Jetzt gibt´s was auf die Omme! Noch pünktlich vor dem X-Mas Event veröffentlichte Konami mit X-Men Arcade den populären Arcade Klassiker auf dem Xbox LIVE Marktplatz. 18 Jahre hat es gedauert, bis den X-Men Charakteren Wolverine, Cyclops und Co. der Zutritt zum Next-Generation Marktplatz auf Xbox LIVE gewährt wurde. Was haben die X-Men seit 1992 so getrieben? Lohnt sich die Reunion der X-Men oder solltet ihr diesen Titel besser aus-X-en?
Grafik
Auch wenn sich mittlerweile einige wirklich ansehnliche Arcade Titel auf dem Marktplatz tummeln, mit X-Men Arcade hält Konami an alten Werten und damit auch an der optischen Präsentation aus dem Jahre 1992 fest. X-Men ist optisch gesehen in der Tat ein reinrassiger Arcade Titel. Keine gepimpte Optik, kein Meisterwerk der Pixelkunst. Stattdessen ein 100%-ig pixeliges Retrokunstwerk. Ein Arcade Klassiker halt, an dem die Comic Freunde der 90er Jahre durchaus ihren Spaß haben dürften. Eine optische Hommage an die guten alten Zeiten.
Sound
Wer von der etwas gesetzteren Gamer-Fraktion kennt sie nicht. Die Zeiten, als Heimcomputer noch ohne zusätzliche Soundkarte ausgeliefert wurden, und die akustische Glanzleistung eines Spiels in der Verantwortung des internen PC-Lautsprechers lag. Mittlerweile dürften eure akustischen Wiedergabegeräte zwar der damaligen Zeit deutlich überlegen sein, dies ändert jedoch nichts an der Tatsache, dass uns der klassische X-Men Sound erhalten bleibt. Echt Retro halt aber zum Spiel passend.
Story
Ihr seid die X-Men und schlüpft dabei wahlweise in die Rollen der Charaktere Storm, Wolverine, Nightcrawler, Dazzler, Cyclops oder auch Colossus. Mit vereinten Kräften ist es eure Aufgabe, die Menschheit vor der Bruderschaft der Mutanten und weiteren Gefahren zu schützen. Bei der Bewältigung dieser Aufgabe werdet ihr es mit hunderten von Gegnern aufnehmen müssen, und trefft dabei auch auf alte Bekannte wie den Super-Schurken Pyro, Der Blob, Wendigo, Nimrod, White Queen, Juggernaut oder auch Mystique.
Habt ihr eure Meinung in vielen virtuellen Kloppereien erfolgreich vertreten können, so führt euch eure Reise nach Island M, wo ihr auf den Großmeister des Magnetismus, Magneto, trefft. Ist diesem das Handwerk gelegt, so steht der Rettung von Professor Xavier und Kitty Pryde nichts mehr im Wege.
Umfang
Zeit ist Geld. Zumindest wenn man an die originären Spielhallenautomaten denkt. X-Men Arcade ist kein Spiel, welches euch wochenlang an die Konsole fesseln wird. Hier bekommt ihr wenig Spielzeit zu einem recht hohen Preis von 800 Microsoft Points. Der geübte X-Man wird der Konfrontation mit Magneto bereits nach ca. 1 Stunde ausgesetzt. X-Men Arcade bleibt somit ein kurzweiliges Abenteuer für Zwischendurch, zumindest im Single-Player.
Spielspaß
Wer sich grundsätzlich mit der Retro-Optik anfreunden kann, und möglicherweise sogar bereits mit den Ur-X-Men in den Kampf gezogen ist, der dürfte mit dem aktuellen Arcade Titel durchaus seinen Spaß haben. Gleichzeitig dürft ihr in Erinnerungen an die guten alten Zeiten schwelgen. Wer hingegen eine unüberwindbare Antipathie gegen grobpixelige Darbietungen, stumpfe Massenkloppereien und einer recht flachen Story hat, sollte zur Schonung des eigenen Wohlbefindens besser auf andere Titel ausweichen.
Neben der kurzweiligen Single-Player Story verspricht lediglich der Multiplayer ein wenig zusätzliche Abwechslung.
Gameplay
Moderne Eingabegeräte wie der vertraute Xbox Controller verfügen über weitaus mehr Möglichkeiten, als es vor fast 2 Jahrzehnten denkbar gewesen wäre. Somit beschränkt sich die Steuerung der X-Men auf nicht einmal eine Hand voll Knöppen. Mit dem Analogstick steuert ihr euren Protagonisten durch das Side-Scrolling Abenteuer. Weitere 3 Tasten lassen Fäuste sprechen, die X-Men springen oder Mutantenkräfte zum Leben erwecken. Bei all diesen Aktionen geht die Steuerung flüssig und präzise von der Hand.
Der recht niedrige Schwierigkeitsgrad trägt sein Nötigstes dazu bei, dass selbst bei X-Men Frischlingen und einer Masse an Gegnern so schnell kein Frust aufkommen wird.
Multiplayer
Wer mit den X-Men den Kampf gegen die Meute nicht alleine bestreiten will, der sollte dem Multiplayer mal einen Besuch abstatten. Lokal könnt ihr mit insgesamt bis zu 4 Spielern den Gegnern zeigen wo der Hammer hängt. Online geht´s mit bis zu 6 Spielern in die Schlacht. Schön ist hierbei, dass online ein Einstieg ins Spiel jederzeit möglich ist.
Im Create Match Modus seid ihr Host und bestimmt in welchem Schwierigkeitsgrad und auf welchem Spielabschnitt gespielt wird. Beim Custom Match könnt ihr ohne lange Voreinstellung selbst nach bereits vorhandenen online Partien suchen. Neben dem Single-Player bietet gerade der online Part von X-Men Arcade die meiste Abwechslung und den größten Spielspaß. Alleine war 1992, heute ziehen die X-Men gemeinsam in den Kampf.
Fazit
X-Men Arcade ist nach gut 18 Jahren die erste Versoftung des Spiels für die heimische Spielekonsole. Trotz Next-Generation Zeitalter hält Konami an den Wurzeln des Spiels aus dem Jahre 1992 fest, und präsentiert uns sowohl optisch als auch akustisch ein reinrassiges Retro Game.
Wer sich alleine durch das sehr kurzweilige Single-Player Abenteuer schlagen möchte, sollte somit keine Allergie gegen eine grobpixelige Optik haben. Retro Fans und Spieler, die einst bereits das Original spielen durften bzw. konnten, werden sich dennoch angesprochen fühlen. Das Gameplay geht flüssig und präzise von der Hand und begnügt sich mit nicht mal einer Hand voll Buttons.
Wer trotz der unterschiedlichen, spielbaren Charaktere noch Abwechslung sucht, der sollte unbedingt mal einen Blick auf den Multiplayer-Modus werfen. Lokal könnt ihr mit bis zu 4, online sogar mit bis zu 6 Spielern gleichzeitig in den Kampf ziehen. Der Multiplayer-Modus macht die X-Men doch noch zu einer unterhaltsamen Reise zurück in die Vergangenheit.