Review zu Fable 2 Pub Games

Wer jetzt beim Titel an eine Arcade-Version oder ein sonstiges RPG der Lionhead Studios denkt, irrt sich. Fable 2 Pub Games bietet genau das, was der Titel sagt, die Minispiele aus den Kneipen der Fable 2 Welt. Was es bei dem Vorgeschmack auf das heiß ersehnte Rollenspiel auf sich hat, erklärt euch unser Review!

Wahrlich bietet Fable 2 Pub Games keine außerordentlich extraordinäre Grafik. Die Kneipenspiele präsentieren sich allerdings in einem ganz angenehmen 3D. Ganz im Stile von Fable ist die Atmosphäre immer die eines alten Pubs. Ein kleines Manko gibt es allerdings; grafische Effekte oder das Auftreten von Personen fehlt komplett. Die Spiele sind immer aus der Vogelperspektive, es gibt auch keine freie Kamera.

Ganz ehrlich: Man muss den Fable-Soundtrack einfach lieben. Die Pub Games kommen ebenfalls mit dem schönen Fantasy-Soundtrack daher, welcher nie langweilt und immer angenehm anzuhören ist - Harfen und Trompeten tun ihr übriges. Auch die kleinen Effekte während des Spiels sind lobenswert: Das Drehen der Kreisel klingt authentisch, die Spezialgeräusche bei z.B. einem Ritter im ,,Glücksturm"-Spiel wirken ebenfalls sehr gut und als motivierend empfindet man ebenfalls Jubelrufe, welche beim Gewinn einer größeren Summe erklingen.

Um was geht es in Fable 2 Pub Games? Dem Kneipenbesucher stehen 3 Minispiele aus Fable 2 zur Verfügung. Das Arcade Spiel zu den Pub Games dient hauptsächlich als Vorgeschmack für spätere Fable 2 Besitzer. Besonders attraktiv versucht sich das Spiel durch freischaltbare Extras wie Frisuren, Items, Waffen und sonstiges zu machen. Die Gewinne aus den Pub Games können nämlich später in Fable 2 übertragen werden. Hat man beide Spiele, kann man auch mit seinem Helden aus der Retail-Version des Spiels die Pub Games bestreiten.

 

Seien wir ehrlich: Der Umfang ist eine Frechheit! Für satte 800 MS Points bietet man dem Spieler nur 3 läppische Minispiele: Glücksturm, Schlussstein und Kreiselkiste. Ersteres ist ein Kartenspiel das dem Blackjack nahe kommt, bei Schlussstein handelt es sich um eine Art Roulette und bei Kreiselkiste haben wir es prinzipiell mit einem einarmigen Banditen zu tun. Man kann zwar ,,weitere" Spiele freischalten, aber das sind höchstens Varianten der 3 Spiele und unterscheiden sich meist nur durch den möglichen Einsatz und eventuell minimale Spielregel-Änderungen. Das man dem eifrigen Fable-Fan nur 3 Spiele bietet, ist sehr schade. Dabei gibt es in Fable 2 selbst bestimmt noch eine Vielzahl mehr an Minispielen, welche man als Komplettpaket hätte anbieten können/sollen. Das Xbox Live komplett wegfällt, ist auch hier ein schwerer Schlag: Nicht mal einen Mehrspieler Modus mit realen Gegnern gibt es. Das ist sehr schwach und man hätte höchstens 400 MS Points für diese drei kleinen Spielchen nehmen dürfen.

Nun, die Spiele sind schon ganz ordentlich. Besonders durch kleine Finessen hebt es sich von einem Standard-Kartenspiel auf dem PC ab. Die Spiele können also durchaus eine Zeit begeistern. Ich stelle mir das schon sehr cool vor, wenn es bis im Retail Spiel Fable 2 mit eingebaut ist. Dort wird man auch mehrere Stunden nur in den Kneipen bei den Minispielen verbringen. Eines jedoch trübt den Spaß: Erstens ist es der sehr geringe Umfang, wie bereits beschrieben. Zweitens ist es der Faktor Glück. Um zu gewinnen muss man nämlich ordentlich Glück haben - sonst nichts. Man hat das Gefühl in einem Kasino zu sein und es frustet ganz schnell, wenn man merkt, dass alles vom puren Zufall abhängt. Ein Poker-ähnliches Spiel, wo wenigstens noch Können und Risikobereitschaft gefragt ist, fehlt komplett. Die 3 Minispiele basieren jeweils auf einem sehr einfachen Spielprinzip, dem des Glücks. Und wieso sind Kasinos mit solchen Spielen erfolgreich? Weil die Bank meistens gewinnt. Und so ist es auch in Fable 2 Pub Games. Das macht manchmal einfach überhaupt keinen Spaß.

Einfach und verständlich lautet hier die Devise. Für alle Neuzugänge gibt es sehr gute Tutorials, welche dem Spieler alles einfach erklären. Diese sollte man sich unbedingt anschauen und im Nu hat man verstanden, worum es geht. Im Spiel brauch man hauptsächlich nur den A-Knopf. Dieser dient zum Setzen und zum Starten einer Runde. Mit dem linken Stick setzt man den Einsatz höher und mit Start kann man die Runde verlassen. Die Steuerung ist einfach und versteht jeder. Aber sind wir mal ehrlich: Wie hätte man die Steuerung eines einarmigen Banditen auch kompliziert gestalten können?