
Die Anshar Sutdios bringen mit Heavy Fire: Red Shadow ein neues Militärkampfspiel auf den Xbox Markt. Die Prämisse: Alles per Geschütz niedermähen, was sich bewegt. Versprochen werden packende Action und taktische Elemente wie Supply Drops und Verstärkungen. Wie schauen für euch, ob sich das Spiel lohnt.
Full Metal Jacket
Ok, mit Kubriks genialem Werk hat das Spiel zwar nichts zu tun, aber dafür gibt es jede Menge Blei in der Luft. Man übernimmt die anspruchvolle Rolle eines Geschützturms und muss in einem fiktiven Szenario alles niederballern, was sich einem nähert. Hierzu lässt sich das Geschütz um 360 Grad rotieren und die fröhlichen grünen Markierungen auf dem Strand stellen nicht die eigenen Truppen dar, sondern die Gegner. Muss man sich erst mal dran gewöhnen. Danach geht es aber recht fluffig von der Hand. Der Geschützturm verfügt über ein schmales Magazin von nur 200 Kugeln und muss danach nachladen.
Während dieser Zeit prasseln etliche Angriffe auf einen nieder. Man bekommt es mit heranstürmenden Infantristen, Jeeps und LKWs zu tun. Sogar Kamikazeangreifer stürmen auf den Turm zu. Zum Glück sind die Gegner im Krieg zu blöd, um sowas wie einen Panzer einzusetzen, der mit einem Schuss den ganzen Geschützturm vernichten könnte. Darüber hinaus gibt es auch keinerlei Raketen, RPGs oder Handgranaten. Hätte man den Kamikaze-Fightern auch mal sagen können, dass sie den Sprengstoff nicht nur tragen, sondern auch werfen können.
Ok, also mit Realismus hat das alles rein gar nichts zu tun und man kann sich in Ruhe aufs Ballern konzentrieren.
Taktik? Braucht kein Mensch!
Man erhält sogenannte Strikes, die sich in Form von Luftkampfangriffen einsetzen lassen. Je effektiver man die Gegner plättet, umso schneller verdient man sich einen solchen. Man kann diesen dann als nächste Aktion in der Queue einsetzen und auf die Gegner prasseln lassen. Leider fallen auch die dringend benötigten Supply Drops in die gleiche Kategorie. So kann man also keine weitere Kiste an Raketen oder Lebensenergie anfordern, ohne vorher den Strike auszulösen, der ggf. auf einen leeren Strand ungenützt niederprasselt.
Die Gegner kommen nämlich in Wellen. Sobald eine Welle sich dem Ende naht, passiert nicht mehr viel. Das ist übrigens insbesondere blöd, wenn man gerade eine unpassende Nebenmission erhält. Wie bspw. "Zerstöre ein gegnerisches Fahrzeug!". Findet sich am Ende der Welle keins mehr wieder, hat man halt die Mission verfehlt. Das ist doof.
Ist aber eigentlich auch nicht dramatisch, weil man ständig irgendwelche Nebenmissionen automatisch erledigt. Wie bspw. "töte 12 Gegner". Diese bringen dann mit den anderen Erfolgen XP, die dazu dienen, Upgrades zu kaufen. Durch die Upgrades wird man allerdings schnell so mächtig, dass kein Szenario mehr wirklich eine Herausforderung bietet.
Die Sache mit dem Preis und der Leistung
An sich könnte man das Spiel als netten Ballerspaß zwischendurch abhaken. Allerdings fordern die Entwickler einen heftigen Preis dafür. Hier in Deutschland schlägt der Titel heute mit 39,99 Euro zu Buche. Das ist insbesondere pikant, da das US-Pendant für 19,99 USD angeboten wird.
Wenn der Titel so viel Geld verlangt, muss man ihn auch dementsprechend bewerten und da sieht es leider nicht gut für Heavy Fire aus. Optisch spielt der Heavy Fire in der untersten Liga. Selbst auf der 360 vor 10 Jahren gab es schon deutlich schickere Spiele. Zwischendurch schaffen es die Entwickler sogar, dass das Spiel auf der Xbox One X ruckelt. Trotz der mickrigen Grafik.
Spielrisch wird man auch schnell müde das Spiel zu spielen. Es gibt nur vier Maps, die mit Tag und Nacht beleuchtet werden. Die Gegner sind alle Maps hindurch gleich und überhaupt muss man eigentlich nicht viel mehr tun, als den RT-Knopf gedrückt zu halten. Zudem ist man mit allen Variationen spätestens in 2-3 Stunden durch. Ja, es gibt einen Endlosmodus. Aber der wiederholt auf den bisherigen Maps das ohnehin schon langweilige Gameplay nochmal bis ins Unendliche. Für das Geld, ist das schon ziemlich dreist.
Fazit
Für den geneigten Ballerspieler könnte der recht anspruchslose Titel durchaus für eine kurze Zeit herhalten. Man mäht alles nieder, was nicht niet und nagelfest ist und spielt sich seine Upgrades frei.
Technisch spielt der Titel leider in der untersten Liga. Optik und Gameplay sind beide sehr schwach und werden nicht annähernd der heutigen Zeit gerecht. Zudem kommt, dass man einen echt heftigen Preis für ein solches Low Budget-Spiel verlangt.
Nimmt man jetzt noch hinzu, dass man in spätestens zwei bis drei Stunden das ganze Spiel ohne jede Taktik oder Variation durchgespielt hat, so ergibt sich ein klares "Finger weg!" für die Käufer, die kein Geld verschwenden wollen.
Bewertung
Pro
- Moorhuhn Ballerei auf Soldaten
- Diverse Upgrades freischaltbar
Contra
- Schwache Grafik
- Langweiliges Gameplay
- Keine taktischen Elemente
- Immer gleiche Gegner
- Extrem kurze Spielzeit
- Hoher Preis
3 Kommentare
XBU ringdrossel Mi, 07.08.2019, 11:22 Uhr
ja, es ist echt nicht schwer. Allerdings würde ich nicht mehr als maximal 5 Euro investieren.
Amani HT Mi, 07.08.2019, 10:49 Uhr
wenn der Preis fällt, taugt es dann wenigstens für GS Junkies ?..........Stefan, Robert!!!!:twisted:
K3M0H Fr, 02.08.2019, 12:49 Uhr
schon dreist ^^