
Laut Robbie Bach waren Xbox-One-Probleme vermeidbar
In einem aktuellen Interview mit Geekwire gab der ehemalige Präsident der Microsoft Entertainment & Devices-Sparte Robbie Bach bekannt, dass man bei der Markteinführung der Xbox One grundsätzliche Probleme hätte ausschließen können. Laut Bach wären die Schwierigkeiten durchaus vorhersehbar gewesen. Er geht in dem Gespräch konkret auf die damalige Situation ein.
Demnach hatte die Xbox One dadurch massive Startprobleme, weil sie einstmals mit Kinect zusammen ausgeliefert wurde und deutlich teurer war, als die Playstation 4-Konkurrenz. Das wäre durchaus vermeidbar gewesen: "Wenn ich ehrlich sein möchte, muss ich das so sagen", sagt Bach.
Der Schwung, den die Xbox 360 mitgebracht hatte, sei zu wenig auf die Xbox One übertragen worden. Auf der anderen Seite preiste er die kontinuierliche Weiterentwicklung von Xbox Live hingegen an. Da sei ein "unglaubliches Momentum" wahrzunehmen. Die Anfangs geplante Onlinepflicht und die DRM-Pläne hätten einst für herbe Kritik undd auch Ablehnung bei den Käufern gesorgt. Laut Bach hätte man hier besser auf Bewährtes zurückgegriffen. Seiner Ansicht nach sei nun der größte Teil des harten Weges überwunden und die Xbox One könnte sich inzwischen gut behaupten. "Das Erstaunliche ist, dass der Konsolen-Markt größer als je zuvor ist", präzisiert Bach.
"Beide Unternehmen [Sony und Microsoft] verkaufen mehr Einheiten. Im Jahr vor dem Launch der PlayStation 4 und Xbox One sagten alle, dass der Konsolen-Markt tot sei. Und sie hatten sich gewundert, warum Sony und Microsoft nochmals [mit einer neuen Konsole auf den Markt gehen]."
Er wagt einen Ausblick auf die Zukunft: "Ich denke, dass es noch eine weitere Hardware-Generation geben wird. Mit was für Konsolen wir es dann zu tun haben, ist eine sehr interessante Frage. Ist es eine Spiele-Konsole oder ist es mehr? Wie ist die Balance zwischen dem, was Apple TV darstellt und dem, was eine Xbox oder PlayStation ist? Das sind wirklich interessante Fragen. Und die Teams müssen damit kämpfen. Die nächste Generation wird ein komplett anderes Spiel sein."
Bach sieht hier vor allem den digitalen Vertrieb als Motor und glaubt, dass man dann ohne Disks auskommen wird.
Quelle: Danke an Playm
3 Kommentare
XBU Lunatik Mo, 07.09.2015, 20:00 Uhr
Da kommt der liebe Robert J. Bach mit seiner Expertise aber zwei Jahre zu spät. Sind das die die letzten Worte des untergangenen Manager, welcher Microsoft nachhaltig mehr geschadet hat als Ballmer mit einer kleinen Fehlentscheidung (Windows Vista) ... Robert J. Bach dürfte man so gar nicht mehr kennen. Aber genau er war es, der Windows Mobile und auch alle Entertainment Versuche in den Staaten gegen die Wand gefahren hat. Leider zu spät rausgeworfen! Ich würde sagen: Kein Mensch in Microsoft Führungsriege hat dem Unternehmen mehr geschadet als Robert J.Bach auch "Robbie Bach" genannt. Bis heute ist er sich keiner großen Schuld bewusst. Doch wegen seinen gravierenden Fehlentscheidungen hat Microsoft den vor 5 Jahren rasand wachsenden mobilen Markt völlig verschlafen und ist in einem desaströsen Loch gelandet, das man erst jetzt annähernd überwunden hat.
Er hatte auch seine sehr lange glanzzeit mit Microsoft Office. Doch in anbetracht seiner Leistung als President der E&D-Sparte frage ich mich, ob dieser Aufschwung eigentlich an Bach speziell lag. Auch wegen ihm ist Netflix das was es jetzt ist. Die größte Online-Plattform mit einem überproportionalen Wachstum und einer Userbase, die Netflix milliarden einbringt. Microsofts extremen Anstrengungen in diesem Sektor Fuß zu fassen (Zune) wurden dank Bach im Winde verweht.
Bach ist leider meiner Meinung nach der Letzte, der sich hier großspurig mit fachlichen Ratschlägen und Einschätzungen in Szene setzten sollte. Genau wie Don Mattrick der zum Glück aber viel zu spät aus dem Microsoft Turm geschmissen wurde!
Zu dem Thema PlayStation 4 und Xbox One verliere ich heute kein Wort. Da wurde bereits alles gesagt.
PS: Doch im Gegensatz zu Ballmer, der sich seine Fehler eingestand und vor hunderten Mitarbeitern sagte: "Windows Vista war mein größter Fehler!" ist Bach einfach nur ein stillschweigend gewordender Schwätzer der sich hinter seinen eloqenten Vorträgen und vor Jahren erreichten Meilensteinen versteckt.
XBU MrHyde Mo, 07.09.2015, 19:50 Uhr
Ich kann ja so Leute gut leiden, die hinterher alles besser wissen :twisted: - aber er verrät da ja nix, was wir nicht alle schon wussten. MS hat sich den Start selbst mehr als schwer gemacht und viele Fehler begangen, nicht zuletzt durch die schlechte Kommunikation. Das hat ja auch den Mitarbeiten in anderen Ländern, wie hier in D oder auch in UK, überhaupt nicht gefallen.
Aber irgendwann ist mit dem Thema auch mal gut. Wir leben im hier und jetzt und ich freue mich viel mehr darüber, dass seit mehr also einem Jahr viele richtige und gute Entscheidungen getroffen wurden.
XBU TNT2808 Mo, 07.09.2015, 17:03 Uhr
Vermeidbar ja... wenn man wie Sony den Kunden in den A**** kriecht.
Die Entscheidung Kinect nachträglich fallen zu lassen war eher der größere Fehler. Sie hätten lieber die Konsole subventionieren und so Kunden für den Preis einer PS4 einen Mehrwert liefern sollen.
Letztlich muss man aber auch Microsoft grobe Schnitzer im Marketing vorwerfen. Wer weiß ob das mit Phil damals auch passiert wäre. Auf der anderen Seite kam man aber auch gar nicht dazu ausgiebig zu erklären, warum die Ideen von Microsoft vielleicht doch die richtigen waren, da der Shitstorm schon losgebrochen war.