Page

Die Oldschool-Jump‘n-Run-Kickstarter-Projekte hören nicht mehr auf… Rad Rodgers ist ein weiteres Spiel, das auf eurer Xbox One zu haben ist, welches aus einer Crowdfunding-Kampagne von Entwicklern mit viel Liebe zu Retrospielen stammt. Wir haben das 2D-Hüpfabenteuer getestet und sagen euch in unserem Testbericht, warum es für einige Spiele interessant, aber insgesamt zu teuer ist.

Nicht lang gefackelt: Ran an den Speck!

Gibt es eine Story? Klar gibt es die, aber sie ist nur kurz angeschnitten und dient nur als Aufhänger vor eine Videospielwelt nach der anderen. Einen größeren Kontext, als dass ein kleiner Junge in sein eigenes Videospiel, bzw. seinen Fernseher hineingesogen wird, gibt es nicht.

Rad Rodgers fackelt auch nicht lange mit einem Tutorial, sondern wirft einen sofort in die erste Welt. Schon kann man alle Knöpfe ausprobieren und entdeckt alle wichtigen Funktionen und Gameplay-Mechaniken selbst. Das kann natürlich auch seinen Nachteil haben: Ab und an bleibt man länger in einer Welt hängen, weil man nicht weiß, wie es weitergeht und dies nur, weil man einen kleinen, leicht zu übersehenden Gegenstand verpasst hat.

Und dennoch: Genauso soll ein Spiel funktionieren. Gamer, die Rad Rodgers spielen, müssen nicht an der Hand genommen werden: Sie finden schon alles alleine heraus. Wie die Waffen funktionieren, wie sich der Lebensbalken verhält, auf was man in den Parallelwelten achten muss: Alles das findet man Stückchen für Stückchen heraus.

Springen, schießen, laufen!

Die Gameplayelemente in Rad Rodgers sind einfach und schnell erklärt: Finde den Ausgang und sammle vorher vier Puzzlestücke ein. Dazu kann man sich in der 2D-Welt frei bewegen, springen und natürlich seine Waffe abfeuern. Dass dies anfangs leicht ist, täuscht: Das Spiel wird graduell schwieriger, wobei gerade alte Zockernasen mit der ersten Hälfte des Spiels überhaupt kein Problem haben sollten.

Doch Oldschool heißt oldschool: Für jedes Level gibt es eine Bewertung, eine unglaublich hohe Zahl an Sammelobjekten und schlussendlich auch einen Highscore, den es zu knacken gilt. Wer Gamerscore will, der muss Hardcore sein und jedes Level perfektionieren.

So macht das Spiel auch eine gute Weile Spaß, allerdings gibt es hier und da ein paar unrunde Momente. So ist es nicht klar, warum man den Spieler 2018 noch forcieren muss, „Leben“ zu haben, die man verlieren kann. Denn die Welten sind teilweise sehr lang und dauern satte 30 Minuten, bis man sie abgeschlossen hat. Bei schwierigen Passagen kann man gerne mal ein Leben lassen und es ist dann mehr als frustrierend, 25 Minuten Spielfortschritt wegzuwerfen, wenn man dann unnötigerweise stirbt. Ganz zu schweigen davon, dass der Durchschnittsspieler froh ist, eine Passage geschafft zu haben und sicher NICHT die Welt erneut spielt, um einen Highscore zu erlangen.

Viel Geld für wenig?

Rad Rodgers trug anfangs noch den Zusatztitel „World One“, was suggerierte, dass da noch mehr kommt. Aber da ist nicht mehr. Sicherlich kann das Spiel 6-10 Stunden Spielzeit bringen (abhängig von euren Fähigkeiten) – und doch ist es fast immer ähnlich und nicht sehr abwechslungsreich. Für ein Indie-Spiel dieser Art sind dann 20 € doch etwas hochgegriffen.

Zwar stimmt es, dass es grafisch sehr gut aussieht und der Retro-Flair definitiv sympathisch ist, aber unter der schönen Oberfläche verbirgt sich dann doch ein relativ banales Jump’n Run, dessen Witze unter der Gürtellinie spätestens nach einer Stunde eher beschämend als unterhaltend wirken. Alles ist in Ordnung, aber in keiner Sparte sticht das Spiel heraus, sodass es wirklich in Erinnerung bleibt. Es ist gute Standardkost bei welcher jeder Jump’n-Run-Fan sicherlich seinen Spaß hat – mehr aber auch nicht. Dafür ist die Preismarke dann doch etwas hoch.

Fazit

Was klar ist, ist eines: Rad Rodgers macht Spaß. Das Jump’n Run im Retrostil mit gleichzeitigen Shooter-Einlagen weckt nostalgische Gefühle und hat eine lustige Prämisse. Das Gameplay stimmt, obwohl es anfangs zu leicht und später zu schwer wird. Die langen Welten (stets circa 30 Minuten) sind anstrengend und doch ist der Umfang, gerade in punkto Abwechslung, für ein Spiel, das 20 € kostet, recht gering. Das Spiel ist durchgängig unterhaltsam, aber irgendwie auch nichts Besonderes. Es tut sich in keiner Weise großartig hervor – nur das Retrogefühl ist sehr stark. Wer also auf 80er-Jahre Jump’n-Run-Shooter-Action steht, der kann hier ruhig zugreifen. Alle anderen sollten sich zweimal überlegen, ob ein solches Spiel für den Preis genügend Abwechslung und Unterhaltung bringt.


Bewertung

Pro

  • Retrostil
  • Gutes Gameplay
  • Witzige Charaktere
  • Spaßige Action

Contra

  • Keine große Abwechslung
  • Umfang nicht enorm
  • Schwierigkeitsgrad steigt von schwach auf extrem schwer

Grafik 8 von 10
8/10
Sound 7 von 10
7/10
Story 5 von 10
5/10
Gameplay 7 von 10
7/10
Umfang 5 von 10
5/10
Schwierigkeitsgrad 6 von 10
6/10
7

7 Kommentare

XBU Philippe So, 18.03.2018, 11:49 Uhr

Die späteren Level werden ballerintensiver, aber auch um einiges schwieriger (gerade dadurch eben - viele Gegner).

Liutasil So, 18.03.2018, 11:04 Uhr

XBU MrHyde schrieb:
Das Problem kenne ich :-#

Danke, dann schaue ich da noch mal rein :)

Wobei ich ja im Moment ein wenig verwöhnt wurde, dank meines Knöchelbruchs. Konnte ein paar Spielchen beenden und mal den Stapel der Schande abarbeiten. ;) Wenn in 1 1/2 Wochen wieder Arbeit ansteht bzw. nach Ostern. Dann ist auch wieder schlecht, da ich immer 3 Wochen Früh (4 Uhr aufstehen) und eine Woche nur Spät habe.

Ja mach mal, meiner Meinung nach lohnt sich das Game.

XBU MrHyde So, 18.03.2018, 10:57 Uhr

Liutasil schrieb:
Macht aber richtig Spaß.....ich hab nur so wenig Zeit für alles. :(

Das Problem kenne ich :-#

Danke, dann schaue ich da noch mal rein :)

Liutasil So, 18.03.2018, 10:26 Uhr

XBU MrHyde schrieb:
Ich habe mal das Let's Play von Phil gesehen, da war relativ wenig Ballern und mehr Hüpfen & Rätseln eigentlich. Ist das Level abhängig? :-k

Also ich hab bisher nur Level 1+2 gespielt. Klar tüfteln, springen, schießen. Nen typischer runner mit baller einlagen halt. Macht aber richtig Spaß.....ich hab nur so wenig Zeit für alles. :(

XBU MrHyde So, 18.03.2018, 10:19 Uhr

Liutasil schrieb:
Macht auch echt Spaß. Einfach nur drauf los und ballern. Ok nen bissel tüfteln ist auch dabei. Die Fundorte sind auch nicht so schwierig. Könnten easy 1000 GS zusätzlich sein. :)

Ich habe mal das Let's Play von Phil gesehen, da war relativ wenig Ballern und mehr Hüpfen & Rätseln eigentlich. Ist das Level abhängig? :-k

Alle Kommentare anzeigen