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Sniper: Ghost Warrior - Ein Shooter der sich ganz auf Tarnung, Beobachtung und den kontrollierten Einzelangriff konzentrieren will. Ob Sniper: Ghost Warrior den Großen des Shooter-Genres den Schneid abkaufen kann oder letztlich doch unter Konzentrationsschwächen leidet, klärt unser Review für euch auf.

Realismus pur!

Mir klingen die Worte der Pressemeldung zu Sniper: Ghost Warrior aus dem Hause CityInteractive noch in den Ohren. So versprach selbige wirklich viel für ein Spiel, dass sich offensichtlich auf eine Nische im Shootergenre konzentrieren wollte. So sollte Sniper: Ghost Warrior das realistischste und intensivste Scharfschützen-Erlebnis in einem Actionspiel sein. Umwelteinflüsse wie Wind, Regen oder Schwerkraft, sowie die eigene Atmung und Anspannung sind ausschlaggebend für ihre Präzision und damit den Erfolg der Missionen.

Darüber hinaus versprach das Entwicklerteam reichlich Teamplay, denn Kooperation mit ihrem Team ist elementar, um von den Feinden ungesehen zu bleiben und das Ziel bestmöglich ins Visier zu nehmen zu können. Zahlreiche unterschiedliche Missionstypen, von Sniper-Duellen und dramatischen Infiltrationen bis hin zu taktischen Sturmangriffen, sorgen dabei für packende Abwechslung. Ein dynamischer Missionsablauf in Echtzeit garantiert Adrenalin pur!

Auf in den Urlaub

Eigentlich müsste also alles gut sein, das Entwicklerteam weiß genau was es will. Ein passender Publisher ist bereits gefunden - dürfte also nichts schief gehen. Also geht es auf nach Isla Trueno. Einem idyllischen Fleckchen Erde, welches mit reichlich Dschungelvegetation, Bergen und klaren Flüssen die Urlaubslaune nach oben schnellen lässt. Doch leider ist nicht alles Gold was glänzt, denn seit dem Sturz der demokratischen Regierung von Isla Trueno ist das Leben der Inselbewohner vom Terror geprägt. Chaos und Gewalt regieren die Straßen, die selbsternannten Machthaber sind skrupellose Militärs. Die letzte Hoffnung liegt in einem Spezialkommando, dass die Rebellen im Kampf um die Regierung unterstützen soll. In der Rolle des Scharfschützen Razor Six Four stellt sich der Spieler so einer Übermacht gefährlicher Feinde.

Razor Six Four - kommen!

Nach dem Einlegen der DVD in die Xbox 360 startet recht schnell die Action. Von Urlaubsparadies ist hier keine Spur. Im Trainingslager liegt es dem Spieler frei, sich vorab mit den Basistaktiken des Snipers vertraut zu machen oder doch lieber gleich in die volle Action einzusteigen. Natürlich starten wir das Basictraining und was folgt, werden Shooterfans bereits dutzende male erledigt haben. Nimm die Waffe, Schieße auf die Ziele, nun nutze die Zielvorrichtung. Jetzt nimm das Scharfschützengewehr, richte es auf die Ziele, stelle den passenden Zoomfaktor ein, Abdrücken - Nein Moment Sniper Ghost Warrior will ja den vollen Umfang an Realismus bieten - also sollte hier doch irgendwas anders sein...

Ist es auch zumindest teilweise. Da die Ballistische Kurve der Kugel von verschiedenen Faktoren wie Wind, Temperatur etc. abhängt, wird diese vom Spiel permanent berechnet. Das Fadenkreuz ist also wie für einen echten Scharfschützen nur ein Hinweis in welche Richtung er zielen muss. Sofern man nicht den Schwierigkeitsgrad SCHWER ausgewählt hat, kommt dem Spieler jedoch ein roter Punkt zur Hilfe, der den Einschlagspunkt unter den aktuellen Bedingungen anzeigt. Darüber hinaus kann Sniper: Ghost Warrior mit einem Konzentrationsmodus glänzen, der jedoch nicht wie zu erwarten wäre die Atmung kontrolliert, sondern das gesamte Spiel in eine Zeitlupe versetzt. Damit dürfte es selbst jedem unerfahrenen Schützen gelingen, mit wenigen Schüssen die Gegner zu eliminieren.

Nachdem die Bedienung des Scharfschützengewehrs geklärt ist, folgt die Einweisung in Handgranaten sowie in die Kunst des Tarnens bzw. des Versteckens im Gelände. Insgesamt hat man das Training in 10 Minuten schnell hinter sich gebracht und startet in das Abenteuer.

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Fazit

Irgendwie habe ich mir mit Sniper: Ghost Warrior erheblich mehr erhofft - eigentlich sogar erwartet. Da haben einzelne Levels der Genrekollegen aus dem Hause Activision offenbar doch zu viel Einfluss auf die Erwartungshaltung gehabt.

Von einem Sniper-Spiel habe ich mir erheblich mehr eigenständiges Handeln erhofft. Viel mehr Möglichkeiten aus der Ferne zu agieren und kontrolliert sowie gezielt Gegner auszuschalten, ohne in 500m Entfernung dann von einem Maschinengewehr im dichten Dschungel angeschossen zu werden.

Der Einsatz der ballistischen Eigenschaften ist soweit gut umgesetzt, jedoch hat man nicht das Gefühl, wirklich eins zu werden mit der Spielfigur und der Umgebung, zumal der Konzentrationsmodus jeglichen Realismus wieder zerstört. An vielen Stellen sehr gelungen wirkt die Story, die immer wieder mit Wendungen überraschen kann - Jedoch so häufig, dass man bereits auf die nächste wartet.

Mit den technischen Mängeln hätte man in Anbetracht der günstigen UVP von 39,99EUR möglicherweise noch leben können, zumal das Spiel mittlerweile einen erheblich geringeren Straßenpreis erreicht hat. Aber leider läutet dieser Preisverfall meist auch schnell den Weg in die Ramschkiste ein...Schade, denn die Vorfreude war groß.


Bewertung

Pro

  • Sniper Mehrspieler
  • Viel Sniper Gameplay
  • Story mit Wendungen

Contra

  • Zu viele Story Wendungen
  • Technsich nicht auf dem Stand der Möglichkeiten
  • Gegner sind nicht sichtbar, treffen jedoch den Sniper

Grafik 8 von 10
8/10
Sound 8 von 10
8/10
Story 8 von 10
8/10
Umfang 8 von 10
8/10
Spielspaß 8 von 10
8/10
Gameplay 7 von 10
7/10
Multiplayer 8 von 10
8/10
XBU-Silver-Award
8

7 Kommentare

XBU Mastermind Mo, 04.04.2011, 11:11 Uhr

XBU Philippe schrieb:

Am meisten stört mich aber die KI der Gegner, welches keine KI, sondern einfach nur ein blöder Aim-Bot ist. Unglaublich nervig. Bin froh, wenn ich das Spiel durchgespielt und verkauft habe.

Sei lieber froh, dass Du das Spiel erst jetzt gespielt hast, nachdem der Patch draußen war/ist vorher war es noch schlimmer...

XBU Philippe So, 03.04.2011, 23:48 Uhr

Ich habe mir das Spiel jetzt gekauft und bin eigentlich enttäuscht. Eigentlich gar nicht das, was ich insgeheim gehofft hatte. Die Mängel sind mir dann doch zu erheblich.

Nervig fand' ich am Anfang besonders, dass ich gleich auf "Schwer" geschalten habe und mir das Spiel im Tutorial dann aber nicht erklärt, wie ich denn da jemanden treffen soll. Das muss man dann selbst herausfinden, experimentieren. Habe dann auf "Normal" geschaltet und dann endlich den roten Punkt gesehen, von dem sie im Tutorial die ganze Zeit sprechen... BESCHEUERT. Dass sie einen da einfach im Regen stehen lassen.

Und: Es ist viel zu schwer. Das Snipern jedenfalls. Jedenfalls für die Art von Gameplay. Denn, was mich mega annervt einfach, ist, dass die Gegner so UNHEIMLICH gut schießen. Wieso habe ich ein Scharfschützengewehr, wenn die Gegner mit MPs und AKs auf 500 Meter besser und präziser als ich schießen?

Vor allen Dingen: Sind die Gegner bis "alarmiert" ist es sowieso dahin. Der Alarmbalken bleibt rot udn sobald man seinen Kopf rausstreckt um zu schauen, wo die Gegner sind, auch wenn man versteckt im Schatten und im Gebüsch ist: Man wird gesehen und beschossen - egal aus welcher Distanz und aus welcher Position. Das ist so bescheuert.

Klar macht es teilweise Spaß, aber es ist einfach furchtbar blöd umgesetzt. Ich finde es auch bescheuert, dass ich dauernd als Einzelkämpfer mit einem Scharfschützengewehr rumlaufe. Normalerweise ist man zu zweit, man nimmt sich Zeit, zielt lange am perfekten Schuss und kriegt halt die Koordinaten und Angaben von seinem Mitstreiter durchgegeben. Aber nein: Wir müssen uns aufteilen! Oder ich laufe halt alleine rum, mit meinem Scharfschützengewehr, und kann auch nicht die Waffen der Gegner aufnehmen.

Am meisten stört mich aber die KI der Gegner, welches keine KI, sondern einfach nur ein blöder Aim-Bot ist. Unglaublich nervig. Bin froh, wenn ich das Spiel durchgespielt und verkauft habe.

Voorhees1980 Mo, 12.07.2010, 07:53 Uhr

Hey Leute,

ich persönlich bin von dem Spiel überzeugt. Das Preisleistungsverhältnis stimmt hier mal absolut. Die 39,99 € sind gut angelegt.

Das Spiel ist sehr real gehalten, obwohl wie im Post oben zu lesen, einige Kleinigkeiten etwas fragwürdig sind. Im Großen und Ganzen macht es aber viel Spaß und ist jedem zu empfehlen.

GFF TYLER 46 Fr, 09.07.2010, 21:18 Uhr

Soooooo...ich habe mal ein paar Stunden gespielt und bin positiv gestimmt. Klar, ab und zu sieht man die 39,99€ den Spiel in technischer Hinsicht an, aber das macht nichts (mir jedenfalls nicht). Leider finde ich auch die "Stealth"- Einlagen etwas komisch, da man nie wirklich weiß ob man unsichtbar ist oder nicht. Leider sehen die Wachen einen manchmal besser als der Spieler die Wachen. Dazu kommt dann auch noch, dass (wie im Review schon erwähnt) die Wachen aus 500m immernoch beschießen und treffen!

Gut. Zum Positiven. Snipern ist relativ einfach gehalten und ist nicht wie in vielen anderen Spielen mit Nachteilen versehen. Man kann schnell agieren und ist auch gegen größere Menschenmengen im Vorteil.
Die langen Kamerafahrten bei Kopftreffern ist schon sehr geil.
Ich persönlich kann mich verdammt gut mit den Charakter (Sniper) identifizieren. Liegt aber wahrscheinlich daran, dass er Tyler heißt. ;)
Die Missionen sind abwechlungsreich gestaltet und die einzelnen Akte haben eine gute Länge.
Online habe ich noch nicht gespielt. Das werde ich nach der Solokampagne testen.

Achso. Und Gamescore kann man auch gut sammeln. Wenig Erfolge aber einen hohen Wert.

Mein Fazit: Kein Highlight, sorgt aber für wenig Abwechslung und genug Spaß.

Eine Frage habe ich aber noch. Warum ist es uncut? Teilweise sind doch ziemlich heftige Szenen dabei. Vor allem die Headshot- Cam. Die erinnert stark an die Kameraeinstellung bei Stranglehold (das in Dtl ja auch geschnitten auf den Markt kam). Liegt es vielleicht daran das es ein fiktives Szenario ist? Also die Insel gibt es ja eigentlich gar nicht?!

Royale Di, 06.07.2010, 14:28 Uhr

Also zum Test kann ich nur sagen gut geschrieben:smt023

Zum Spiel, ich wusste das irgendwas faul am Game ist:roll:
hab damals schon gesagt das ich erst mal abwarte:-k
und joa zurecht. Ich werds mir auf keinen fall zulegen:smt003

MFG
Royale

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