
Bereits vor einem Jahr hat das Entwicklerstudio NaturalMotion ein Backbreaker Spiel auf den Markt gebracht. Das Ziel, EAs Madden auszuhebeln und ein festes Standbein im Genre zu erhalten, wurde damit aber nicht erreicht. Nun haben wir wieder ein Backbreaker Spiel, diesmal allerdings kein Vollpreistitel, sondern ein kleines Arcade-Spiel. Was sich geändert hat und ob Backbreaker Vengeance nur was für Football-Fans ist, sagen wir euch in unserem Review.
Grafik
Grafisch spielt Backbreaker Vengeance im Mittelfeld mit. Die Spieler und Gegner selbst sind gut animiert und auch detailreich gestaltet. Ebenso bewegen sie sich authentisch, was vor allem bei den Tackles auffällt, wenn die Spieler hinfallen. Stets fallen oder stoßen die Spieler und Gegner physikalisch richtig auf den Boden bzw. zusammen. Die Stadien sind gut designed, allerdings fehlt es an Details. Die Zuschauer sind ein großer Einheitsbrei, der nicht weiter auffällt. Wirklich schlimm ist das aber nicht, da die Augen sowieso stets auf die Spieler gerichtet sind.
Sound
Selten, oder besser gesagt, noch nie habe ich einen so coolen Soundtrack bei einem Arcade-Spiel gehört. Schon in den ersten Sekunden wird der Spieler von coolen Beats begleitet, die richtig frisch und passend klingen. Klar, auch dieser Soundtrack wiederholt sich nach einigen Sekunden, dafür klingt er aber wirklich angenehm. Ebenso die Soundeffekte, an denen es nichts auszusetzen gibt.
Story
Backbreaker Vengeance ist nicht zu vergleichen mit einem Retail Football-Spiel, dass liegt natürlich daran, das es ein Arcade-Spiel ist, aber vor allem an der Tatsache, das in Backbreaker Vengeance die sonst im Mittelpunkt stehenden Football-Taktiken außen vor gelassen werden. Es geht nicht um die perfekte Aufstellung und auch nicht um die passenden Spielzüge, vielmehr liegt der Fokus auf drei Minispielen, die zusammen mehr als 50 Challenges mit sich bringen. So können auch Football-Neulinge direkt loslegen, ohne sich davor lange mit der Materie befassen zu müssen.
Umfang
Es gibt drei Minispiele in Backbreaker Vengeance, die jeweils viele verschiedene Challenges enthalten. In "Tackle Alley" müsst ihr euch durch mehrere Wellen von Tacklern kämpfen und einen Touchdown schaffen. Ihr müsst also mit bestimmten Bewegungen, Sprints und Ausweichmanövern den Gegner ausweichen und dabei so viele Punkte sammeln wie nur möglich. Aber auf dem Weg nach vorn lauern nicht nur verschiedene Gegnertypen mit verschiedenen Stärken auf euch, auch Hindernisse und ein eingegrenztes Spielfeld erschweren euch den Weg zum Ziel.
Im "Vengeance" Modus dreht sich der Spaß um. Ihr seit der Verteidiger und müsst den Gegner der den Ball trägt davon abhalten, einen Touchdown zu machen. In der Praxis sieht das ähnlich aus wie bei "Tackle Alley". Es gibt Hindernisse, Spielfeldbegrenzungen und weitere Gegner, die einen behindern.
Der dritte Modus namens "Supremacy" bringt noch ein wenig Abwechslung in Backbreaker Vengeance. Hier müsst ihr mit drei weiteren Spielern (KI oder online) einen Parcour absolvieren. Das heißt natürlich Gegnern ausweichen Punkte sammeln und vor allem schnell ins Ziel kommen. Schafft ihr es nicht und seit der Letztplatzierte, wechselt ihr ins Gegnerteam und müsst dann die verbleibenden Spieler daran hindern, ins Ziel zu kommen. Dabei liegt die Priorität natürlich auf dem Spieler, der bis zu diesem Zeitpunkt die meisten Punkte gesammelt hat.
Spielspaß
Backbreaker Vengeance motiviert den Spieler durch internationale Ranglisten in jedem Minispiel ,so viele Punkte wie möglich herauszuholen. Anfangs scheinen die Highscores der anderen Spieler immer unerreichbar hoch, doch nach einigen absolvierten Runden kommt man immer näher an sein Ziel heran. Die Highscores in den drei verschiedenen Modi zu jagen macht definitiv Spaß. Dazu gibt es noch die verschiedenen Challenges, die geschafft werden müssen. Der Spielspaß ist vor allem am Anfang sehr hoch, minimiert sich aber von Challenge zu Challenge, es sei denn, man jagt wirklich jeden Highscore, da es doch immer wieder ähnliche Aufgaben sind.
Gameplay
Da Backbreaker Vengeance sämtliche Football-Taktiken außen vor lässt, spielt sich das Spiel äußerst angenehm. Selbst Spieler die mit der Materie Football noch nie in Berührung kamen, werden die Aufgaben schnell verstehen und die Challenges meistern können. Natürlich, steigt der Schwierigkeitsgrad von Challenge zu Challenge, aber das Prinzip bleibt gleich und so lernt man schnell dazu. Die Minispiele erfordern alle viel Geschicklichkeit und ein gutes Timing. Man muss den Gegnern im passenden Moment ausweichen, im richtigen Moment sprinten u.s.w. Aber auch das Reaktionsvermögen wird gefordert, übersieht man einen Gegner, oder dessen Laufrichtung wird man schnell umgetackelt.
Multiplayer
Alle drei Modi kann man entweder Solo, zu zweit im Splitscreen an einer Konsole oder mit anderen Spielern online Spielen. Online geht es nicht immer ganz flüssig zu, was den Spielspaß etwas eindämmt, das ist aber keinesfalls in allen Spielen so und so also nur ein kleiner Störfaktor. Mit weiteren Spielern macht vor allem der "Supremacy" viel Spaß, aber auch nur mit einem Partner in "Tackle Alley" durch die Hindernisse zu rennen macht Laune.
Fazit
Wer in Backbreaker Vengeance ein richtiges American Football-Spiel erwartet, wird maßlos enttäuscht sein, da das Spiel den Fokus ganz klar auf kleine Geschicklichkeits- und Reaktionsspiele setzt und nicht auf die richtige Football-Taktik.
Die drei enthaltenen Minispiele bieten zusammen rund 50 Challenges die gemeistert werden müssen. Dabei sammelt man stets Punkte, die man dann in Ranglisten mit anderen Spielern aus der ganzen Welt vergleichen kann.
Jeder Spielmodus kann alleine, im Splitscreen oder online mit anderen Spielern gespielt werden.
Egal ob alleine oder mit einem Mitspieler, Spaß hat man immer, auch als kompletter Football-Neuling. Grafisch und Soundtechnisch macht Backbreaker Vengeance auch nichts falsch und so lässt sich das Spiel auch an Personen, die bisher nichts mit Football am Hut hatten, empfehlen.
Bewertung
