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Meist betrachten Spiele, Filme oder Bücher die Geschichte von Menschen, die auf fremden Planeten von bösen Aliens angegriffen werden. Attack of the Earthlings dreht den Spieß um. Hier sind die Menschen die Bösen. Wir stellen euch das Spiel passend zum heutigen Launch vor.

Eines Tages ...

... auf einem weit entfernten Planeten, geht die dortige Spezies ihrem Tagesgeschäft nach. Plötzlich taucht am Himmel ein Objekt auf, dass auf die Oberfläche zurast und dort mit viel Getöse landet. Es ist ein Raumschiff. Auf ihm prangt das Logo der Firma Galactoil, die auf dem Planeten Rohstoffe abbauen wollen. Leider sind bei der Landung einige heimische Aliens ums Leben gekommen. So macht sich die Matriarchin auf den Weg, die Eindringlinge zu vertreiben.

Gute Mischung

Wahlweise können wir direkt ins Spiel starten oder das Tutorial spielen. Das bietet sich an, denn das Gameplay hält viel bereit, was man einfach wissen muss. Dieses ist eine Mischung aus rundenbasierter Taktik und Schleichspiel. Gespielt wird in Zügen, wobei es nahtlos weitergeht, wenn keine Gegner in der Nähe sind. Mit jedem Zug erhalten wir Aktionspunkte, die wir für Bewegungen in der Umgebung oder eben Aktionen nutzen können.

Mit quadratischen Flächen zeigt uns das Spiel dabei den Bewegungsradius an. Gegner in der Nähe können direkt angegriffen werden, womit der Zug aber noch nicht zu Ende ist. Anschließend können wir weitere Aktionen ausführen, sofern noch Punkte übrig sind. Dazu gehört das Verspeisen der Leiche, um sie verschwinden zu lassen, aber auch das Stellen von Fallen, in ein Versteck flüchten oder das Erschaffen von Helfern. Am Anfang steht immer ein Schwarmling, der dann zu einer Spezialeinheit weiterentwickelt werden kann. Insgesamt stehen uns so vier unterschiedliche Helfer zur Verfügung, die es geschickt einzusetzen gilt.

AttackOfTheEarthlings

Für einen Helfer benötigen wir allerdings Biomasse, die wir aus dem Verspeisen von Leichen gewinnen. Auch die Weiterentwicklung zu den Spezialeinheiten benötigt Biomasse. Zusammen mit unseren Helfern können wir uns in Position bringen und mehrere Gegner gleichzeitig, mit einem Gruppenangriff, ausschalten. Jeder Charakter, auch wir selber, hat eine gewisse Zahl an Lebenspunkten und Angriffspunkten. Diese werden bei einem Angriff miteinander verrechnet und entweder bleiben dann noch Lebenspunkte übrig, oder auch nicht. Was das bedeutet ist klar.

Da die Menschlinge häufig schwer bewaffnet sind, ist es ratsam, langsam vorzugehen. Auch weil die Umgebung zwar komplett aufgedeckt ist, nicht aber der Standpunkt potentieller Gegner. Diese sind erst zu sehen, wenn sie in unser Sichtfeld kommen. Zu schnelles Vorpreschen und Ausreizen der Aktionspunkte kann dazu führen, dass wir vor einem Gegner landen, der uns dann direkt erledigt. Meist erzeugen die Aktionen auch Geräusche, die die Menschlinge auf uns aufmerksam machen. Es heißt also, alle Möglichkeiten geschickt einsetzen.

Am Ende jeden Levels folgt die Bewertung, die sich nach der Anzahl der Züge, der Tode und anderer Dinge mehr richtet. Je nach Bewertung erhalten wir Punkte, die wir in neue Fähigkeiten investieren können. Beispielsweise können wir dann einen Zivilisten als Drohne nutzen und die Gegend ausspähen, da er von anderen Menschlingen nicht als Feind identifiziert wird.

AttackOfTheEarthlings2

Das ist ein Befehl

Die Präsentation des Spiels im Comic-Stil ist für eine Indie Produktion vollkommen in Ordnung. Leider fehlt es etwas an Abwechslung. Bis auf den quadratischen Aufbau ändert sich an den Leveln wenig. Sound und musikalische Begleitung passen gut zum Setting, aber auch hier ist nicht viel Abwechslung zu erwarten. Dafür ist die technische Umsetzung sehr solide und das Spiel lief fast ohne Fehler. Während des Tutorials mussten wir einen Speicherstand neu laden, was zu einem schwarzen Bildschirm führt. Das Tutorial mussten wir daher von vorn beginnen. Das Ausführen von Aktionen wird mit einer kurzen Gedenksekunde quittiert. Eine merkbare Unterbrechung des Spielflusses stellt das aber nicht dar.

Glücklicherweise lassen sich technische Fehler im Nachhinein beheben. Änderungen an der Geschichte sind da schon schwieriger. Diese punktet aber mit ihrem schwarzen Humor und teils absurden Situation, die ziemlich komisch sein können. Allein dafür sollte man über kleinere technische Probleme hinwegsehen, denn es macht Spaß, sich bis in die Chefetage hochzuarbeiten. Das kann, je nach Spielweise, sieben bis neun Stunden in Anspruch nehmen.

Fazit

Attack of the Earthlings dreht den Spieß um. Es sind nicht die Aliens die Bösen sondern die Menschen. Zur Rettung des Planeten schlüpfen wir in die Rolle der Alien-Matriarchin, die mit ihren Gehilfen die Menschen aufhalten will.

Solide, rundenbasierte Schleich-Strategie trifft in diesem Xbox One Indie-Spiel auf eine Geschichte mit viel schwarzen Humor. Im Mittel sind acht Stunden nötig, um die Chefetage zu erreichen und die Bosse zu eliminieren.

Die Präsentation ist für ein Arcadespiel dieser Art vollkommen ok und über kleinere, technische Problem kann man hinwegsehen. Ein näherer Blick auf das Spiel lohnt sich auf jeden Fall.


Bewertung

Pro

  • Witzige Geschichte
  • Schwarzer Humor
  • Solide, Rundenbasierte Strategie

Contra

  • Wenig optische Abwechslung der Level

Gameplay 8 von 10
8/10
Sound 7 von 10
7/10
Grafik 7 von 10
7/10
Leveldesign 6 von 10
6/10
Spielspaß 8 von 10
8/10
Story / Setting 8 von 10
8/10
XBU-Silver-Award
8

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