Review zu LEGO Harry Potter: Die Jahre 1-4

Als der erste Band 1997 erschien, war klar: Harry Potter wird ein Meilenstein. Von Kindern wie auch von Erwachsenen gleichermaßen gemocht, gibt es passend zu den Büchern auch Filme und Videospiele. Und die Lego Franchise hat es nun auch hier gewagt, ein Spiel herauszubringen. LEGO Harry Potter: Die Jahre 1-4 beinhaltet die Geschichten rund um den Stein der Weisen, der Kammer des Schreckens, dem Gefangen von Askaban und den Feuerkelch und wird in süßer Lego-Optik präsentiert. Wir haben das Spiel getestet und für euch in seine einzelnen (Lego-)Bausteine zerlegt.

Die Harry Potter Welt

Wer die Bücher gelesen und die Filme gesehen hat, der wird sich in der Lego Adaption schnell zu Recht finden. Die Umsetzung der Welt von Harry Potter ist durchweg gelungen - man lehnt sich hier ganz stark an die Filme an. Und auch wenn alles im Lego Stil ist; der Wiedererkennungswert ist enorm. Die Winkelgasse, der Tropfende Kessel, Hogwarts, aber auch Charaktere wie Hagrid, Snape oder Madam Hooch sind allesamt gut abgebildet. Die Darstellung der Charaktere basiert auch hier hauptsächlich auf der Darstellung aus den Filmen.

Natürlich sind die Optik und der Legostil ganz klar für ein junges Zielpublikum gedacht. Wie genau Lego und Harry Potter zusammenpassen, ist schwer zu beschreiben, allerdings funktioniert der Mix ganz gut. Ab und zu gibt es Stellen, an denen man etwas stutzt und sich nicht sicher ist, ob dies nun reinpasst (z.B. Rätsel mit großen, farbigen Legosteinen), generell haut aber alles hin und durch die passende Musik ist man gleich in Harry Potter Stimmung. Apropos: Beim Soundtrack greift man auch auf den des Filmes zurück. Die Atmosphäre dadurch ist enorm gut und die leisen, aber feinen Töne, welche durch dynamische Einsätze bei dramatischen Szenen abgewechselt werden, machen das Klangerlebnis fantastisch.

Allerdings gibt es etwas, das manch einen gleich von Anfang stören wird: Klassischerweise können Legofiguren nicht sprechen. Und so auch nicht in dieser Harry Potter Umsetzung. D.h. die gesamte Story, das gesamte Spiel kommt ohne Erzählerstruktur aus. Dies stört nur anfangs, schnell hat man sich aber dran gewöhnt. Bei einem Aspekt geht dadurch allerdings viel verloren: Der Geschichte. Hat man nämlich den Film oder das Buch nicht mehr so richtig im Kopf, wird es sehr schwer, der Story zu folgen - die Möglichkeiten die Geschichte ohne Mono- oder Dialog sowie ohne Erzählerinstanz akkurat rüberzubringen, sind gering. Einen Vorteil hat es für die Entwickler: Man verzichtet auf jegliche Audiosprache und muss nur den Text übersetzen.

Mehr als nur Harry Potter Perspektive

Wer kennt die Geschichte Harry Potters nicht? Der kleine Junge, der bei seiner Tante und seinem Onkel lebt, erfährt mit elf Jahren, dass er ein berühmter Zauberer ist. Ihr schlüpft also in seine Haut und begleitet Hagrid nach Hogwarts und werdet plötzlich Teil einer völlig neuen Welt. Doch bei Harry Potter allein bleibt es nie: Bereits in eurer ersten spielbaren Szene könnt ihr frei zwischen Hagrid und Harry hin und herwechseln. Im späteren Spielverlauf werdet ihr meist zwischen den drei bekannten Freunden, Harry, Ron und Hermine hin und herwechseln können. Jeder der drei Charaktere entwickelt im Spielverlauf eigene Fähigkeiten, die euch helfen, euch durch Hogwarts zu wagen.

Doch bei diesen Personen bleibt es noch lange nicht: Oft schlüpft ihr in andere Rollen und dies mehrfach in ganz ungewöhnliche. So müsst ihr beständig in die Haut von Rons Ratte Krätze schlüpfen, aber auch Szenen, in denen ihr Ihr-Wisst-Schon-Wen spielt oder eben andere Bösewichte kontrolliert, gibt es. Laut Angabe der Entwickler gibt es somit insgesamt über hundert verschiedene Charaktere, die ihr spielen könnt. Aus so vielen Perspektiven konnte man die Harry Potter Welt noch nie erleben! Das ist auf alle Fälle ein großer Bonus.