Review zu Party Arcade

Sesselpupser aufgepasst: Nun könnt ihr auch zuhause auf der Couch Darts, Billard und andere Kneipenspiele auf der Xbox zocken? Begeistert? Nicht wirklich? Sind wir auch nicht. Wir erzählen euch in unserem Review, warum man dann doch besser zur realen Variante greift.

Es muss nicht immer alles digital sein

Wer meint, dem Namen „Party“ im Spiel machen die Arcade-Games hier Spaß, der irrt sich leider gewaltig. Das Problem liegt hauptsächlich im stinklangweiligen Gameplay, das zusätzlich auch noch unpräzise wirkt und dadurch nicht wirklich motiviert.

Es gibt eine Vielzahl an verschiedenen Spielen – daran liegt es nicht. Ob Darts, Tischtennis, Billard, einige Wurfspiele von Jahrmärkten (z.B. Korbwerfen oder Skeeball), Air-Hockey oder eben auch Bier-Pong; Auswahl gibt es genügend. Allerdings spielt sich jedes Spiel gleich. Der rechte Stick wird benutzt, um die Kraft einzustellen und der linke, um ggf. noch ein wenig zu zielen. Das war’s dann meist auch schon.

Dass dies genauso gut funktioniert wie die manipulierten Jahrmarktspiele in echt, ist klar. Die Steuerung ist furchtbar ungenau und man gewinnt mit Glück oder tatsächlich durch Routine. Das macht das Ganze aber nicht wirklich spannend – vor allem die Spiele, die eigentlich allein gespielt werden (Geschicklichkeitsspiele) sind auf diese Weise langweilig. Es herrscht auch keine Stimmung im Spiel. Man wirft Dartpfeile ohne Ziel, man bekommt keine coole Story oder keine tollen Einführungen gezeigt, es gibt keine Challenges, keine Herausforderungen oder Turniere, man spielt einfach so, trostlos und allein, vor einem Bildschirm und denkt: Was mache ich hier eigentlich?

Lust auf Bier-Pong… ohne Bier und auf der Konsole…???

Multiplayer-Arcade-Spaß? Von wegen. Online ist niemand unterwegs, wir konnten keine Mitspieler finden. Aber wer meint, seine private Party zuhause mit diesem Spiel hier in Schwung zu bringen, der irrt sich gewaltig: Das macht dem Ganzen nämlich so schnell den Garaus, als ob man schlagartig nüchtern wäre.

Tischtennis zu zweit spielt sich genauso ungenau wie Billard. Man weiß nie wirklich, wo die Bälle hinfliegen, man kann nicht taktieren und Spaß macht es auch nicht. Die Musik nervt nach 2 Minuten und hat die Ganze Zeit diesen nervösen Arcade-Flair. Und wer einmal Bier-Pong versucht hat, wird vergeblich versuchen, das Ganze abzuschließen. Aufgrund der unpräzisen Steuerung haben wir über 10 Minuten gespielt und es standen auf beiden Seiten immer noch 5 Becher – unmöglich, diese zu treffen. Und das Schlimmste an der ganzen Chose: Immer noch nüchtern.

Man muss aber zugeben, die Präsentation des Spiels ist ganz gut. Das Spiel läuft flüssig, ohne Ruckler, und der offene Hub ist ganz ansehnlich. Allerdings rettet dies das Gameplay nicht.

Und es kommt noch schlimmer: Ein großer Teil von Minispielen, die auf Glück basieren und auch der Souvenirshop, bei dem man sich optische Veränderungen für die Mini-Games kaufen kann, setzt auf kleine Sondertickets, die man entweder durch viel spielen ergattert oder… GENAU! MIKRO-TRANSKAKTIONEN! Und das in einem solchen Spiel… Nicht nur, dass das langweilige „Party-Spiel“ schon eh zu teuer ist, für die Qualität an Gameplay, die man bietet, nein, man wird auch noch für unnütze Verschönerungen an die Kasse gebeten. Das setzt dem Exkrementenhaufen die Kirsche obendrauf und zeigt, dass man sich überhaupt nicht um die Spieler gekümmert hat.