
Mit Elliot Quest kommt ein weiterer 8-Bit Titel. Doch das Spiel möchte nicht nur optisch an die Nostalgiker appellieren. Lest in unserem Testbericht, wie Elliot Quest an alte Zeiten anknüpfen möchte.
8-Bit, langsam reicht es
Aus dem Nichts kamen zwei oder drei Titel, die sich der 8-Bit Optik annahmen. Fans waren von dem Pixel-Look sehr begeistert und es war ein Trend geboren. Seit Jahren werden die Spieler mit 8-Bit Games versorgt, dabei ist lange nicht alles gut. Mittlerweile gibt es einfach zu viele Titel, die alle gleich aussehen. Beim Durchstöbern des Xbox Store bleiben Spieler lange nicht mehr an einem 8-Bit Titel hängen, weil der Look etwas Besonderes ist. Im Gegenteil, es gibt – verständlicherweise- genug Leute, die genug von diesem Stil haben.
Elliot Quest macht mit seiner Grafik nichts besser oder schlechter als andere Titel, der Charme der alten 8-Bit Zeiten kommt durch aber holt auch keinen Spieler hinter Ofen her, dazu ist der Stil zu ausgelutscht. Die Musik ist dagegen sehr schön geworden. Irgendwo zwischen den 8-Bit Sounds aus Zelda und den 16-Bit Klängen aus Secret of Mana kann die Musik durchaus begeistern. Je nachdem, in welchem Palast der Spieler ist, gibt es passende Klänge, die Soundeffekte hingegen sind leider wieder nur Einheitsbrei, trotzdem ist der Ton deutlich stärker als das Bild.
Zelda IIb
Jede Pore von Elliot Quest schreit einfach „ich liebe Zelda II“. Das geht schon bei der Story los. Die Hauptfigur wacht auf und teilt dem Spieler nur wenige Fetzten einer Geschichte mit. Es muss ein Heilmittel gefunden werden, um die Verwandlung von Elliot zu einem Dämon zu stoppen. Dafür ist es nötig, eine unbekannte Insel zu erforschen. Diese wenigen Informationen reichen und so startet der Spieler ein Abenteuer in gleicher Form, wie es schon vor Jahren in Zelda war.
Es gibt wenig Hilfe, der Spieler steht alleine auf einer Weltkarte und fängt an Gebiet für Gebiet zu erforschen. Dabei nimmt die Hilfe auch im Verlauf der Story nicht weiter zu. Es ist wie in den alten Tagen der Videogames, der Zocker muss durch die Reise, durch Experimente herausfinden, wohin es geht und wie der Weg am besten zu bestreiten ist.
Dabei hält man sich wirklich stark an die NES Vorlage. Auf der Weltkarte gibt es Gegner, werden diese berührt gibt es kleine Stages. Es gibt Städte, optionale Außen Areale und die obligatorischen Paläste. In acht bis zehn Stunden Spielzeit werden diverse Items und Zauber gesammelt, die das Fortkommen erleichtern sollen. Doch diese Spielzeit geht nicht ganz ohne Frust ab.
Wir müssen irgendwie Dark Souls unterbringen
Das Spiel verlang vom Spieler, dass er viel forscht. Gebiete müssen erkundet werden und hier und da muss einfach experimentiert werden. Das ist grundsätzlich cool und streckt die Spielzeit ohne, dass sie zäh wird. Ebenso, wie in Zelda II kann die Hauptfigur durch besiegte Gegner und verdiente Erfahrung aufsteigen. Die Waffe der Wahl ist hierbei ein Bogen. Mit steigendem Level wird dieser Stärker oder die Reichweite wird erhöht oder andere Attribute werden verbessert.
Hier kommt aber ein Problem auf den Spieler zu, was moderner Natur ist. Scheinbar musste man zwingend ein Element aus der Souls-Reihe mit in Elliot Quest integrieren. Stirbt der Spieler, taucht er am letzten Checkpoint wieder auf. Das ist gut und die Checkpoints sind fair gesetzt. Leider verliert man bei jedem Ableben ein Teil der gesammelten Erfahrungspunkte. Dies hält leider irgendwann vom Erforschen der Spielwelt ab, da man als Spieler keine Erfahrung verlieren möchte. Im Gegenteil zu Souls gibt es keine Möglichkeit, die verlorene Erfahrung zurück zu erhalten. Dieses Feature macht die forschende Natur des Titels leider kaputt und zieht den Schwierigkeitsgrad unnötig an.
Da der Spieler nie weiß, wohin es geht aber ständig Angst hat, seine EXP zu verlieren wird oft einfach der vermeintlich sichere Weg gewählt und viele der tollen optionalen Gebiete blieben auf der Strecke, hier haben die Entwickler sich selber keinen Gefallen getan.
Fazit
Elliot Quest ist die optimale - inoffizielle – Fortführung des zweiten Teils der Zelda Reihe aus der NES Ära. Mir hängt der 8-Bit Stil leider zum Hals raus. Wenn es schon Retro sein muss, hätte ich gerne eine 16-Bit Version des Titels gesehen. Der Sound zeigt uns, dass modernere Klänge hier durchaus gut tun, der Soundtrack macht wirklich Spaß.
Die wenige Hilfe, die man als Spieler erhält macht einen gewissen Charme aus und so macht das Erforschen der Welt von Elliot Quest auch Spaß. Das jedes Ableben den Spieler ordentlich Erfahrung kostet, hinderte mich im Test an vielen Reisen, die ich ohne den Druck gerne gemacht hätte. Hier passen leider moderne und klassische Elemente nicht optimal zusammen.
Wer Zelda II geliebt hat, sollte 15 Euro in die Hand nehmen und diesen Titel testen, alle Spieler jüngeren Semesters werden mutmaßlich überfordert werden.
Bewertung
Pro
- Zelda II Vibe allgegenwärtig
- Netter Soundtrack
Contra
- Verlust der Erfahungspunkte sorgt für Frust
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