Review zu Naughty Bear

Vor kurzem war der offizielle Release von Naughty Bear und natürlich ließen wir es uns nicht nehmen, das Spiel von 505 Games auf Herz und Nieren... oder besser auf Füllmaterial und Nahtstärke zu prüfen. Naughty Bear ist das "etwas andere Game" und das zeigte sich sehr schnell - Sarkasmus und auch ein wenig sadistische Veranlagungen sind bei diesem Spiel die Grundvoraussetzungen. Also schärft die Messer und packt die Axt und die Bärenfalle ein, denn wir gehen mit euch auf eine Reise nach ,,Paradise Island", der Heimat der plüschigen Bären. Ob Naughty Bear einen qualvollen Tod im Reisswolf verdient hat oder doch einen besonderen Ehrenplatz in eurem Spieleschrank bekommen sollte, erzählen wir euch in unserem plüschigem Review.

Willkommen in der plüschigen Welt von Paradise Island

Eigentlich ist Naughty Bear gar nicht sooo böse - ok, er hat vielleicht dem ein oder anderem Bären einen Streich gespielt und gut, nicht jeder Streich muss auch nicht damit enden, dass ein Teddybär ausgeweidet beziehungsweise ,,ausgeplüscht" auf dem Boden liegt. Naughty Bear ist wirklich kein gewöhnlicher Bär und bei weitem nicht so perfekt ,,plüschig" wie die anderen Bären, denn Naughty Bear zieren Narben, ein abgerissenes Ohr und diverse Pflaster. Aber er will doch nur spielen...

Als die anderen Bären dann eine Geburtstagsfeier feiern wollen und Naughty Bear nicht einladen, ist das doch schon irgendwie eine Frechheit. Aber nichts desto trotz besitzt Naughty Bear vorzügliche Manieren und will seinen guten Willen zeigen, also macht er sich mit einem kleinen Präsent auf den Weg zur Party. Dort angekommen wird er aber von den anderen gemeinen und fiesen Teddybären ausgelacht und verspottet. Logisch, dass er sich das nicht gefallen lässt und so macht ihr euch als Naughty Bear auf den Weg, den Geburtstagsbären und seine Freunde zu ,,bestrafen"...

Aber nicht nur eine Geburtstagsparty müsst ihr in der Haut von Naughty Bear ein wenig aufpeppen - im Laufe der Story verbünden sich die anderen Bären untereinander und so verspricht zum Beispiel der derzeitig amtierende Bürgermeisterkandidat, Naughty Bear zu töten, wenn er gewählt wird. Auch die Bären-Armee und Ninja Bären kommen in Paradise Island nicht zu kurz, wenn Naughty Bear wütet. Es erwartet euch eine abwechslungsreiche Story mit jeder Menge Möglichkeiten, eure sadistische Ader auszuleben - so macht das "Naughty Bear sein" richtig Spaß.

Die Story gestaltet sich abwechslungsreich durch diverse zusätzliche Herausforderungen, die ihr abschließen müsst, um weitere Level freizuschalten. Die verschiedenen Level werden Episoden genannt und haben alle 6 ,,Unterherausforderungen", die euch weiterhin fordern. Bestandteil der Herausforderungen ist zum Beispiel das Auslöschen aller Bären, ohne auch nur ein einziges Mal geschlagen zu werden, oder das Töten aller Bären durch manipulierte Gegenstände. In einer anderen Herausforderung ist es dann so, dass ihr die Teddys nicht angreifen dürft - sie aber natürlich trotzdem umbringen müsst. Dies erreicht ihr durch Einschüchterung und Erschrecken, denn so treibt ihr die anderen Teddys in den Wahnsinn, bis sie sich schließlich selber umbringen.

Die totale Entplüschung...

Wenn man sich die Grafik von Naughty Bear und das generell sehr verspielte Spielkonzept anschaut, neigt man sehr leicht dazu, Naughty Bear zu unterschätzen und das Spiel auf die leichte Schulter zu nehmen. Doch spätestens nach der zweiten Episode sollte jedem klar sein, dass bei Naughty Bear eine gute Planung manchmal einfach alles ist und man nur mit dem groben Baseballschläger nicht so gut weiter kommt, wie mit ein wenig Hinterhalt und List. Studiert also die Wege und Gewohnheiten der anderen Plüschnasen. Manipuliert zum Beispiel erst das Auto, die Telefone und das Boot, um den Teddys die Flucht zu erschweren und bloß keines der Opfer entkommen zu lassen, denn sollte einmal die Panik unter euren ,,Freunden" ausbrechen, neigen diese dazu, relativ schnell zu flüchten oder Hilfe in Form der Bärenpolizei zu rufen. Letztere sind nicht so leichte Opfer, wie die anderen Teddys, da diese vor dem Gebrauch von Schusswaffen nicht zurückschrecken und uns durchaus das ein oder andere Loch in den Pelz brennen wollen.

Generell zeigt sich Naughty Bear sehr kreativ, abwechslungsreich und variabel vom Schwierigkeitsgrad, was auch den Wiederspielwert ungemein steigert, denn man hat wirklich sehr viele Möglichkeiten die plüschigen Kollegen zu erledigen und man muss es nicht immer auf die ,,grobe Art" machen. Die Grafik von Naughty Bear wirkt sehr verspielt und ist keine detaillierte Game-Grafik, wie zum Beispiel in einem Shooter, was aber nicht bedeutet, dass die Grafik schlecht ist. Naughty Bear und seine Kollegen sind sehr schön animiert und verfügen über Gestik und Mimik - man kann den Bären also wirklich sehr schön dabei zusehen, wie sie langsam immer mehr verängstigen.