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Mit Westerado: Double Barreled kommt ein weiteres Spiel in Retro Optik auf unsere Konsolen. Wir haben das Pferd gesattelt, den Colt geladen und uns in das Western Adventure gestürzt.

Gesucht - Tot oder Lebendig

Eines schönen Morgens erwachen wir auf der Familien Ranch. Mutter und unser Bruder sind schon auf und wir sollen helfen, die Büffel einzutreiben. Unser Bruder erwartet uns bereits und vertreibt sich die Zeit mit Schießübungen. Diese beendet er, als er uns sieht und wir beginnen mit der Arbeit. Der erste Büffel ist schnell auf der Weide, büxt dann aber aus. Wir hinterher um ihn einzufangen. Als wir zurück kommen ist es bereits dunkel und wir sehen einen unheilverkündenden Schein am Horizont. Die Ranch steht in Flammen, unsere Mutter ist tot und der Bruder liegt im Sterben. Mit letzten Kräften kann er uns noch einen Hinweis zu dem Übeltäter geben und schickt uns zu unserem Onkel. Dort finden wir erst einmal einen Unterschlupf und können uns auf die Suche nach dem Mörder machen.

Howdy Partner

Wir reisen also in die nächste Stadt und versuchen, Hinweise zu finden. Das ist gar nicht so leicht, denn entweder weiß keiner etwas, oder wir müssen erst eine Gegenleistung erbringen. Der Sheriff möchte zum Beispiel, dass wir dem Ranger helfen. Nachdem wir ihn aufgesucht haben, treiben wir eine Herde Büffel durch die Prärie und beschützen sie vor Banditen. Nebenaufgaben dieser Art kann man in der ganzen Gegend finden. Mal müssen wir einen Bereich von Banditen befreien, eine verschwundene Person suchen, die Postkutsche beschützen, einen Trunkenbold aus dem Saloon holen oder Steckbrieflich gesuchte Personen finden. Wichtig ist zu beachten, ob sie tot oder lebendig gebracht werden sollen. Bringen wir einen Toten, der lebendig gesucht ist, gibt es kein Kopfgeld. Also alles Dinge, für die sich ein Revolverheld bestens eignet. Am Ende fügt sich mit den Hinweisen der Steckbrief zu unserer gesuchten Person und wir können Rache nehmen.

Pixelpracht

Pixelpracht

Das Spiel ist ganz in Retro Optik gehalten, was bedeutet, dass wir grobe Pixel mit wenig Farbtiefe vor uns haben. Natürlich erwarten wir das von so einem Spiel und die Grafik wirkt auch sehr authentisch. Darüber hinaus schafft es Westerado: Double Barreled, jede Menge Abwechslung zu schaffen. So gut wie kein Bereich wirkt, als hätten wir ihn bereits gesehen und die Prärie ist besiedelt von Banditen, Büffeln, Aasgeiern, Kojoten und Kriechtieren. Dennoch hätten ein paar mehr Details, vor allem bei den menschlichen Charakteren, gutgetan. Was im Spiel nicht so sehr ins Gewicht fällt, sehen wir spätestens während der Dialoge. Dort brauchen wir schon Fantasie, um aus dem Pixelhaufen einen Menschen zu erkennen. Auch fällt es bei mehreren Charakteren in einem Abschnitt schwer zu erkennen, mit wem wir uns schon unterhalten haben und mit wem nicht. Besonders dann, wenn diese sich bewegen. Auch bei Steckbrieflich gesuchten Personen ist es daher nicht leicht, sie zu identifizieren. Einfach alles über den Haufen schießen, ist vor allem dann keine Option, wenn die Person lebend gesucht wird.

Interessante Kämpfe

Das Gameplay der Schießereien ist gut umgesetzt und nah an der Handhabung eines echten Revolvers, oder wie ich sie mir persönlich vorstelle. Selber habe ich noch keinen in der Hand gehabt. In unserem Revolver befinden sich sechs Kugeln. Zum Schießen müssen wir erst den Hahn spannen, bevor wir abdrücken können und das bei jedem Schuss. Das ist zu Anfang ungewöhnlich und sorgt bei hektischen Schießereien zu Verwirrung. Besonders dann, wenn wir alle Kugeln verschossen haben. Diese müssen einzeln nachgeladen werden. Glücklicherweise kann nur in der Horizontalen geschossen werden, so dass wir hinter Gegenständen in Deckung gehen können, ohne dass uns ein Fiesling in der Vertikalen treffen kann. Dieses Rudimentäre Deckungsspiel macht die Kämpfe deutlich interessanter. Lustig umgesetzt sind auch die Lebenspunkt. Anstatt einfach Herzen zu nutzen, haben wir drei Hüte dabei. Werden wir getroffen, fliegt uns zuerst der Hut vom Kopf. Haben wir keine Hüte mehr zu Hand, bedeutet der nächste Treffer unser Ableben. Unser Bruder wurde getötet, weil er es ablehnte, einen Hut zu tragen. Das Spiel wird nicht müde, in Gesprächen immer wieder darauf hinzuweisen. Ebenso ist es möglich, den Colt während jedem Gespräch zu ziehen, um so den Gesprächspartner von unserer Meinung zu überzeugen, oder eine Schießerei zu provozieren.

Mehr Pixel

Reichlich Inhalt

Bei allem Ernst, der in der Geschichte des Spiels steckt, müssen wir auf Humor nicht verzichten. In der ganzen Prärie lassen sich kleine oder große Dinge finden, die uns zum Schmunzeln bringen. So wurde der Hauptort, Clintville, zum Beispiel von einem gewissen East Clintwood gegründet. Auch lässt sich ein versteckter Durchgang nutzen, hinter dem sich ein Filmset verbirgt. Dort wird uns gesagt, wir sollen wieder ans Set gehen und unsere Rolle spielen. Apropos Rolle, es ist uns möglich, weitere Charaktere freizuschalten und mit diesen ihre eigene Geschichte in der Prärie zu erleben. Zusammen mit den Nebenaufgaben und versteckten Dingen, die es zu entdecken gilt, bietet Westerado: Double Barreled jede Menge zu erleben und es wird so schnell nicht langweilig.

Authentische Klänge

Zu guter Letzt noch ein Wort zur Musik. Neben dieser bietet das Spiel nur wenig Soundeffekte, umso besser ist es, dass die Musik toll umgesetzt ist und sich perfekt an das Setting anpasst. Nur leider fehlt es etwas an der Abwechslung, wodurch wir uns schnell sattgehört haben.

Fazit

Westerado: Double Barreled ist ein weiteres Spiel in Retro Optik, dass den Weg auf unsere Konsole findet. Da die Grafik authentisch ist und daher nicht übermäßig viel hergibt, besinnt sich das Spiel auf den Inhalt, der sehr gelungen ist.

Wir erleben eine typische Westernstory, in der wir einen Revolverhelden spielen, der den Tod seiner Familie rächen will. Dabei stoßen wir auf hilfsbereite und zwielichtige Gestalten. Trotz der Grafik, der etwas mehr Details gut getan hätten, ist die Prärie sehr abwechslungsreich. Kaum ein Bereich ähnelt dem anderen und es sind viele Tiere und auch Banditen unterwegs. Neben den vielseitigen Aufgaben, lässt sich in der Prärie viel entdecken. Dazu gehören auch viele Humorvolle Dinge. Die Handhabung der Waffe verfolgt ein realistisches Konzept und macht die Schießereien damit besonders spannend.

Westerado: Double Barreled zeigt, dass auch ohne aufwendige Grafik, ein abwechslungsreiches Spiel möglich ist, dass viele Möglichkeiten bietet, um lange unterhalten zu werden.


Bewertung

Pro

  • Authentische Westernstory
  • Interessantes Gameplay
  • Viel zu entdecken
  • Viel Humor

Contra

  • Zu sehr Pixelgrafik
  • Leider nur in Englisch
  • Wenig abwechslungsreiche Musik

Grafik 6 von 10
6/10
Musik / Sound 7 von 10
7/10
Gameplay 9 von 10
9/10
Story 8 von 10
8/10
Umfang 9 von 10
9/10
Spielspaß 8 von 10
8/10
XBU-Silver-Award
8

3 Kommentare

XBU MrHyde Mo, 20.03.2017, 15:02 Uhr

Nee, das war was anderes... aber ich komme nicht drauf. Ich meine auch nicht Law of the West vom C64.

XBU Philippe Mo, 20.03.2017, 11:46 Uhr

Es gab mal auch so eins von Sega... Und es erinnert mich ein wenig an Gunfright aus der Rare Replay Collection... Hm... Aber es ist glaube ich nicht das Spiel, das du meinst.

XBU MrHyde Do, 16.03.2017, 19:55 Uhr

Ich überlege die ganze Zeit, an welches Spiel mich das von früher erinnert. Auf dem Amiga oder C64 war das. Weiß jemand, welches Game ich meine? :-k