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Die Idee, die Entwickler bzw. Publisher zum Nachdenken anzuregen bzw. zu drängen, ist ja meiner Meinung nach gar nicht so verkehrt. Die Richtung, immer mehr Gewalt in die Spiele zu bringen, um den Käufer vorzugaukeln, dass alles noch realistischer abläuft, ist generell der falsche Weg, wenngleich er für die Entwickler der günstigste zu sein scheint.

Fakt ist, dass wir es mit 2 Arten von einfallslosen und handlungsunfähigen Faktoren zu tun haben. Auf der einen Seite der Gesetzgeber und auf der anderen Seite die Videogamebranche. Beide sind nicht bereit, zum Wohle des Verbrauchers umzudenken, da beide keinen Mut haben, ein unkalkulierbares Risiko einzugehen. Dem einen geht es um Umsatz und Gewinn, dem anderen um Wählerstimmen und Macht.

Und so lange sich der Verbraucher um Titel reisst, in denen Köpfe wegplatzen, Beine durch die Luft fliegen und Polygon-Blut an die Wände spritzt, bestätigen wir den eingeschlagenen und festgefahrenen Weg der Entwickler und Publisher.

Ich habe keine neuen Ideen oder umsetzbare Umstrukturierung von Spielinhalten und Levelzielen? Ok...dann vertuschen wir unsere fehlende Fachkompetenz und entwicklungstechnisches Unvermögen und bringen ein paar zerfetzte Körperteile und lassen den Spieler, auf realistische Art und Weise, in des Gegners Köpfe schießen...das muss schocken...das muss richtig schocken, denn der Spieler der darauf anspringt, ist mittlerweile abgestumpft und braucht den speziellen Kick, damit er Spaß am Spiel hat und wir Spaß am Gewinne erzielen haben.

Das dies nicht der richtige Weg sein kann und darf, sollte jedem einleuchten. Dies ist auch nicht das, was sich der Shooterfan wünscht. Der Shooter-Spieler wünscht sich neue Ideen, realistische Spielweisen und realitätsnahe Mulitplayer.

Meine Lieblingsshooter im Multiplayerbereich sind Gears of War 1+2 sowie Ghost Recon AW 2. Die einzig beiden Shooter, die für mich im Multiplayer-Modus Sinn machen. Mich öden Multiplayer an, in denen es darauf ankommt, so viele Gegner wie möglich zu besiegen, ohne auf das Leben des eigenen Protagonisten zu achten. Wieso ist ein Spieler besser, wenn er 15 Kills hat, aber selber 12 mal ins Gras gebissen hat, obwohl ich 8 Kills habe und nur 2 mal getroffen wurde? Solche Spiele landen bei mir in der Schrottpresse, da ich keine Lust darauf habe, wie ein Vollidiot ins Spielgeschehen zu rennen, ohne Rücksicht aufs eigene Überleben zu nehmen. Das ist für mich unrealistischer Dreck. Wer es spielen mag, soll es spielen....nur ich spiele gerne echte Shooter.

Aber auch GoW macht nicht alles richtig, wenn auch das Gameplay nicht zu übertreffen ist. Warum in aller Welt schafft es kein Entwickler bzw. ist kein Entwickler bereit, einen Shooter so zu gestalten wie Gears of War, aber ohne die Gegner zerplatzen zu lassen. Ein Taktik-Shooter ist die Krönung unter den Shootern. Sinn- und hirnloses Rumgeballer bringt mich dort nicht aufs Siegerpodest...hier muss ich mit Hand und Fuß agieren, sonst gehe ich kläglich unter....und das ist gut so. Ich will Shooter, die mich dazu verleiten, mich mit dem Char zu identifizieren, mich dazu bringen, meinen Protagonisten heil durch das Match zu bringen. Respawn find ich billig und ausgesprochenen Killefit.

Epic hat einen genialen Shooter herausgepracht, warum sie aber mehr Blut ins Spiel bringen, als der deutschen Blutbank zur Verfügung steht, ist mir schleierhaft. Noch verwunderlicher finde ich es aber, warum niemand das Spielprinzip abkupfert, denn seien wir mal ehrlich, auf das Blut und die mitunter sehr amüsanten Zerplatz-Effekte können wir doch auch verzichten, aber nicht auf dieses unvergleichlich geniale Gameplay.

An GRAW2 gibt es nichts zu meckern...hier stimmt im Multiplayer alles und selbst der MP-Coop ist die Krönung des Shootergenres. Bleibt zu hoffen, dass der Nachfolger alles andere in den Schatten stellt....ohne 2000 Liter Blut und ohne MP-Levelsystem.

Der deutsche Gesetzgeber wird weiterhin überempfindlich reagieren, da er hier einen Schuldigen gefunden hat, mit dem die Mehrheit der Wähler nichts am Hut hat. Nur der Nutzen der Verbote ist leider gleich null, weil dadurch rein gar nicht eingedämmt wird...außer: Die deutsche Wirtschaft, die dem Gesetzgeber doch so sehr am Herzen liegen. Der Standort Deutschland verkümmert in der umsatzexplodierenden Videogame-Branche. Wieder mal ein Wirtschaftszweig, in dem Deutschland die Zeichen nicht erkennt bzw. nutzt. Armes Deutschland....arme Shooter-Fans.

Zu guter Letzt will ich den größten Schuldigen dieser Situation, mit der wir Shooter-Fans leben müssen, nicht vernachlässigen: Microsoft Deutschland. Die USK verbietet keinem deutschen Händler, an Erwachsene sämtliche Spiele -die nicht gegen die deutsche Verfassung verstoßen- zu verkaufen. Die USK verbietet keinem deutschen Erwachsenen irgendein Spiel, welches nicht gegen die deutsche Verfassung verstößt.

Microsoft allein hat entschieden, den erwachsenen deutschen Gamer im Regen stehen zu lassen, indem sie Spiele ohne USK-Kennzeichen gar nicht erst in Deutschland vertreiben, obwohl sie niemand daran hindern würde und sie gegen keinerlei Gesetz verstoßen würden. Und da sie es nicht in Deutschland vertreiben, sprich keinen Umsatz damit erzielen, bieten sie auch keinen Support für Import-Spiele. Warum nicht? Weil Microsoft meiner Meinung nach, kein Interesse am Wohle des Kunden hat....sondern einzig und allein auf das mitunter schwer verdiente Geld des Kunden aus ist. Da nutzt es auch nicht, einen unterqualifizierten Mitarbeiter als großen Gamer-Guru zu präsentieren, der sich in keiner einzigen Fernseh-Debatte zum Thema, über Wasser halten könnte.


(Ich weise vorsorglich darauf hin, dass dies mein persönlicher Blog ist und ich allein entscheide, wer hier innerhalb meines Blogs seinen Senf abgeben darf und wer nicht....und ja, das habe ich vom großen Gamer-Guru abgekupfert :p )

Quelle:

15 Kommentare

XBU Dirty Do, 30.04.2009, 12:10 Uhr

SchmierGold schrieb:

ich versteh dein hetze gegen Boris auch nicht... manchmal frag ich mich ob du weißt was der typ unter anderem für unsere PC-geschichte getan hat... du hast doch bestimmt auch Monkey Island gespielt oder nen C-64 besessen...? der typ hat "genug" aufm kasten...

aber ich würde mir auch gerne mal die von dir genannten fernsehdebatten ansehen... könntest du mir dafür bitte sender oder show sagen...? muss ich mir mal angoogeln...^^

mfg smoke

Wo liest du denn Hetze heraus? Da übertreibst bzw. interpretierst du für meinen Geschmack ein wenig zu viel.

Wenn ich mich als Verbindungsglied zwischen Produkt und Kunde/Nutzer hinstelle, muss ich mehr bieten als Argumente und Blogeinträge, die bei Kiddies und Möchtegernsympathiesanten einen Funken von "der Mann ist auf unserer Seite" bieten, indem die Situation in der Öffentlichkeit auf den Kopf gestellt wird und die Gründe der eingeschränkten Möglichkeiten auf andere "abgewälzt" wird, was im Übrigen nicht stimmt. Damit kann man natürlich bei Leuten punkten, die sich erstens, mit der Thematik nicht tiefgründig befassen und zweitens Meinungsmache verursachen, die nicht den Tatsachen entspricht. Setzt man bei diesen Punkten aber an....hört man auf einmal nichts mehr, von der Professionalität....wenn ich dann an die teilweise professionelle Argumentationsweise verschiedener Killerspielgegner zum Vergleich nehme, obwohl sie nicht richtig liegen...

Manche sollten dort wirken, wo sie gut sind und das sogenannte Fenster zum Beobachten, Verstehen und Lernen nutzen, anstatt es nur zum "Herauslehnen" verkümmern zu lassen.

Zum Blut in Spielen: Warum wird bei einem schweren Unfall..beispielsweise bei Forza...nicht gezeigt, wie einem Fahrer die Beine abgerissen werden oder ein Streckenposten nicht zermatscht, wenn er vom Boliden mitgerissen wird? Weil es nicht nötig ist, das Spiel wirkt auch so realistisch genug.

Shooter sind auch realistisch, wenn das Spielfeld nicht wie eine Schlachtbank aussieht...es ist nicht nötig, wenn das Gameplay perfekt ist.

Um das aber hier noch mal klar und deutlich zu machen: Ich habe nichts persönliches gegen bestimmte Personen, die in der Videogamebranche tätig sind. Ich kann nur die Argumentationspraxis bestimmter Funktionsträger nicht nachvollziehen und empfinde es befremdend, nicht zu den Geschäftspraktiken in der Öffentlichkeit zu stehen und stattdessen anderen die Schuld zu geben, dass Dinge so sind wie sie sind...Das ist mir einfach viel zu wenig. Persönlich wünsche ich auch solchen Leuten nur das Beste.

XBU Wu134 Do, 30.04.2009, 08:59 Uhr

SchmierGold schrieb:

es gibt über 10jahre alte spiele die mehr blut bieten als jedes xbox360 game, aber es geht doch eigentlich nur darum, dass die effekte detailreicher werden... und ich glaub auch nicht, dass ein spiel nur wegen seiner brutalität zum kassenschlager wird...

Die Spiele, die vor 10 Jahren schon mit solchen Splatter-Effekten (ich sag nur Blood 2) waren, waren seinerzeit schon indiziert bzw. durften nicht in Deutschland verkauft werden. Ich hab schon vor 10 Jahren ein Spiel aus Österreich importiert ... Heutzutage würde dieses Spiel unter den ganzen GoWs usw. gar nicht mehr auffallen. Sicherlich sind die grafischen Möglichkeiten besser, aber warum muss ich das so extremst ausreizen? Muss der "tollste" grafische Effekt unbedingt der zerplatzende Kopf sein? Kann es nicht die schöne Landschaft, Charaktere oder Fahrzeuge oder sonstwas sein?

Gruß

coolinking Do, 30.04.2009, 07:07 Uhr

SchmierGold schrieb:

aber ich würde mir auch gerne mal die von dir genannten fernsehdebatten ansehen... könntest du mir dafür bitte sender oder show sagen...? muss ich mir mal angoogeln...^^

gib mir dann bitte einen link! :D

ich bin kein shooter fan und finde es deswegen nur fair, wenn ich 15 umniete,l 12 mal sterbe und trotzdem der beste bin! :smt003

Schlüppies :3 |24/7| Mi, 29.04.2009, 15:28 Uhr

super blogeintrag... bin aber geteilter meinung... :roll::)

Ich habe keine neuen Ideen oder umsetzbare Umstrukturierung von Spielinhalten und Levelzielen? Ok...dann vertuschen wir unsere fehlende Fachkompetenz und entwicklungstechnisches Unvermögen und bringen ein paar zerfetzte Körperteile und lassen den Spieler, auf realistische Art und Weise, in des Gegners Köpfe schießen...das muss schocken...das muss richtig schocken, denn der Spieler der darauf anspringt, ist mittlerweile abgestumpft und braucht den speziellen Kick, damit er Spaß am Spiel hat und wir Spaß am Gewinne erzielen haben.

es gibt über 10jahre alte spiele die mehr blut bieten als jedes xbox360 game, aber es geht doch eigentlich nur darum, dass die effekte detailreicher werden... und ich glaub auch nicht, dass ein spiel nur wegen seiner brutalität zum kassenschlager wird...

GoW z.B. ist nur so gut gelandet, weil das spiel von vorn bis hinten perfekt abgestimmt ist (chars, backgroundstory, usw.)... Call of Duty 5 wäre wohl genau so oft verkauft worden, wenn der gewaltgrad wie bei teil 4 geblieben wäre... ich kenn derzeit auf der 360 kein spiel, was nur aufgrund des gewaltgehaltes gekauft wurde... (ausser zombiespiele, da gehts ja darum^^)

Da nutzt es auch nicht, einen unterqualifizierten Mitarbeiter als großen Gamer-Guru zu präsentieren, der sich in keiner einzigen Fernseh-Debatte zum Thema, über Wasser halten könnte.

ich versteh dein hetze gegen Boris auch nicht... manchmal frag ich mich ob du weißt was der typ unter anderem für unsere PC-geschichte getan hat... du hast doch bestimmt auch Monkey Island gespielt oder nen C-64 besessen...? der typ hat "genug" aufm kasten...

aber ich würde mir auch gerne mal die von dir genannten fernsehdebatten ansehen... könntest du mir dafür bitte sender oder show sagen...? muss ich mir mal angoogeln...^^

das blut soll bleiben - der rest deines blogs passt schon, wenn nicht meld ich mich... :)

mfg smoke

Ruepel Mi, 29.04.2009, 15:00 Uhr

Schöner Eintrag Dirty!!

Ich möchte auch was zu Blut in Spielen sagen wenn ich denn darf.

Generell muß ich sagen hast du natürlich Recht!!! Aber, es gibt einfach Spiele da gehört das Blut dazu weil sonst das Flair fehlt. Und hier ist Gears of War einfach so ein Spiel da es die ganze Atmosphäre mit aufbaut und einfach so ausgelegt ist. Ist dasselbe wie bei Filmen, was wäre ein Horror oder Splatterfilm ohne Blut, Gewalt usw. Gewalt kann auch Unterhaltung sein, man muß nur eben wissen wie man damit umzugehen hat. Sehe ich auch kein Problem drin wenn dies erwachsene Spieler spielen.

Du hast Recht das GoW vom Spiel her eigentlich nicht nötig hat auf einen derartig hohen Gewaltgrad zu setzen. Find es aber gut so wie es ist. Ich könnte mir beim selbsten Spielprinzip keine Mario Grafik vorstellen und sas sich Gegner die in´s Gras beissen in Schmetterlinge auflösen. ;-) Bei GoW ist es einfach das Gesamtpaket was bis in´s Detail stimmt und was daher Millionen Spieler in seinen Bann zieht. Bei Spielen wird genau wie bei Filmen von den Entwicklern und Regisseuren oft überzogen dargestellt. Genau dies ist auch bei GoW der Fall. Die Gewalt ist so total überzogen das es einfach schon wieder witzig ist. Das hat ja mit Realismus nichts zu tun. GoW soll nicht realistisch sein was das platzen der Figuren angeht, es soll einfach den "dreckigen" Flair vom Spiel unterstreichen.

Und warum sollte Epic in Spielen nicht das umsetzen was Millionen erwachsener Spieler einfach spielen möchten nur weil in Deutschland unsere USK einen Riegel davor spielt es aber sonst alle anderen Länder, bis auf Australien, akzeptieren.

Natürlich würde ich mich auch Spiele wünschen die wieder neue Wege gehen. ICh bin nicht blutgeil in Spielen auch wenn sich das durch meine Meinung so anhören könnte. Im Gegenteil, find es sogar schade das es so wenig Spiele wie Kameo usw gibt. War früher der typische Jump & Run und Sportspielespieler. Aber gerade im Jump & Run Bereich kommt viel zu wenig momentan.

Wenn´s einfach zum Spiel gehört, gehört Blut dazu. Soldier of Fortune Payback war mich für ein Negativbeispiel was Du ansprichst das man ein grottenschlechtes Spiel versucht über den Gewaltgrad zu verkaufen. Kann ich getrost drauf verzichten. Battlefield verzichtet Beispielsweise auch auf den Gewaltgrad, was bei dem Spiel auch ok ist weil´s einfach eine ganz andere Story und Atmosphäre hat, da brauch auch kein Blut hin....

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