
Ein Satz meines Großvaters prägte bisher mein Leben: "Manchmal muss man Fehler machen, denn aus Fehlern wird man klug" - zumindest sofern man sie nur einmal begeht. Also dürfte das Spark Unlimited Team mit seinem neuesten Ableger, an dem sie nun lange gearbeitet haben, ja eigentlich nicht abermals so einen Flop wie bereits mit Turning Point: Fall of Liberty landen. Soweit zumindest meine Erwartungen.
Öffne sie nicht!
In Legendary geht es um ein Artefakt der grieschichen Mythologie - Die Büchse der Pandora. Diese Büchse war ein Geschenk von Zeus an Pandora, welche den Titan Epimetheus ehelichte. Zeus wies Pandora an, sie unter keinen Umständen zu öffnen, doch - übermannt durch Neugier - öffnete sie oder ihr Mann Epimetheus die Büchse trotzdem. Ab diesem Zeitpunkt kam alles Schlechte über die Welt. Zuvor hatte die Menschheit keine Übel, Mühen oder Krankheiten gekannt, und die Menschen waren außerdem - wie die Götter - unsterblich. Bevor jedoch auch Elpis aus der Büchse entweichen konnte, wurde sie wieder geschlossen.
Hier knüpft dann auch die eigentliche Geschichte von Legendary an, denn tief in einem staubigen Keller eines New Yorker Museums liegt versteckt die Büchse der Pandora. Als der schurkische Kunstdieb Charles Deckard - euere Protagonist - die Aufgabe erhält, die Büchse zu stehlen, öffnet er sie versehentlich und lässt dabei abermals Fabelwesen frei, die wir für pure Fiktion hielten.
Jetzt wird der Himmel von riesigen Greifen beherrscht, ausgehungerte Werwölfe machen die Strassen unsicher und Deckard ist mit einem Siegel gebrandmarkt, das den Schlüssel zur Rettung der Menschheit darstellt. Mit der Hilfe einer geheimen paramilitärischen Truppe macht er sich auf in den Kampf, um die Tür zwischen Realität und Mythos wieder zu verschließen. Sollte er versagen, bedeutet dies den Untergang der zivilisierten Welt - ihre Vernichtung durch die Zähne und Klauen von Legenden.
Klingt doch gar nicht so schlecht...
Leider klingt es nur nicht schlecht, die Umsetzung ist leider wieder einmal eine absolute Katastrophe. Eigentlich hab ich schon so einiges gesehen in meinem bisherigen Testleben, aber Legendary schafft es tatsächlich, dem Ganzen binnen Minuten die Krone aufzusetzen. Beginnen wir beim Gameplay und hangeln uns dann nach und nach zur Technik.
Grundsätzlich ist ein Shooter einfach nur ein Shooter und natürlich steckt wenig Sinn darin, eine Unmenge an Gegnerhorden zu eliminieren. Legendary macht hier keine Ausnahme, schafft es aber bereits im ersten Level, welches als Tutorial gestaltet wurde, in dem ihr nach und nach mit euren Fähigkeiten vertraut gemacht werdet, eine Geradlinigkeit an den Tag zu legen, die mit der Laser-Wasserwaage gezogen wurde. Minimale Brüstungen, Bücher oder Hügel werden für den Spieler während seiner Flucht aus dem Museum zu unüberwindbaren Hindernissen und so bleibt nur der schnurgerade gezogene Weg durch die Level mit ein wenig Schalter hier, Gegner dort und Pseudorätsel lösen.
Gameplaytechnisch kann Legendary hier also nur noch die Zitrone des Monats erlangen. Zumindest das Zielsystem sollte in einem Shooter gut umgesetzt sein. Dies scheint sich jedoch ebenfalls noch nicht bis zu den Entwicklern herumgesprochen zu haben, denn ein derart ungenaues Zielsystem bot bisher noch kein weiterer Titel. Selbst mit einer Axt in den Händen ist es manchmal nicht möglich, seinen Gegner sauber zu treffen, obwohl er direkt vor einem steht.
Fazit
Mann Mann Mann - Was hat sich ATARI dabei nur gedacht? Wie nötig kann es ein Publisher haben, einen solchen Titel überhaupt auf den Markt zu bringen und damit seine Reputation zu belasten. Zumal im aktuellen Weihnachtsgeschäft mehr als genug Top Titel den Markt erblicken.
Legendary lässt dem Tester an keiner Stelle auch nur den Hauch einer Chance, etwas Positives zu schreiben. Man fühlt sich eher noch genötigt, Gnade walten zu lassen, dabei hätte die Grundstory doch durchaus für ein gutes Spiel herhalten können.
Selbst als Value Titel für 25EUR sollte man um Legendary noch einen Bogen machen, es sei denn, man erliegt einer masochistischen Ader. Bitte nehmt den Spark Unlimited Entwicklern ihre Development Umgebung weg!
14 Kommentare
Phil1994 So, 14.12.2008, 18:23 Uhr
Ich dachte zuerst das es ein gutes Spiel wird weil es doch mal eine geile Idee ist aber nach den Review und den von ein Paar anderen Seiten wollte ich es dann doch nicht mehr zocken.
Allein auch wegen der Grafik und den blöden Multiplayer
HavannaBlend Do, 11.12.2008, 10:48 Uhr
Also ich habe es jetzt auch mal bei einem Freund gespielt, er hatte es sich grade aus der Videothek ausgeliehen...
Also wenn man alle negativen Vorurteile gegen Survival-Horror zusammen nimmt und daraus ein Spiel amchen würde hätte man Legendary :-D
Also dafür auch noch Geld zu verlangen ist der hammer... das beste am ganzen Spiel ist eigentlich der Trailer ^^
XBU Mastermind Mi, 10.12.2008, 17:24 Uhr
Ich hatte zwar auch bereits nach wenigen Minuten die Nase voll - aber ich hab dem Siel echt noch eine zweite und dritte Chance gegeben - aber beim besten Willen es wurde nicht besser und ein solch kurzes Review hab ich noch nie hinbekommen - Wäre es länger geworden, hätte ich nur noch intensiver über die schlechten Dinge des Spiels schreiben können/müssen.....
XBU PuRpLe HaZe Mi, 10.12.2008, 17:18 Uhr
ohja...Epic kann einpacken
Boby Mi, 10.12.2008, 16:47 Uhr
Auf den scrennshots und den Trailern schaut das Game ja ziemlich geil aus.
Schaut aus wie GoW in Ego Ansicht und andere Gegner.:smt003