
Bei Lock’s Quest handelt es sich um einen Titel aus dem Jahre 2008… und nein, wir haben nicht so lange für das Testen gebraucht. Ursprünglich erschien das Spiel auf dem Nintendo DS und schaffte erst kürzlich den Sprung auf die Konsolen. Ob das Spiel auch auf der stationären Xbox One überzeugen kann und was wir auf dem Abenteuer von Lock so erlebt haben, wollen wir euch natürlich nicht vorenthalten.
Was schiefgehen kann, wird auch schiefgehen
Es könnte alles so friedlich sein. Lock ist mit seiner Schwester am Strand, um ein paar Mauern gegen die Flut zu errichten – schließlich ist es sein Traum, ein Meisterbauer zu werden – als plötzlich ein geschwächter Soldat bei ihm ankommt. Er schickt seine kleine Schwester los, um Hilfe zu holen; und wird kurz darauf von auferstandenen Uhrwerksoldaten angegriffen.
Provisorisch zimmert er sich also eine kleine Verteidigung zurecht und kann die offensichtlichen Verfolger des Soldaten abwehren. Doch weitere Gefahr droht, ein Krieg zwischen Königreich- und Uhrwerkerarmee scheint unausweichlich. Und dann ist da auch noch seine Schwester, die nie im Dorf angekommen ist…
Retro mit einer Prise Nintendo
Man merkt schon bei der Story, dass der Titel einst auf einer Nintendo-Konsole beheimatet war. Die Dialoge und Story beherbergen zwar eine gewisse Dramatik, allerdings ist alles eher süßlich und auch kinderfreundlich gehalten, etwa das Design der „zombiehumanoiden“ Uhrwerkerarmee. Überhaupt sollte man grafisch natürlich kein Feuerwerk erwarten, der neun Jahre alte Titel musste einst auf einer sehr beschränkten Hardware laufen. Die Pixelgrafik ist aber wenigstens scharf und zudem flüssig. Einen gewissen Charme kann man ihr zuletzt nicht absprechen.
Etwas anders sieht es beim Soundtrack aus. Ihm fehlt es an Abwechslung und Breite, die Dudelei ist eher nervig – hier merkt man definitiv den Nintendo DS-Hintergrund. Eine Sprachausgabe fehlt natürlich gänzlich und auch an allgemeinen Soundeffekten wurde ein wenig gespart.
Du kannst nicht vorbei
Während ihr euch also am besten einen anderen entspannten Soundtrack anmacht, kann es ans Eingemachte gehen. Das Spiel ist eine Mischung aus Tower Defense und Action RPG. Gut, der Rollenspielteil fällt wirklich sehr klein aus, eigentlich redet man nur mal gelegentlich mit ein paar Einwohnern. Ansonsten kann man in der zweiten Phase herumrennen und aktiv Gegner bekämpfen und deren fallengelassene Teile aufsammeln.
Mit diesen kann man in der zuvor stattfindenden Bauphase sein Gebiet aufrüsten. Mauern schützen zwar Gegenstände oder freundlich gesinnte NPCs, können aber keine Gegner vernichten. Geschütztürme erledigen diesen Job, sind aber teurer und werden bevorzugt angegriffen. Läuft die Kampfphase, sollte man sich also auch um deren Reparatur und vor allem händischen Verteidigung kümmern.
Sorgenfreie Kämpfe
Aber wie spielte es sich denn nun? Grundsätzlich gut, sollte hier die Antwort lauten. Dafür, dass man zuvor die Bauphase auf dem Nintendo DS mit Touchscreen + Stylus anging, geht der Basenbau auch auf der Xbox One gut von der Hand, wenn auch vieles in kleinen Menüleisten untergebracht ist, die man durchscrollen muss. Der Kampf ist denkbar einfach, man läuft einfach herum und drückt A bei Gegnern um sie anzugreifen.
Das größere Problem ist eher der Schwierigkeitsgrad oder die Abwechslung. Die einfachste Taktik, zumindest zu Beginn, ist sich und ein gegebenenfalls zu schützendes Objekt einzumauern, Geschütztürme drumherum zu bauen und darin zu verharren. Gegner kann man durch die Wand attackieren und die Geschütztürme problemlos reparieren. Herausforderung ist quasi nicht vorhanden.
Fazit
Wer auf Tower Defense mit ein wenig Actioneinlage steht, der kann ruhig mal einen Blick riskieren. Alle anderen sollten den Kauf aber gründlich überlegen. Mit rund 20 Euro fällt der Preis nicht gerade niedrig aus, geboten werden 75 Level mit Retrografik und Dudelmusik.
Das größte Problem ist wohl einfach das Konzept. Vermutlich wird sich keiner hinsetzen und das Spiel am Stück durchspielen. Auch größere Sessions wird es wohl seltener geben. Bei einem Handheld ideal, man will vielleicht nur kurz ein Level in der Bahn spielen. Auf der Xbox One sieht das etwas anders aus - maximal als Lückenfüller könnte man Lock’s Quest dann heranziehen.
Bewertung
Pro
- Guter Genremix
- Hohe Zugänglichkeit
- Auch für Kinder geeignet
Contra
- Langweiliger, facettenarmer Soundtrack
- Gameplay zu einfach gestrickt
- Kurze Level
- Wenig Langzeitmotivation
1 Kommentar
XBU Philippe Mo, 04.09.2017, 22:40 Uhr
Ganz ehrlich: Auf einer Konsole? Nee... Das ist echt für mich ein klassisches Handheld-Spiel. Auf der Switch okay, aber auch nur unterwegs. Immer mal wieder ne Runde. Aber so auf der Konsole würd mich das nur nerven, glaub ich.