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Auch wenn die erste Version der mit HDMI-Anschluss ausgestatteten Xbox 360, bekannt unter dem Namen Elite, mit erweiterter Ausstattung im Vergleich zur Premium Version bereits seit geraumer Zeit im Handel erhältlich ist, haben wir ein Muster in unserem Testlabor unter die Lupe genommen.

Die Xbox 360 Elite stellte bereits seit Erschienen der Xbox 360 einen kleinen Traum vieler Spieler dar. Enthielt sie doch die beiden meist gewünschten Features der Spieler. Kein Wunder also, das sich bereits zur Ankündigung viele Gerüchte um die Elite Version rankten und teilweise die Enttäuschung eher hoch angesiedelt werden konnte. Viele hofften mit der Elite auf ein Ende des ROD-Problems und ein erheblich leiseres Laufwerk bzw. Motherboard-Layout.

Was unterscheidet die Elite zur Premium Version?

Die Elite Version kommt in sattem, matten schwarzen Outfit und bietet als neue Anschlussmöglichkeit einen HDMI-Port. Darüber hinaus wurde die Festplattenkapazität von 20 GB auf 120 GB erhöht. Abgesehen vom schwarzen Gehäuse und dem insgesamt kompletteren Lieferumfang bietet die Elite Version jedoch mittlerweile keine weiteren Vorteile für den Spieler, denn die 120GB Harddisk kann auch einzeln erworben werden. Sie funktioniert auch tadellos an den bisherigen Modellen.

Der Lieferumfang der Elite-Version stellt sich zumindest für HDMI-User als vollständiger dar, da sowohl ein HDMI, wie auch der notwendige Optical Out-Adapter, bereits enthalten sind. Beides muss als Komplett-Set für die mittlerweile im Handel erhältlichen Premium-Versionen mit HDMI extra erworben werden und stellt sich mit einem UVP von ca. 50⬠nicht gerade als günstig dar.

Das Gehäuse und auch die weiteren Zubehörteile wie Controller, Batteriefach sind im gleichen Schwarz wie die Konsole selbst gehalten. Ebenso sind Teile des Zubehörs wie die Akku Ladestation mittlerweile in schwarz erhältlich. Leider gilt dies jedoch nicht für alle Zubehörteile. So ist weiterhin der WLAN Adapter nur in weià erhältlich und zerstört das von den meisten Elite Usern geforderte schwarze Design. Hier ist Microsoft weiterhin zu inkonsequent, schade. Gleiches Problem gilt derzeit auch für das nur in weià erhältliche Text Input Device zum anstecken an den Controller.

Die 120GB groÃe Harddisk leistet gute Dienste für alle, die gerne Demos, Videos oder MP3 Sammlungen für einen längeren Zeitraum speichern möchten. Insgesamt netto nutzbar sind jedoch nur ca. 107GB, da weiterhin ein spezieller Bereich für Spiele-Updates, Systemdateien etc. reserviert wird.

Den entsprechenden Nutzen der groÃen Harddisk muss jeder selbst einschätzen. Ich komme bereits seit 2 Jahren mit der 20GB Harddisk hervorragend zurecht und habe nicht das Gefühl, auf etwas verzichten zu müssen. Dies kann natürlich bei intensiver Nutzung des erst kürzlich getesteten Videomarktplatzes anders aussehen und ist daher individuell zu beurteilen.

HDMI und alles wird gut

Zumindest war dies bei vielen weniger versierten Technikfans die Hoffnung. Zumindest der Aspekt "Verkabelung via HDMI" geht mit klarem Punkt an selbige. Spart es doch â zumindest bei aktuellem Equipment wie AV Receiver mit HDMI Eingängen und Umschaltern einen kleinen Teil der Verkabelung. HDMI an AV Receiver und von dort weiter an das Bildausgabegerät.

Was die optischen Aspekte angeht, sollte man jedoch seinen Erwartungen an die HDMI-Ausgabe nicht zu hoch schrauben. Zumindest solange man ein ordentliches Panel sein eigen nennt. In den 1:1 Tests zwischen HDMI und YUV konnte ich bei meinen beiden Testpanels (Pioneer Plasma PDP-506 XDE und Toshiba 37WLG68) keinen nennenswerten Unterschied feststellen.

Das individuelle Ergebnis hängt natürlich immer vom Panel und der Verarbeitung bzw. Aufbereitung des YUV-Signals ab. Immerhin könnte der Anschluss via HDMI aber das ein oder andere Anschlussproblem lösen, da es mittlerweile auch günstige und dennoch gute HDMI-Umschalter gibt.

Ein weiterer bereits vorab viel diskutierter Aspekt der Elite war die Hoffnung der User auf eine leisere Konsole. Diese konnten jedoch auch mit der Elite Version nicht verbessert werden. Zumindest das uns vorliegende Testmuster war weiterhin mit einem Zephyr Board mit verbesserter Heatpipe (mehr dazu in unserem Zephyr, Falcon, HDMI & Co-Spezial) und dem alten 203 Watt-Netzteil ausgestattet.

Somit handelt es sich weiterhin um die 95nm Chip Variante. Im Betrieb wurde kein wirklich merklicher Unterschied zur Version ohne HDMI festgestellt. Dies liegt natürlich auch daran, dass ein Grossteil der Lautstärke durch das DVD Laufwerk erzeugt wird.

Ob der Griff im Regal in Richtung auf eine Elite Version oder eine Standard Ausführung geht, muss jeder individuell nach seinen Bedürfnissen beurteilen. Einen HDMI Anschluss bieten mittlerweile beide Varianten. Im Gegenzug sind dazu die weiÃen Modelle bereits mit dem weiter verbesserten und auf 65nm umgestellten Falcon-Boardlayout ausgestattet. Dies bedeutet neben einer geringeren Stromaufnahme und einem neuen Netzteil (175 Watt) auch eine geringere Abwärme.

Besonderheiten der Xbox 360 ELITE Version:

  • HDMI Anschluss (mitttlerweile auch bei Halo Edition, Premium und Arcade)
  • Schwarzes Design incl. Controller und Headset
  • HDMI Kabel und Audio Adapter im Lieferumfang (bei den anderenModellen nicht im Lieferumfang)
  • 120GB Harddisk

Fazit

Wer zu einer ELITE greift, um das vermeintlich zu hohe Betriebsgeräusch zu minimieren, wird auf Dauer enttäuscht sein. Zumal die derzeit im Handel befindlichen ELITE Konsolen noch nicht mit dem 65nm Falcon Motherboard ausgestattet sind.

Wer also nicht unbedingt eine schwarze Konsole benötigt, greift derzeit besser zu einem der neuen Arcade oder Premium Modelle.

(Eine Bewertung in den Kategorien hat für die Elite nicht stattgefunden)


Bewertung


XBU-Gold-Award
10