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Wir schreiben das Jahr 1925. Die Mafia ist allgegenwärtig und das Leben ist noch so einfach. Klar, ein paar Zombies können einen schon den Tag vermiesen, aber ansonsten gibt es nur die üblichen Konflikte zwischen Mafiabossen. Ob das Gameplay von Guns, Gore and Cannoli genauso veraltet ist, wie das Setting im Spiel, erfahrt ihr in unserem Testbericht. Ach ja, haben wir die Zombies erwähnt?

Lust in eine Welt einzutauchen, die geradewegs auf einem Comic stammen könnte? Dann solltet ihr einen genaueren Blick auf Guns, Gore und Cannoli werfen. Denn schon ab der ersten Sekunde fühlt man sich wie in einer Zeichentrickserie - über Mafiaganoven, jede Menge Gewalt und Zombies. Dabei sind sämtliche Level im Spiel sehr liebevoll gestaltet. Klar, viele Objekte wiederholen sich natürlich mit der Zeit und auch das Variationsspektrum der Zombies könnte dürfte gerne etwas höher ausfallen, letztlich überzeugt das Design aber auf ganzer Linie und sticht aus dem Einheitsbrei aus Neonfarben oder Pixelbrei sehr schön heraus.

Mit der Mafia verbindet man oft auch ihre "goldene" Zeit in den 20er Jahren des 20. Jahrhunderts. Der Titel bildet da keine Ausnahme und spielt genauer 1925. Warum wir das an dieser Stelle erwähnen? Na ganz einfach: Denkt man an die 20er Jahre hat man direkt auch die passende Musik im Ohr. Sehr schön also, dass auch das Spiel dies aufgreift und die passende Musik durch Radios im Geschehen wiedergibt. Hinzu kommen dann die klassischen Sounds für die lebenden Toten und natürlich die unterschiedlichen Waffen.

Vinnie Cannoli, Oberhaupt des gleichnamigen Mafiaclans, soll sich für einen Auftrag nach Thugtown begeben. Dort gilt es, ein Mitglied einer anderen Mafiagruppe zu finden und zu retten. Was der bis an die Zähne bewaffnete Boss vor seiner Ankunft allerdings nicht weiß: Thugtown ist überrannt von Zombies. Ob es ihm am Ende gelingt, sein Auftragsziel zu finden, was die Prohibition mit dem Ausbruch der Zombieseuche zu tun hat und welche Wendungen noch auf euch warten, werden wir euch hier allerdings nicht vorwegnehmen. Uns hat die recht einfach gestrickte Geschichte am Ende gut gefallen, auch wenn die Wendungen teilweise zu schnell vorhergesehen waren.

Je nach Schwierigkeitsgrad benötigt ihr zwischen drei und sechs Stunden bis zum Abspann. Einen großen Wiederspielwert bietet Guns, Gore and Cannoli für Einzelspieler zwar nicht - allerdings lässt sich der gesamte Titel auch im Koop mit bis zu vier Freunden spielen. Ansonsten gibt es noch einen kleinen Mehrspielermodus, in dem ihr euch gegenseitig mit allerlei Waffen beharkt. Der lässt sich übrigens auch im Singleplayer spielen - KI-gesteuerte Kontrahenten seien Dank.

Eigentlich macht man in dem Titel gar nicht viel. Man läuft größtenteils von einer zur anderen Seite des Bildschirms und ballert alles über den Haufen, was sich bewegt. Kein großes Überlegen, einfach nur schnelle Action. Vielleicht ist es gerade dieser Punkt, weswegen man in dem Spiel so viel Spaß hat. Einfach mal das Hirn ausschalten (aber nicht den Zombies überlassen), den Controller in die Hand nehmen und sinnlos sämtliche Gegner auf dem Bildschirm wegfegen. Richtig spaßig wird es dann vor allem im Multiplayer, vor allem wenn man kooperativ die Straßen von Thugtown unsicher macht.

Wenn man möchte, könnte man Guns, Gore an Cannoli wohl dem Genre Run and Gun zuteilen. Das bedeutet, dass ihr eine Menge springt und dabei als Einmann-Armee mit verschiedensten Waffen die Gegner ausschaltet. Nebenbei kann man dann noch auf Granaten zurückgreifen, falls man mehrere Gegner gleichzeitig ins Grab (zurück-)schicken will.

Was einfach klingt, wird mit der Dauer immer schwieriger. Denn nicht nur stärkere Zombies erwarten den Mafiaboss in späteren Stufen, auch verfeindete Mafiaclans haben es auf euer Leben abgesehen. Zu guter Letzt jagen euch auch noch mutierte Kanalisationsratten. Natürlich erfordern all die Gegner auch verschiedene Herangehensweisen, in Deckung gehen ist also definitiv auch eine Option!

Schon alleine ist der Titel eine Mordsgaudi, wie der Bayer so schön sagen würde. Mit mehreren Ganoven fängt der Spaß allerdings erst richtig an. Eigentlich ist der kooperative Multiplayer auch dringend notwendig, denn bereits der Schwierigkeitsgrad Normal dürfte so manchen "Singleplayer" Herausforderung genug sein. Wollt ihr die höheren Grade angehen, ist der Multiplayer natürlich eine gute Hilfe.

Ob der kompetitive Multiplayer allerdings lange vor den Bildschirm fesseln kann, ist fraglich... am Ende jedoch unwichtig, eine nette Dreingabe bleibt es Allemal. Herzstück ist und bleibt der Koop und der macht eine Menge Spaß, egal ob mit bis zu vier Personen gemeinsam an einer Konsole oder mit Freunden in aller Welt via Xbox Live.

Fazit

Für den fairen Preis von 9,99 Euro bekommt man mit Guns, Gore an Cannoli einen 2D-Platformer der alten Schule. Dieser überzeugt durch eine tolle sowie frische Optik, ein ungewöhnliches Setting, einen schönen Multiplayer und simplen Spaß für Jedermann.

Eigentlich kann man mit dem neuen Xbox One Arcade-Titel also nichts falsch machen. Klar, wenn ihr nur alleine unterwegs sein könnt oder wollt, ist der Wiederspielwert gering, aber auch dann wird man für mehrere Stunden gut unterhalten. Schaut also ruhig mal rein!


Bewertung


Grafik 9 von 10
9/10
Sound 8 von 10
8/10
Story 8 von 10
8/10
Umfang 8 von 10
8/10
Spielspaß 9 von 10
9/10
Gameplay 8 von 10
8/10
Multiplayer 9 von 10
9/10
XBU-Silver-Award
8