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Der 1. Juni 2009 war für Gamer und vor allem für Konsolengamer ein besonderer Tag. An diesem Datum wurde im Rahmen einer Pressekonferenz offiziell Crysis 2 als Fortsetzung des erfolgreichen PC Shooters Crysis angekündigt - auch für NextGen Konsolen. Nun knapp 2 Jahre später ist es soweit und wir halten die finale Version in Händen. Also nichts wie los und auf ins Abenteuer.

Die nächste Krise!

Es ist die nahe Zukunft 2025 und nach einer Vielzahl von Klimakatastrophen steht die Menschheit und der Planet Erde am Rande des Zusammenbruchs. Neben dem Menschen der sich bis hierher schon ganz gut selbst ausrottet trachtet jedoch auch die Alienspezies der Ceph nach seinem Leben. So gilt es derzeit eine Invasion der Aliens abzuwehren. Das Spiel startet ruhig und gelassen in einem U-Boot, welches in der Bucht vor New York einläuft. Ihr springt in die Rolle des Force Recon Soldaten Alcatraz. Er ist ein Mitglied einer Spezialeinheit und soll mit seinem Trupp eine besondere Rolle in der Niederschlagung der Invasion einnehmen. Doch mit einem lauten Knall wird man aus den ersten Gesprächen gerissen.

Das U-Boot wird von den Ceph angegriffen und alle Besatzungsmitglieder fallen diesem Überfall zum Opfer. Lediglich Alcatraz scheint glücklicherweise lange überlebt zu haben jedoch völlig verschwommen nimmt er war, dass ein Ceph ihn erschießen will. Plötzlich taucht der aus dem ersten Teil bekannte Prophet in seinem Nanosuit Anzug auf schlägt die Angreifer nieder und rettet Alcatraz. Dann fällt dieser in Ohnmacht. Alcatraz wacht langsam auf und die Sinne beginnen sich zu ordnen. Dies ist der Punkt an dem ihr als Spieler aktiv die Rolle von Alcatraz übernehmt. Völlig durcheinander erscheint euch ein Flashback in dem sich aufklärt, warum ihr plötzlich den Nanosuit tragt. Prophet hat diesen abgelegt und die wichtige Aufgabe an Alcatraz übertragen. Um sich vom Anzug trennen zu können, musste Prohphet sich selber opfern...

Mund zu - Der Sabber wird kalt

Als das Crytek Studio damals den ersten Teil von Crysis veröffentlichte, verschlug es vielen Spielern und Redakteuren die Sprache. Was dieses Entwicklerstudio aus Deutschland - passendes Equipment vorausgesetzt - auf den Bildschirm zauberte, war bis dato ungesehen und hielt man für schier unmöglich. Neben einem guten EgoShooter machte Crysis vor allem wegen seiner grafischen Fähigkeiten von sich reden und ist es nicht verwunderlich, dass man nach FarCry und dem ersten Crysis Teil nun auch für Crysis 2 etwas Unglaubliches erwartet - Gerade auf den NextGen Konsolen. Crysis 2 wurde mit der CryEngine 3 erstellt. Dies lassen die Entwickler den Spieler gleich stolz erfahren - und zwar auch zu Recht, wie wir finden.

Nach einem kurzen Zurechtfinden wird man in Crysis die ersten Level erobern und oftmals ins Staunen geraten. Insbesondere, sobald es nach draußen in das teils zerstörte New York geht. Die Entwickler haben es geschafft, auf der einen Seite extrem zu verblüffen und etwas zu zaubern, das einen in den Bann zieht. Es herrscht eine ausgesprochen gute Ausgewogenheit zwischen Details und Weitsicht sowie vielen kleinen Dingen, die an den Schauplätzen zu finden oder zu beobachten sind. Kurzum: WOW! Zwar bleibt der Eindruck auf Dauer nicht als perfekt zu bezeichnen, da es doch immer wieder mal zu Merkwürdigkeiten oder PopUps in Form von Gegenständen kommt - manchmal jedoch auch von Gegnern - aber im eigentlich Spielfluss sollte das nicht allzu negativ auffallen. Lediglich wenn alle Texturen aus unerfindlichen Gründen nicht geladen werden können, dann ist das ärgerlich.

Doppel Y - RB - X

Crysis 2 will ein klassischer Ego Shooter sein, dennoch macht das Spiel so einiges anders. Es spielt sich weniger linear, als man es auf Anhieb vermuten würde. Dies liegt an diversen Teilen der Spielmechanik. So schafften es die Entwickler, eine flüssige Interaktion beim aufspringen auf Gegenständen in den Bewegungsablauf zu integrieren, was das Erklimmen von Containern und Vorsprüngen natürlicher macht und den Spieler nicht aus dem Fluss reißt. Darüber hinaus kann man sich an diversen Ecken und Kanten anlehnen und aus der Deckung heraus schießen oder aber auch blind feuern - wie bei einem 3rd Person Shooter. All das jedoch ohne dass es aufgesetzt, abgehakt oder sonst wie störend ist. Zumal man diese Optionen nicht nutzen muss. Wer will kann auch permanent mit Waffe im Anschlag quer durch die Levels spazieren. Geübte Shooterfans werden einige typische Steuerelement auf Anhieb wieder finden, sich jedoch auch das ein oder andere Mal verwunderlich an den Kopf fassen, wenn es um die Steuerung geht.

Hier merkt man dem Spiel an, dass eine PC Tastatur da erheblich flexibler ist, denn das Werfen von Granaten wird durch ein doppeltes Antippen von Y eingeleitet. Auf den Schultertasten sitzt indes die Aktivierung des Tarn- sowie des Panzermodus des Nanosuit, was zugleich klar macht, wie die Entwickler sich das Spiel gedacht haben. Auch wenn man die Controller Steuerung nicht frei anpassen kann, geht die vorhandene Steuerung nach kurzer Zeit in Fleisch und Blut über und selbst in hektischen Gefechten gerät man selten in Bedrängnis, sich die Belegung kurz in Erinnerung zu holen.

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Fazit

Crysis 2 schaffte es, mich voll von sich zu überzeugen und das obwohl nach den ersten Berichten über die Mehrspielerdemo mein Interesse ins Bodenlose gesunken war. Offenbar nutzen Entwickler zwar Feedback aus einer MP-Demo, das Risiko mit einer unfertigen Version auch einige Spieler zu vergraulen ist aber auch gegeben. So ging ich mit einer nicht allzu großen Erwartungshaltung an das Spiel und wurde jetzt sehr positiv überrascht.

Wenn sich zum ersten Mal die Türen zu New York öffnen, kommt man nur schwer aus dem Staunen und ertappt sich, wie man die gebotene Umgebung genau untersucht und es genießt, in ihr umherzulaufen. Es bleibt zu hoffen, dass es weitere Entwicklungen dieser Qualität aus Deutschland geben wird und der Support für den Mehrspielermodus lange durch die Entwickler aufrechterhalten wird.

Crysis 2 besetzt eine echte Nische abseits der altbekannten Mainstream Reihen, deren Besuch sich definitiv lohnt und den wir mit dem XBoxUser Special Award belohnen.


Bewertung

Pro

  • Tolle Soundeffekte und Soundtrack
  • Nicht lineare Spielweise wird unterstützt
  • Langer aber motivierender Single Player
  • Grafisch hervorragend umgesetzt
  • Stimmiges Scenario

Contra

  • Hier und da PopUps im Single Player
  • Checkpoints nicht immer optimal
  • Levelsystem im Multiplayer bremst Teamspiel

Grafik 9 von 10
9/10
Sound 9 von 10
9/10
Story 9 von 10
9/10
Umfang 9 von 10
9/10
Spielspaß 9 von 10
9/10
Gameplay 9 von 10
9/10
Multiplayer 9 von 10
9/10
XBU-Gold-Award
9
XBU-Special-Award

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