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Ursprünglich für VR entwickelt handelt es sich bei Transference um ein mysteriöses, langsames, story-getriebenes Spiel. Was hat es mit dieser Familie, die man entdeckt, auf sich? Welches Drama spielte sich ab? Wir haben Transference OHNE virtuelle Realität getestet und sagen euch, warum andere Spiele vielleicht doch ein wenig besser sind.

Packende Stimmung und Sounddesign auf hohem Niveau

Das Spiel beginnt langsam, aber die Atmosphäre ist von Anfang an beeindruckend, auch ohne VR. Die Stimmung ist von Anfang an dicht und bedrückend. Man bewegt sich in einer Art digitalen Welt, ohne so richtig zu verstehen, was passiert.

Nach und nach entdeckt man Teile der Story, unter anderem auch durch FMVs, d.h. durch echte mit realen Schauspielern gedrehten Videos. Die angeheuerten Schauspieler wirken mehr als überzeugend und das Drehbuch passt auch.

Was aber vor allem anderen überzeugt, ist die allgemeine Soundkulisse und die Art und Weise wie Details die Geschichte weiterbringt, während alles immer emotionaler wird. Während des Spiels schlüpft man in die Rolle verschiedener Familienpersonen, während man Lichtschalter drückt und die „Welt“ wechselt. Was hier auffällt und alles noch bedrohlicher erscheinen lässt, ist eben das Sounddesign. Ist man in der Perspektive des kleinen Jungens, so ist man ständig mit der Angst konfrontiert, allein gelassen zu werden. In unregelmäßigen Abständen hört man den Jungen weinen und dann wieder nach Hilfe schreien – die Atmosphäre verdichtet sich. Ist man in der Rolle des Vaters, so ist alles voller Technik und Skizzen und nur selten sieht man Hinweise zur Familie. In der Rolle der Mutter wirkt alles wie ein Gefängnis und Holztüren werden zu dicken metallenen Panzertüren. Allein an diesen Details scheint die Story immer wieder brillant durch, ohne, dass man sie direkt erzählt bekommt.

Ohne VR nur ein mittelmäßiger „Walking Simulator“

Der positive Eindruck der Atmosphäre ist aber schlussendlich das einzige, was das Spiel interessant macht. Die Story an sich ist nicht die spannendste oder originellste – sie ist zwar dramatisch und gut erzählt, aber sie bietet schlussendlich nicht viel Tiefgang.

Das Gameplay ist auch nur stark reduziert. Es ist natürlich klar, dass man nicht so viel erwarten kann, schließlich sind die Interaktionsmöglichkeiten in VR (heutzutage) auch nur sehr begrenzt. So kann man lediglich gehen, sich ducken und mit einem einzigen Knopf mit bestimmten Dingen interagieren. Die Rätsel beschränken sich meist darauf, dass man Objekte finden und holen muss. Mal in verschiedenen Welten, mal muss man mit der Umwelt interagieren, um ein Passwort herauszufinden. Alles in allem sind die Rätsel aber simpel und mangeln gerade ohne VR an Komplexität, um einen wirklich am Bildschirm fesseln zu können.

Was den Umfang angeht, so sind wir auch hier stark begrenzt. Das Spiel dauert maximal vier Stunden und einen Anreiz, noch einmal durch das Spiel zu gehen, hat man nicht.

Fazit

Transference ohne VR spielt sich so, wie man es sich für ein Spiel, das eigentlich für VR ausgelegt war, erwartet. Das Gameplay ist unglaublich stark begrenzt, die Story zwar okay, aber die Rätsel eher einfach und nicht wirklich herausfordernd oder spannend.

Das Einzige, was wirklich begeistert, ist die dichte Atmosphäre (die in VR wahrscheinlich auch nochmal bedrückender ist). Das allein reicht aber nicht, um Xbox-One-Besitzer dazu zu überreden, das Spiel zu kaufen. Andere, mehr auf Rätselgameplay fokussierte Spiele (wie Turing Test, Portal oder Q.U.B.E. 2), haben bessere Argumente.


Bewertung

Pro

  • Packende Atmosphäre
  • Tolles Sounddesign
  • Gute Schauspieler in den Videos
  • Story interessant

Contra

  • Gameplay sehr eingeschränkt
  • Spiel ohne VR mit weniger Atmosphäre
  • Rätsel zu leicht
  • Spiel insgesamt recht kurz (ca. 4 Stunden)

Grafik 8 von 10
8/10
Sound 9 von 10
9/10
Story 7 von 10
7/10
Gameplay 3 von 10
3/10
Spielspaß 7 von 10
7/10
Umfang 5 von 10
5/10
6

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