Viele Publisher legten die Zahlen für das vergangene Geschäftsjahr vor, das für die meisten am 31. März 2014 abgeschlossen wurde. Darunter sind Electronic Art, Bandai Namco, Activision Blizzard und Konami. Alle Publisher müssen einen Umsatzrückgang verkraften. Die beiden großen Rivalen Electronic Art und Activision Blizzard bewegen sich mit ihren Zahlen aber über den eigenen Erwartungen.
Electronic Art:
Im Laufe des gestrigen Tages legte Electronic Arts seine offiziellen Geschäftsbericht für das am 31. März zu Ende gegangene Geschäftsjahr vor. Der Publisher verzeichnet einen leichten Rückgang des Gesamtumsatzes von acht Prozent. Man erwirtschaftete in diesem Jahr nur 3.58 Milliarden US-Dollar (ca. 2.57 Milliarden Euro) im Vorjahr waren 3,8 Milliarden US-Dollar. Stärker schrumpfte dagegen der Gewinn. Dieser viel von 98 Millionen US-Dollar auf nur 8 Millionen US-Dollar (ca. 5.75 Millionen Euro).
Die Zahlen beeindrucken aber nicht nur die Branchenbeobachter. Auch am Aktienmarkt hinterließen die Geschäftszahlen einen guten Eindruck. Demnach stieg der Kurs die letzten zwei Tage um fast 20 Prozent. Damit konnte die Aktie ihren höchsten Kurs seit 2008 erreichen und ist ein Indiz dafür, dass der amerikanische Publisher seinen Aufwärtstrend fortführt.
Activision Blizzard
Auch Activision Blizzard legte gestern seinen Geschäftsbericht vor. Diese sprechen aber nur für das erste Quartal 2014, da das US-Unternehmen sein Geschäftsjahr vom 1. Januar bis zum 31. Dezember definiert. Der größte Rivale von Electronic Arts muss trotzdem sinkenden Umsatzzahlen verzeichnen. Unterm Strich sank der Umsatz im direkten Vergleich zum letzten Quartal um 19 Prozent auf 1,11 Milliarden US-Dollar (ca. 950 Millionen Euro). Der Nettogewinn brach auch stärker ein. Hier kann Activision nur knapp 320 Millionen US-Dollar (ca. 230 Millionen Euro) verbuchen.
Doch auch diese Zahlen überraschen die Anleger und Branchenbeobachter. Dank dem start des Free-to-Play-Sammelkartenspiel Hearthstone: Heroes of Warcraft für PC konnte der Publisher vor allem den Umsatz im Segment für digitale Verkäufe deutlich steigern. "Unsere Performance war besser als erwartet und wird von Rekordeinnahmen im digitalen Geschäftsfeld angetrieben, darunter World of Warcraft, Diablo und Hearthstone: Heroes of Warcraft, das seit seinem Release am 11. März 2014 bereits zehn Millionen registrierte Benutzer sammeln konnte", sagte CEO Bobby Kotick. Dank der überraschend guten Quartalszahlen wurden nun die Erwartungen für das Gesamtjahr nach oben korrigiert. Denn man erhofft sich noch deutliche Umsatzsteigerung sobald Destiny, Call of Duty: Advanced Warfare und die PS4-Version von Diablo III erscheinen.
Konami
Der japanische Publisher Konami legte in dieser Woche auch den offiziellen Geschäftsbericht für das am 31. März zu Ende gegangenem Geschäftsjahr vor. Demnach können die Japaner nur einen minimalen Rückgang des Umsatzes verzeichnen. Hier sank er von 1,59 Milliarden Euro auf 1,54 Milliarden Euro. Der Gewinn dagegen viel deutlich tiefer. Im Vorjahr konnte man noch einen Gewinn von 93 Millionen Euro verzeichnen. Im Fiskaljahr 2013/2014 erwirtschaftete man nur einen Gewinn von 43,8 Millionen Euro. Konami setzte die Erwartungen für das aktuelle Jahr nicht all zu hoch. Man geht von einem Gesamtumsatz von 222 Milliarden Yen (1,55 Milliarden Euro) aus.
Bandai Namco
Bandai Namco hat das vergangene Geschäftsjahr das zum 31. März 2014 endete bei leicht steigenden Einnahmen mit sinkenden Gewinnen beendet. Das japanische Unternehmen konnte insgesamt den Umsatz um 4,2 Prozent auf 507,7 Mrd. Yen (ca. 3,58 Milliarden Euro) steigern. Dagegen sank der Gewinn um 22,6 Prozent auf 25,1 Mrd. Yen (ca. 176,7 Millionen Euro). Ein Grund dafür sind die rückläufige Gewinne im Spielesegment. Die Japaner konnten in Europa aber kein Geld verdienen. Knapp 547 Mio. Yen (rund 3,9 Millionen Euro) machte man bei uns Minus. Das liegt natürlich an den Regionalen Spieleportfolio, welches eher auf den japanischen Markt zugeschnitten ist. Mit 1,2 Millionen verkauften Einheiten zählte Dark Souls II etwa zu den Toptiteln hier bei uns.
Die Japaner schrauben die Erwartungen für das kommende Jahr ein wenig runter. Bandai Namco rechnet mit Einnahmen um 500 Milliarden Yen, was ein Rückgang von 1,5 Prozent entspricht. Im Gewinn möchte man aber fast zwölf Prozent mehr verzeichnen. So geht man in Tokio von 28 Milliarden Yen (ca. 197.8 Millionen Euro) aus.
Insgesamt überraschen die Unternehmen die meisten Analysten und Branchenbeobachter mit ihren erwirtschafteten Ergebnissen im Geschäftsjahr 2013/2014. Man spricht in der Branche von einem Übergangsjahr, da im Winter letzten Jahres eine neue Konsolengeneration erschienen ist. In der Regel müssen Publisher und Entwickler deutlich mehr in die Anfangsphase neuer Hardwaregenerationen investieren.
Quelle: GamesMarkt.de, The Wall Street Journal Online
2 Kommentare
XBU Lunatik Fr, 09.05.2014, 08:34 Uhr
Ich habs im Teaser ja kurz angeschnitten. Die Zahlen liegen über den Erwartungen. Bei EA war es diese sogar so gut, dass die Anleger vermuten es geht 2014/2015 weiter bergauf und daraus resultierend neuen Mut schöpfen.
Amani HT Fr, 09.05.2014, 07:32 Uhr
lese ich das nur falsch oder warum sollten sinkende Geschäftszahlen einen positiven Aktienverlauf begründen ?