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Als wir vor 10 Jahren zum ersten Mal Q.U.B.E. auf der Gamescom sahen, waren wir bereits begeistert: Ein Rätselkammer-Game, das an Portal erinnert, aber fantastisch eigenes Gameplay bietet. Das Remake ist eine Liebeserklärung an das eigene Spiel und wirkt so, wie es die Entwickler beschreiben: Der finale Touch an einem richtig guten Spiel mit zusätzlichem Content. Wir haben das Spiel getestet und berichten euch von unseren Erfahrungen.

Alles schon bekannt? Von wegen!

Frohen Mutes bin ich an die Geburtstagsedition von Q.U.B.E. herangegangen und dachte: Ich habe den ersten Teil gespielt, den zweiten Teil gespielt, dann wird ein Remake vom Original ja wohl ein Kinderspiel. Von wegen. Es handelt sich nämlich hier nicht nur um ein optisches Makeover, sondern die Entwickler haben große Teile vom Spiel verändert. Rätsel wurden angepasst, verbessert, erweitert und eine komplett neue Passage, „Sektion 8“ ist dem Spiel beigefügt worden, die nach dem Hauptspiel nochmal mindestens 4-6 Stunden Spiel hintendran hängt. Das Spiel ist somit unglaublich umfangreich und bietet sehr viel neues Rätseln, auch für Kenner des Originals.

Daneben gibt es die Möglichkeit, das Spiel als „Director’s Cut“ zu spielen (welches die einzige Version ist, die digital noch vertrieben wird), welches Storyelemente enthält. Hier gibt es zwar nur passive Passagen mit Gesprächen über Funk, aber die Synchronsprecher bringen die Story wunderbar rüber, sodass man sich sofort in der packende Atmosphäre verliert. Die wunderbar abwechslungsreiche Optik mit unglaublich schönen Texturen erinnern an Q.U.B.E. 2 und wurden toll inszeniert. Der Vergleichstrailer zeigt, wie radikal besser das neue Q.U.B.E. aussieht und die düstere, abstrakte Optik gepaart mit dem düsteren, stets präsenten und immer leicht angespannten Flair führen zu einer Thriller-Atmosphäre, die man so selten in ruhigen Rätselgames hat. Ein komischer Sound und schon ist man angespannt – in einem Game ganz ohne Gegner und Zeitdruck. Genial. Dazu muss man sagen, dass das erste Q.U.B.E.-Game schon sehr „kammerlastig“ ist, in dem Sinne, dass man in einem recht geschlossenen Level von Kammer zu Kammer weitergeht (siehe Let’s Play). Diese Mechanik hat Q.U.B.E. 2 sehr gut aufgebrochen, aber das optische Remake und die dennoch geschlossene Spielumgebung, sorgen für eine packende Atmosphäre, die, wie bereits gesagt, eher bedrohlich als fröhlich daherkommt. Eine Parallele zu Portal und Portal 2 ist unverkennbar.

Weitere Dreingabe in der 10th Anniversary Edition: Freischaltbare Screenshots, Konzeptgrafiken, einstellbarer Entwicklerkommentar, abspielbarer Soundtrack und mehr.

Knifflige Rätsel für ruhige Gamer

Wer Rätsel-Spiele mag und einfach mal in Ruhe an etwas Knobeln möchte: Für den ist Q.U.B.E. genau das Richtige. Die anfänglichen Rätsel mit einem Sprungwürfel und einem herausfahrbaren roten Balken, der uns hoch und weiterkommen lässt, sind flugs geschafft. Doch das Spiel wird schnell sehr knifflig und führt in jeder Sektion neue Hindernisse, Spielmechaniken und Spiel-Elemente mit ein. Kombiniert wird selten, sodass man nie komplett überfordert ist. Man kann aber auch mal länger an einem Level hängen bleiben, ohne voranzukommen. Ein wenig Probieren, ein wenig Hin und Her, irgendwann hat man es dann doch geschafft.

Angenehm ist hier, dass man nie wirklich Stress verspürt und meist alle Karten auf dem Tisch liegen. Nur sehr selten kommt es vor, dass man zur Rätsels Lösung einen versteckten Schalter oder ein wichtiges Element nicht sofort gesehen hat. Meist liegt alles vor einem in einer Kammer und mit auf einem Bildschirm erkennbar. Selbst längere Rätsel sind meist mit einem Screenshot erfass- und lösbar. Wer Spiele wie Portal mag, wird Q.U.B.E. ebenfalls mögen – das Bonus des Remake sucht seinesgleichen. Wer gut rätselt, ist in 10 Stunden durch, aber das auch nur, wenn man richtig schnell ist und die Spielmechaniken bereits kennt. Andernfalls kann man schon mal länger brauchen. Das kann unter Umständen für Frustrationsmomente sorgen, kann aber gleichzeitig auch eine angenehme Abwechslung sein, die einen zum Weitermachen anspornt.

Fazit

Q.U.B.E. spielt sich wie gewohnt gut und bietet eine Herausforderung, die für geduldige Spieler machbar ist und eine große Herausforderung zugleich darstellt. Das Rätsel-Gameplay wurde im Remake durch veränderte und angepasste Passagen erweitert und als Dreingabe gibt es eine komplett neue Sektion mit mindestens 4-6 Stunden zusätzlichem Content. Die optische Aufmachung sucht ihresgleichen und die Atmosphäre, die durch den packend düsteren Soundtrack und die bedrückenden Umgebungen entsteht, ist fantastisch. Dabei ist Q.U.B.E. niemals stressig und niemals aufbrausend. Wer die Rätsel von Kammer zu Kammer lösen will, muss Geduld mitbringen.

Alles in allem haben die Entwickler eine richtig gute Arbeit geleistet und man kann fast keine negativen Punkte finden. Das Spiel ist weiterhin unglaublich packend, die Rätsel können ab und zu frustrieren, aber die Atmosphäre macht das wieder wett. Der zusätzliche Content und die veränderten Rätsel in der 10th Anniversary Edition sorgen dafür, dass auch Spieler, welche die „normale“ Director’s Cut Version oder Q.U.B.E. 2 gespielt haben, hier dennoch zugreifen können, denn es gibt viel zu entdecken…


Bewertung

Pro

  • Optisch fantastisch aufbereitet
  • Packender, düsterer Soundtrack
  • Story-Elemente sind spannend
  • Herausfordernde Rätsel
  • Veränderte Rätsel und neuer Content

Contra

  • Kann stellenweise frustrierend sein
  • Insgesamt sehr wenig Story

Grafik 9 von 10
9/10
Sound 10 von 10
10/10
Story 7 von 10
7/10
Gameplay 9 von 10
9/10
Umfang 9 von 10
9/10
Spielspaß 10 von 10
10/10
XBU-Gold-Award
9

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