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Gute 26 Jahre ist es her, da erschien Rambo III. Die weltbekannten Actionfilme mit Silvester Stallone in der Hauptrolle waren in den 80er Jahren wahre Kassenschlager. Kaum zu glauben also, dass man erst jetzt die Serie mit einem Videospiel ehrt. Wir haben uns die spät erschienen Versoftung der Filmtrilogie angeschaut und verraten euch in unserem Review, was sich hinter dem Shooter tatsächlich verbirgt.

Kurze Einführung: Die Geschichte von Rambo

Der erste Film der Rambo-Trilogie, Rambo: First Blood, feierte 1982 Filmpremiere und ist eine Literaturverfilmung des Romans First Blood von David Morrell mit Sylvester Stallone in der Hauptrolle. Der Film war zur dieser Zeit Wegbereiter des Action-Genres und spielte weltweit rund 125 Mio. US-Dollar ein, somit zählt Rambo: First Blood zu den rentabelsten Filmen seiner Zeit. Rund drei Jahre später kehrte Silvester Stallone in Rambo II - Der Auftrag auf die Filmleinwand zurück und begeisterte wieder ein Millionenpublikum. Rambo III, der 1988 weltweit in die Kinos kam, rundete die Erfolgsgeschichte von Rambo ab.

Ihr spielt also John Rambo, einen unzerstörbaren Soldaten, der im Alleingang sich sowohl gegen seinen Arbeitgeber als auch gegen den Vietnamkrieg selbst wendet. Die ultimative Kampfmaschine ist prinzipiell unbesiegbar und eins muss man Rambo lassen: Sein Name allein ist zum geflügelten Wort geworden und steht für den Klischee-Actionhelden schlechthin. Da macht es natürlich Spaß, sich in seine Rolle zu versetzen... oder?

First Person Ego-Shooter? Äh... Jein.

Ist es ein Shooter? Ja. Ist es aus der ersten Person, Ego-Sicht? Ja. Ist es ein First Person Ego-Shooter? Eigentlich nicht. Warum? Nun, leider ist Rambo keineswegs ein ,,banaler" Shooter, es ist sogar etwas weniger; es ist eigentlich ein Rail-Shooter. D.h. ihr könnt eure Spielfigur nicht kontrollieren. Ihr könnt nicht bestimmen, wohin ihr lauft, jeder Moment ist geskriptet. Ihr könnt noch nicht einmal an bestimmten Stellen entscheiden, ob ihr links oder rechts lauft - das Gameplay ist strikt linear. Die einzige Bewegungsmöglichkeit, die man euch gibt, ist die Deckung, die ihr ab und zu nutzen könnt.

Die Frage ist nun, ob dieses ,,Schienen"-Erlebnis das Gameplay stark beeinträchtigt. Sagen wir es mal so und drücken uns nett aus: Vielleicht ist es genauso gut, dass Rambo sich so spielt. Denn seien wir ehrlich: Wie viele herzlose, vergeigte und langweilige Egoshooter haben wir nicht schon gespielt? Insbesondere bei Versoftungen von Filmen? (ich denke da z.B. an das Xbox-Spiel King Kong) Dadurch, dass das Rambo-Videospiel uns eigentlich keine Freiheiten gibt, kann es wenigstens das richtig machen, was programmiert wurde und das man uns zeigen wollte. Es gibt keine Glitches, es ist immer klar, was gemacht werden muss.

Dadurch aber, dass man eigentlich nur von Passage zu Passage geschickt wird, kommt man sich etwas wie in einem alten Arcadeautomaten vor. Erinnert ihr euch an die Shooter-Automaten mit Spielen, in denen man mit einer Plastikpistole schießen konnte und mit einem Fußpedal in Deckung ging? Sogar im Ko-Op? GENAUSO ist Rambo. Identisch! Ihr werdet von Passage zu Passage gehetzt, der Schwierigkeitsgrad hat es in sich und ihr habt nur eine begrenzte Zahl an Leben um einen Level zu schaffen. Danach müsst ihr wieder 50 Pfennig einwerfen.... äääh, einfach auf dem Xbox Controller wieder den Level neustarten.
Das ist prinzipiell aber nicht schlimm. Rambo spielt sich schnell, actionreich und einfach: Schließlich muss man ,,nur" zielen und schießen. Vergesst aber folglich Sachen wie geheime Charaktere, versteckte Wege, Sammelobjekte, Nebenmissionen oder einen weiteren Spielmodus. Hier zählt das Kernerlebnis.

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Fazit

Wer hätte gedacht, dass 25 Jahre nach Rambo III mal ein Videospiel erscheint? Warum eigentlich?

Der ,,Shooter" ist ein Rail-Shooter, der euch leider keine Bewegungs- oder Entscheidungsmöglichkeiten gibt. Von Passage zu Passage geht es nur ums Zielen und Schießen, gegen erbarmungslose Gegner, wenig Gesundheit, ein paar Wiederholversuchen und Quicktime-Events.

Das Ganze erinnert mit seinem simplen Gameplay, dem lokalen Ko-Op und dem Deckungssystem an Arcadeautomaten der 90er und spielt sich dann auch so: Einfach, nie komplex, teils unterhaltsam und schwer.

Wer die Filmeserie mag, wird wahrscheinlich auch Spaß an dem linearen Spiel haben, aber alle anderen werden wohl aufgrund von banalem Gameplay, veralteter Grafik und mittelmäßigem Unterhaltungsniveau eher einen Bogen um das Spiel schlagen.


Bewertung

Pro

  • Originalsynchro
  • Flair der Arcadespiele der 90er
  • Nette Action

Contra

  • Extrem banales, lineares Gameplay (Railshooter + Quicktimeevents)
  • Nur Storymodus + Koop
  • Veraltete Technik, lange Ladezeiten

Grafik 6 von 10
6/10
Sound 8 von 10
8/10
Story 7 von 10
7/10
Umfang 7 von 10
7/10
Spielspaß 8 von 10
8/10
Gameplay 6 von 10
6/10
Multiplayer 7 von 10
7/10
7

11 Kommentare

XBU Philippe Mi, 05.03.2014, 18:29 Uhr

Sorry für die späte Antwort, mein Internet hat Probleme ^^

Zur Sache:

Es ist definitiv mehr als 3 Stunden Story. Ich schätze zwischen 6-8 Stunden, so wie im Review geschrieben. Es ist kein Vollpreistitel, sondern kostet von Anfang an nur 40 € - wird also dementsprechend gewertet.

Außerdem habe ich auch im Review geschrieben, dass es doch Spaß macht und den Spaßfaktor auch mit 76 % bewertet. Ich habe mich schon da reinfühlen können und hatte besonders mit dem hohen Schwierigkeitsgrad Spaß.

Dass man aber über Wertungen streiten kann, ist immer so. ;) Ich halte ein Wertungssystem in Prozent oder Punkten auch immer für sehr problematisch, da man gleich anfängt zu vergleichen. Ein Punkt hier mehr, ein Punkt weniger da - das ist immer SEEEEEHR subjektiv. Ich persönlich hätte keinem der letzten 3 Call of Duty Spiele mehr als 75 % gegeben, weil für mich die Entwicklerleistung einfach komplett fehlt. Aber hey - da gehen die Meinungen auseinander.

Und wenn man "reell" bewerten würde, müsste man die Skala auch mal voll ausnutzen. Wir (und damit meine ich alle Spieletestermagazine usw.) nutzen normalerweise nur die Wertungen zwischen 6 und 9. Manchmal gibt es Spiele mit 54 %, die aber - real geschaut - nur 20-30 verdient hätten. Warum? Weil man sagen könnte: Über 50 % ist es "lohnenswert" und "bestanden", drunter "durchgefallen". Aber so lesen wir die Skala ja nicht; noch nie hat man so bewertet.

Deswegen kann ich mit den 69 %, die ich vergeben habe gut leben, auch wenn ich ebenfalls 60 oder 55 % unterschrieben hätte ;)

Liutasil Di, 04.03.2014, 13:59 Uhr

Testave, das Problem ist das du in jedem Thread Kritik übst, und niemals auch nur einmal was positives schreibst. Und wenn man das Game mit nem Kumpel übers WE im Koop durch rockt macht es echt Fun und nur dann sind die 69 % Gerechtfertigt finde ich persönlich. Aber ansonsten kann man da ruhig mal bissel runter bei den %. Problem ist nur wenn da ein wenig eigene Meinung einfließt, und davon kann sich kein Tester frei sprechen, dann kommen solche Wertungen zustande. Genau wie bei dir, der da so über das Spiel schimpft.

TheGreenChris Di, 04.03.2014, 13:00 Uhr

Testave schrieb:
Tut mir leid, aber DIESEM Spiel eine Wertung von 69% zu geben, ist eine Frechheit und ihr (ja "ihr" XBoxUser.de) spuckt damit jedem Leser, der etwas auf eure Wertungen gibt knallhart ins Gesicht. Eine Wertung und eine Review muss bei einem derartigen Spiel einfach ganz klar von einem Kauf abraten. Eine 3-Stundenkampagne in einem derart unfertigen, schlechten, verbuggten, langweiligen Spiel, der dazu auch noch ein RAILSHOOTER!!!! ist - und dies dann in der Review auch noch als positiven Punkt zu erwähnen. Also wohin kommen wir denn da...

Sorry für den Tester und auch für euch als Seite, auch die harte und böse Kritik meinerseits tut mir leid, aber das geht für eine eigentlich seriöse Seite einfach nicht.

Traurig, wenn ich hier im Forum bin kommt mir echt oft vor, dass ich der einzige bin der noch irgendwie kritisch an das Thema Videospiele herangeht und nicht jeden lieblosen Scheiß irgendwas gutes abgewinnen kann. :(

Ich find es gut wenn es noch Leute gibt die Spiele kritisch sehen. Ich bin auch von der hohen Wertung überrascht, aber ich denke da sollte man nun erstmal abwarten was der Reviewer dazu zu sagen hat.

Ansonsten bezog sich meine Kritik an der Kritik nur auf den Vergleich. ;)

Testave Di, 04.03.2014, 12:51 Uhr

Tut mir leid, aber DIESEM Spiel eine Wertung von 69% zu geben, ist eine Frechheit und ihr (ja "ihr" XBoxUser.de) spuckt damit jedem Leser, der etwas auf eure Wertungen gibt knallhart ins Gesicht. Eine Wertung und eine Review muss bei einem derartigen Spiel einfach ganz klar von einem Kauf abraten. Eine 3-Stundenkampagne in einem derart unfertigen, schlechten, verbuggten, langweiligen Spiel, der dazu auch noch ein RAILSHOOTER!!!! ist - und dies dann in der Review auch noch als positiven Punkt zu erwähnen. Also wohin kommen wir denn da...

Sorry für den Tester und auch für euch als Seite, auch die harte und böse Kritik meinerseits tut mir leid, aber das geht für eine eigentlich seriöse Seite einfach nicht.

Traurig, wenn ich hier im Forum bin kommt mir echt oft vor, dass ich der einzige bin der noch irgendwie kritisch an das Thema Videospiele herangeht und nicht jeden lieblosen Scheiß irgendwas gutes abgewinnen kann. :(

XBU MrHyde Di, 04.03.2014, 12:47 Uhr

Es wird bei der Wertung auch tlw. berücksichtigt, ob es sich um einen Vollpreistitel für UVP 70 Euro handelt oder um einen MidPrice-Titel wie hier für 40 Euro ;) - ansonsten darf sich hier nun Phil für die Wertung "verteidigen" :twisted: - ich selber hätte auch mit weniger am Ende gerechnet.

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