Review zu Assassin's Creed Chronicles: China

Als komplett unabhängiges Spiel erscheint für Xbox Live nun die Assassin's Creed Chronicles Reihe. Es handelt sich hierbei um eine Art Plattformer in 2,5-D-Perspektive. Das Spiel will mit der Marke Assassin's Creed punkten und Fans horchen auf. Wir haben uns in den ersten Teil ,,China" gestürzt und im Namen von Shao Jun ein paar Templer ausgelöscht. Lest in unserem Review, was wir vom Xbox Spiel halten!

Hier findet ihr auch noch ein Video-Review zum Spiel bei uns.

Das muss man neidlos zugeben: Für ein 2,5-D-Spiel sieht das Spiel richtig gut aus. Man hat sich sichtlich Mühe mit dem Design der Umgebung gemacht und alles wirkt einzigartig, keine Umgebung wiederholt sich. Einzig das Gegnerdesign ist etwas generisch und wird nach einiger Zeit etwas langweilig. Auch etwas enttäuschend sind die Zwischensequenzen, die zwar in einem netten Stil produziert wurden, doch wirken sie durch mangelnde Animationen etwas statisch. Insgesamt passt aber eigentlich alles in punkto Grafik; es gibt Details, Abwechslung und coole Effekte durch die verschiedenen Perspektiven.

Auch hier ist der Eindruck recht gut. Die Hintergrundmusik ist immer passend, aber meist sehr dezent. Teilweise wirkt das Spiel so etwas lautlos, was allerdings wieder dem Schleich-Gameplay entgegenkommt. Cool ist die Synchronisation, bei welcher auf Authentizität geachtet wurde. Die chinesischen Wachen sprechen tatsächlich Chinesisch! Es gibt Untertitel für eine enorme Anzahl an Sprachen, so dass jeder auch versteht, um was es denn geht. Die Synchronsprecher leisten hier auch gute Arbeit und die Dialoge wiederholen sich nicht.

Ihr schlüpft in die Haut von Shao Juns und sucht Vergeltung am Chinesischen Kaiser im China des 16. Jahrhunderts. Jede Mission endet mit einem Attentat auf einen wichtigen Untertanen des Kaisers. Die Story bleibt aber allgemein sehr zurückhaltend und das Gameplay steht im Vordergrund. Das ist teilweise etwas schade, da man am Ende des Mission eigentlich vergessen hat, warum nun dieser General den Tod verdient hat. Nunja, egal. Klinge durch die Brust und gut ist.

Trotz der Aufteilung in drei Teile bleibt der ,,China"-Teil von Assassin's Creed Chronicles recht umfangreich. So ganz fix ist man nicht durch die Levels durchgesprintet. Vor allem die immer neuen Fähigkeiten ergeben immer neue Möglichkeiten, so dass eine Mission schnell mal länger als eine Stunde dauern kann. Es wurde versucht mit der Möglichkeit eines ,,Neuen Spiels +" dem Ganzen einen größeren Wiederspielwert zu geben, aber wir zweifeln dran, ob es wirklich so unterhaltsam ist. Besonders die langen Schleichaufgaben könnten beim erneuten Spielen etwas nerven. ,,China" bleibt aber ein Hinweis auf die zwei weiteren Teile, die folgen.

Man fühlt sich einfach schnell wohl und erkennt schnell, dass es sich tatsächlich um ein Assassin's Creed hält. Die Kombination aus bekannten Spielmechaniken und neuen Elementen funktioniert ganz gut, auch wenn das Spiel natürlich vom Prinzip her simpler als das Original bleibt. Einzig die vielen Schleich-Passagen, welche oft viel Geduld fordern, könnten etwas lästig sein. Perfektionisten werden viel Zeit brauchen, um auch ja keine Wachen zu töten... Manchmal ist es halt doch einfacher ab durch die Mitte.

2,5-D? D.h. prinzipiell geht es immer von links nach rechts und umgedreht, jedoch gibt es ab und zu die Möglichkeit die Map auf der Z-Ebene zu erweitern. Dies sorgt für Abwechslung und größere Maps mit mehr Möglichkeiten zum Verstecken von Objekten. Hauptsächlich dreht sich das Spiel darum, unerkannt zum Attentatsopfer zu kommen, und dazu stehen euch verschiedene Tools zur Verfügung. Ihr könnt Gegner direkt frontal angreifen (was aber schwer und nicht zu empfehlen ist), oder versucht euch möglichst unauffällig an ihnen vorbei zu schleichen. Ihr könnt euch dazu verstecken, alternative Routen nehmen, ihr könnt Fallen oder Ablenkungen nutzen. Das Arsenal wird immer größer und die Schwierigkeit steigt sehr schnell. Rasch sieht man ein, dass die direkte Konfrontation nichts bringt und das lautlose Vorgehen trotz Zeitaufwand der richtige Weg zum Ziel ist. Insgesamt ist mir persönlich das Spiel etwas zu sehr entschleunigt. Besonders das Lernen und Beobachten von Wachenrouten ist eine langwierige Geschichte, welche die Spielzeit unnötig in die Länge treibt.