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Nur wenige Computer Franchise können so viele erfolgreiche Ableger vorweisen, wie Activison es mit der Call of Duty-Serie getan hat. Mit Call of Duty: World at War wird bereits der vierte Ableger auf der Xbox 360 im NextGen Gewand veröffentlicht und noch nie war der Druck im Vorfeld auf ein Entwicklerteam so groß. Denn bereits seit Anbeginn der Reihe lässt Publisher Activision jeweils einen Ableger bei einem anderen Entwicklerteam entwickeln.

Ein großes Erbe

Somit musste das Team aus dem Hause Treyarch ein großes Erbe antreten, denn Call of Duty 4: Modern Warfare setzte völlig neue Maßstäbe für Shooter, was Präsentation, Qualität und Intensität anging. Zudem kann sich Call of Duty 4: Modern Warfare zum erfolgreichsten Ableger der Reihe in Bezug auf gespielte Onlinestunden zählen. Dies dürfte wohl vor allem auch daran liegen, dass der Titel erstmals nicht im 2. Weltkrieg stattfand.

Genau daran wollten jedoch die Treyarch-Entwickler festhalten, denn sie waren der Meinung, dass es mindestens noch eine bisher nicht erzählte Geschichte gab, die man in Call of Duty: World at War erzählen wollte. Um nicht vollständig bei null zu beginnen, entschloss sich der Publisher Activison bereits frühzeitig, dass zumindest die sehr ausgereifte und erfolgreiche Engine aus Call of Duty 4: Modern Warfare als Basis für den neuen Teil dienen sollte und so machte man sich bei Treyarch auf, die Engine noch weiter zu verbessern und entsprechend den Anforderungen des WWII Settings anzupassen...

Die Pflicht ruft

Wie bereits in den Vorgängern, so teilt sich auch in Call of Duty: World at War der Storymodus in zwei Handlungsstränge auf. Treyarch nutzt konsequent die Unterschiede dieser Handlungsstränge, um mit der Abwechslung auch die Intensität zu erzeugen, die ein Shooter dieser Art vermitteln sollte.

So spielt der Spieler auf der einen Seite den Protagonisten Pvt. Miller, der als Soldat nach dem Angriff auf Pearl Harbor in den Pazifik Krieg zieht, um dort die Japaner, die erbitterten Widerstand mit ihren Kamikazekämpfern leisten, nieder zu strecken. Hier zeigt sich auch bereits der erste neue Gegnertyp, denn die japanischen Soldaten ziehen ohne Rücksicht auf Verluste und das eigene Leben in den Krieg und kämpfen bis zum letzten Atemzug - ganz wie ihre großen Vorbilder die Samurai.

Hier wird der ein oder andere Veteran der Call of Duty-Serie im wahrsten Sinne des Wortes sein blaues Wunder erleben, denn das Vorgehen ist in dieser Intensität bisher nicht dagewesen. Neben den neuen Gegnertypen fanden nun auch neue Waffen, wie der sehr effektive aber auch gefährliche Flammenwerfer ihren Weg in das Spiel. Er räumt des öfteren die verschanzten Stellungen der Gegner erbitterlich leer. Jedoch macht sich der Träger auch selbst zu einer explosiven Zielscheibe.

Als zweiten Handlungsstrang schlüpft der Spieler in die Rolle von Petrenko, der im Kampf um Stalingrad für Väterchen Russland seinen Dienst verrichtet und sich dabei gen Berlin vorkämpft. Beide Geschichten spielen sich mit einer Intensität, die ihresgleichen sucht. Dies mag sicherlich auch an der doch recht ,,gewaltigen" Darstellung liegen, jedoch zaubert es einem schnell einen Schauer auf den Rücken, wenn man als Pvt. Miller bereits zu Beginn des Spiels, bei dem man sich noch in Kriegsgefangenschaft befindet, zusehen muss, wie ein Kamerad der Folter durch die japanischen Truppen erliegt und man selbst im letzten Moment gerettet wird. Auch die Geschichte rund um Petrenko wird ähnlich cineastisch in Szene gesetzt, wenn man von den Erschütterungen der Panzer inmitten eines ganzen Leichenstapels in einem Brunnen erwacht...

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Fazit

Wer sich von Call of Duty: World at War einen ähnlichen Innovationsprung erhofft hat wie beim Vorgänger, wird klar enttäuscht. Dafür war Call of Duty 4: Modern Warfare einfach zu fortschrittlich. Am Ende wird man das Gefühl nicht los, dass die Entwickler aus dem Hause Treyarch nach ihrem "Desaster" in Bezug auf Call of Duty 3 den Weg des geringsten Widerstandes gehen wollten.

Eines muss man ihnen jedoch klar lassen: Sie haben einen guten Shooter auf Basis des Vorgängers gebaut und an der ein oder anderen Stelle auch die Feile zur Feinjustage angesetzt. Dennoch bleibt gerade bei den Deustchen Spielern die Freude über einen weiteren Weltkriegsshooter aus. Hatte Infinity Ward doch gerade mit dem Schritt in die Zukunft bzw. eines zeitnahen Szenarios offensichtlich alles richtig gemacht.

Wer Call of Duty bisher mochte, kann und sollte einen Blick auf World at War legen - sich jedoch im Vorfeld des Szenarios und der dazugehörigen Einschränkungen wie Waffen etc. gewiss sein. Ob sich Call of Duty: World at War ähnlich lange in den Verkaufs- und Xbox Live Charts halten kann, wird die Zeit zeigen.


Bewertung

Pro

  • Sehr guter Multiplayer
  • Nochmals verbesserte CoD Engine
  • Sehr intensives Gameplay

Contra

  • Augelutschtes WWII Setting
  • Balance der Waffen
  • KI Gegner teilweise zu akkurat

Grafik 9 von 10
9/10
Sound 9 von 10
9/10
Story 8 von 10
8/10
Umfang 9 von 10
9/10
Spielspaß 9 von 10
9/10
Gameplay 9 von 10
9/10
Multiplayer 9 von 10
9/10
XBU-Gold-Award
9

35 Kommentare

XBU Razor Di, 16.12.2008, 00:56 Uhr

Habs mir jetzt mal geordert, am Wochenende bin ich dann schlauer...

Phil1994 So, 14.12.2008, 18:22 Uhr

Ich habe mir den Auch gekauft den neuen COD Titel. Aber Uncut dar auf der Uncut Spiele Dvd der Zombie Modus drauf ist. Desweiteren finde ich den Teil sehr gelungen und von der Grafik und der Atmosphäre toll umgesetzt. Ich liebe es das es im 2ten Weltkrieg spielt für mich muss ein COD Teil das.

XBU Philippe Fr, 12.12.2008, 23:47 Uhr

HavannaBlend schrieb:
Und die Waffen bei CoD4 sind genauer finde ich
(Oder ist das pure Einbildung??)

Das stimmt - und auch effektiver. Aber das ist halt Neuzeit, das hat in World at War schon seine Berechtigung. Ob es einem gefällt oder nicht, ist eine andere Sache.

Der Multiplayer von World at War ist halt einfach von der Atmosphäre her ganz anders. Es ist mehr Kriegs-Atmosphäre, als Arcade-Shooter.

XBU Philippe Fr, 12.12.2008, 23:47 Uhr

HavannaBlend schrieb:
Und die Waffen bei CoD4 sind genauer finde ich
(Oder ist das pure Einbildung??)

Das stimmt - und auch effektiver. Aber das ist halt Neuzeit, das hat in World at War schon seine Berechtigung. Ob es einem gefällt oder nicht, ist eine andere Sache.

Der Multiplayer von World at War ist halt einfach von der Atmosphäre her ganz anders. Es ist mehr Kriegs-Atmosphäre, als Arcade-Shooter.

oler Fr, 12.12.2008, 18:43 Uhr

Jap bin auch der Meinung das die Waffen bei CoD4 genauer sind! Liegt wahrscheinlich auch daran, dass die Waffen einfach neuer sind!

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