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Dunkel, in schwarz und weiß und mit einer düsteren Atmosphäre stürzt sich ein Junge in ein unbekanntes Abenteuer voller Gefahren. Dies klingt wie ein neuer Horrorfilm, doch handelt es sich hierbei um das Summer of Arcade Spiel ,,Limbo". Der Look, der gleich ins Auge springt, soll hier mit passendem Jump'n Run Gameplay kombiniert werden. Ob es wirklich gruselig ist, und um was es sich bei diesem Spiel handelt, klären wir in unserem Review dazu.

Das fällt gleich auf: Alles ist in schwarz und weiß und die Atmosphäre ist von Anfang an gedrückt. Wer nichts erkennen kann, muss die Helligkeit auf seinem Fernseher nach oben drehen; das Spiel ist stets sehr dunkel und fast angsteinflößend. Der Stil des Spiels ist aber sehr passend und auch das Design der Level passt. Minimalistisch sind aber auch coole Splatteranimationen dargestellt. Nach den ersten Spielminuten und dem ersten ,,Tod" des Spielcharakters versteht man, warum die Freigabe der USK so hoch ausgefallen ist (USK 18). Auch wenn man das Blut nicht in Rot sieht und alles nur auf ein Erahnen und simples Darstellen ist - brutal kann das Spiel schnell werden.

Eine kleine Schwachstelle des Spiels ist definitiv der Sound. Denn auch hier wurde alles so minimal wie nur möglich gehalten. Dies mag anfangs dem Ganzen ein gruseliges Flair geben, langweilt nachher aber nur. Denn Hintergrundmusik ist eigentlich so gut wie überhaupt nicht vorhanden. Die ersten Spielminuten sind fast lautlos und ihr bewegt euch in einem Geisterwald hin und her. Zwar wird im späteren Spielverlauf etwas mehr Action reinkommen, aber über Maschinengedöhns, elektrisch geladene Kabel und Wasserspritzer wird die Soundkulisse nie hinauskommen. Dies mag man nun als atmosphärisch gut sehen - manchmal kann es aber auch ein wenig langweilig rüberkommen.

Story? Eine Geschichte? Ihr wollt wissen warum ihr das machen müsst, was ihr tut? Fehlanzeige. Das Spiel startet mit euch als handelnde Person im Wald. Punkt, Ende, aus. Warum ihr euch auf den Weg durch dieses gefährliche Terrain machen sollt, bleibt unklar. Dennoch: Das Spielziel und die Art und Weise, wie man denn an dieses Ziel herankommt, ist motivierend: Weiterlaufen, immer weiter und unterwegs auf gefährliche Tücken wie Riesenspinnen, zermalmende Maschinen, Kreissägen oder auf sich drehende Levelabschnitte treffen. Abwechslung ist garantiert.

Sagen wir es so: 1'200 Microsoft Points, umgerechnet ungefähr 14,40 EUR, sind definitiv zu viel für dieses doch relativ kurze Spiel. Es gibt keinen Multiplayer, es gibt nur eine Story, die, einmal durchgespielt, so schnell nicht mehr reizt. Sicherlich sorgt dieses Hauptspiel für mehrere Stunden Spannung, aber darüber hinaus ist es einfach nur zu schnell durchgespielt. 600 Points hätten hier vollkommen ausgereicht und wären nicht untertrieben gewesen.

Knifflig, knifflig... Manche Rätsel haben es in der Tat in sich. Doch abgesehen davon ist das Spiel nie so schwer, dass man daran verzweifeln müsste. Es gibt sicherlich einige Stellen, die richtig Köpfchen verlangen und auch darauf aus sind, dass man um drei Ecken denkt. Dennoch ist das Spiel nie unfair und macht durch die lustigen Animationen stets Spaß.

Klasse! A und B sind die einzigen Tasten, die ihr neben dem Analogstick (zum Laufen) benötigt. Mit A springt ihr und B ist die generelle Aktionstaste für das Betätigen von Knöpfen, das Ziehen oder Drücken von Kisten, oder das Umlegen von Hebeln. Der Rest - die vielen kniffligen Puzzles, basieren meist auf einer geschickten Physikengine. Denn so müsst ihr z.B. an einer Kette richtig Schwung holen um sie in Bewegung zu versetzen, runterspringen, einen Hebel betätigen und nun an die immer noch schwingende Kette raufspringen. Wer sich geschickt anlegt, hat schnell den Spielrythmus gefunden und weiß, wie er sich anzulegen hat. Einfach werden die Geduldsspiele aber nie. Denn zu allem Überfluss gibt es einige Rätsel, die vom Timing her auch noch perfekt getimt werden müssen, damit ihr den finalen Sprung zur sicheren Uferseite schafft.

Fazit

Limbo ist ein klasse Spiel! Knifflig, fordernd und mit einer einzigartigen Atmosphäre. Der Schwarz/Weiß Look und die verspielte Optik mit den teils brutalen aber lustigen Animationen runden alles enorm ab und sorgen dafür, dass der Spielspaß weiter in die Höhe steigt.

Das Gameplay, welches genauso wie die Präsentation, extrem minimalistisch ist, hat es aufgrund seiner guten Physikengine und der verzwickten Rätsel in sich.

Das einzige, was dem Spiel den Wind aus den Sägeln bläst, ist der unfaire Preis/Leistungsverhältnis. Für ein, zwar amüsantes, aber doch recht kurzes Spiel umgerechnet fast 15 EUR zu verlangen grenzt schon fast an Abzocke. Sicherlich macht das Spiel Spaß und ist eine gute Abwechslung durch die vielen Jump'n Run und Plattform Elemente, dennoch rechtfertigt das den Preis nicht.

Wir vergeben trotzdem, aufgrund des genialen Minimalismus in Grafik, Sound und Gameplay, einen XBoxUser.de Special Award!


Bewertung


Grafik 8 von 10
8/10
Sound 7 von 10
7/10
Story 8 von 10
8/10
Umfang 7 von 10
7/10
Spielspaß 8 von 10
8/10
Gameplay 9 von 10
9/10
XBU-Silver-Award
8
XBU-Special-Award