch auf den Multiplayer zurückgreifen. Ansonsten bietet man eigentlich wenig. Allerdings muss man auch zugeben, dass alleine das Spielsystem so komplex ist, dass man nicht unbedingt noch viel mehr Spielmodi oder sonstiges braucht.

Ah, das ist nun eine schwierige Bewertung, da sie besonders bei einem solchen Spiel eigentlich rein subjektiv ist. Ich versuche deswegen so objektiv wie möglich zu sein: Das Spiel kann einiges. So sind die Runden spannend, abwechslungsreich und intensiv, sofern man mit dem strategischen Würfelspiel denn nun etwas anfangen kann. Hat man als Kind schon Risiko und später Kartenspiele à la Magic the Gathering oder Yu-Gi-Oh! gespielt, so wird man auch an Panzer General Gefallen finden. Wer mit diesen Karten bzw. Brettspielen aber nie so richtig etwas anfangen konnte, sollte dann auch hier besser nicht zugreifen. Panzer General ist in seinem Genre gelungen und macht Spaß - insofern man sich in das Genre hineinfindet.

Eine kleine Übersicht über den Ablauf: Man rückt mit seinen Soldaten oder Vehikeln auf Felder vor und zurück, hin und her. Ziel ist es, gegnerische Truppen und Pfosten zu eliminieren. Doch dazu muss gewürfelt, gesetzt und gekämpft werden. Besonders letzteres ist der deutlich komplexe Part von Panzer General. Hier spielt nämlich erst mal im Vorfeld viel eine Rolle: Haben sich die Truppen eingebunkert, auf welchem Feld sind sie platziert (z.B. Berg, Fluss, offene Fläche), wie stark sind sie, wie viele sind es und werden sie von andern unterstützt.

Aber es geht weiter: Im Kampf selbst geht es auch noch mal ab! Rundenbasierend werden ,,Combat-Cards" ausgespielt und man versucht die Gesundheitspunkte des Gegners gegen Null zu bekommen. Hier schöpft das Spiel aus seinen Vollen und sorgt dafür, dass kein Kampf wie der andere ist. Es gibt so viele verschiedene, einsetzbare Karten, so viele verschiedene Möglichkeiten, taktisch vorzugehen, dass für Abwechslung gesorgt ist. Natürlich macht das Spiel sich selbst dadurch nicht jedem Gelegenheitsspieler zugänglich, doch das Gameplay überzeugt durch seine Einfachheit und seine doch sehr hohe Komplexität.

Hier kann man nicht viel dazu sagen: Der Mehrspieler Modus über Xbox Live funktioniert tadellos. Wer also die Computer-Gegner satt hat und sich auch gegen echte Menschen messen will, der kommt an Xbox Live nicht vorbei. Die Spiele verlaufen ohne Ruckeln und es gibt zurzeit auch genügend Spieler, welche bereit sind, eine Runde mit euch in den zweiten Weltkrieg einzutauchen. Einzig und allein mehr Spielmodi wären auch hier im Multiplayer wünschenswert gewesen.