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Mit Sniper Elite 5 wird der nächste Teil der beliebten Shooter-Reihe in Position gebracht. Erneut wird der Protagonist Karl Fairburne tief in die feindlichen Gebiete eindringen und dort wieder tödliche Angst und Schrecken durch ultra präzise Schüsse verbreiten. Wir haben uns das Gewehr umgeschnallt und prüfen für euch, ob sich der neue Shooter lohnt.

Karl Fairburne in seinem Element

Der weltbekannte Protagonist Karl ist wieder am Start. Was, ihr kennt Karl Fairburne nicht? Erstaunlich! Oder auch nicht. Während andere Serien Solid Snake und Co aufbauen, schert man sich hier nicht wirklich um die Story. Das bewirkt natürlich, dass ausgerechnet der Kern-Held etwas blass daher kommt.

Die Story ist auch wie schon in vorherigen Teilen eher Mittel zum Zweck. Diesmal snipen wir nicht in Italien, sondern im Frankreich der 1944er. Hierbei werden Missionsziele munter recycelt, damit wir einen klaren Grund haben das zu tun, was wir halt tun müssen.

Wem also ein packender Plot wichtig ist, sollte lieber woanders schauen. Aber gut, wer sich ein Sniper Elite 5 zulegt, hat seinen Fokus eher auf etwas anderem.

Vorbereitung ist alles

Man beginnt jede Infiltration im Spiel sehr ähnlich. Es gibt ein neues Gebiet, das es zunächst auszuspähen gilt und danach schlägt man Stück für Stück zu. Wie auch schon im Vorgänger kann man natürlich guns blazing reinrennen und alles kurz und klein schießen. Das macht aber in so einem Spiel deutlich weniger Spaß, als wenn man einfach von den Feinden nicht gesehen wird, diese aber Stück für Stück dezimiert.

Es gibt mal wieder einige Ablenkungsquellen für gegnerische Einheiten. Natürlich laufen diese auch zum hundertsten Mal wieder einer Flasche hinterher, die man in die Ecke geworfen hat. Oder man tunt den Motor einer Maschine, dass dieser ganz besonders viel Krach macht. Wenn man geschickt in dieser Zeit das Gewehr krachen lässt, überdecken sich beide und der Feind kippt unbemerkt tot um.

Stealth spielt also auch hier wieder eine große Rolle im Gameplay. Aber es ist schon ein wenig schade, dass es keine Socke interessiert, wie man die Mission löst. Ja, es gibt mehr XP. Aber das war es auch schon. Cool wäre ja, wenn man besondere Story-Teile freischalten würde, wenn man schön stealth unterwegs ist. Stattdessen ist es völlig wurscht, ob man als Rambo im Porzellanladen alles in Schutt und Asche legt oder leise wie ein Ninja tödlich präzise arbeitet.

Natürliche Evolution

Auch wenn die Story mau ist, Karls Fähigkeiten sind dafür das komplette Gegenteil. Schnell und wendig sowie tödlich leise bewegt er sich hinter den feindlichen Grenzen. Dadurch macht es auch mehr Spaß ihn zu steuern. Wenn dann doch mal etwas schief läuft, kann man mit ihm auch blitzschnell über eine Mauer springen und sich dort hinter verschanzen. Auch durch Fenster springen stellt kein Problem dar.

Die Umgebung gibt einem dadurch auch mehr Möglichkeiten, sich wie ein waschechter Sniper zu fühlen. Das offene Design gibt einem viele Fluchtwege, um sich bei Gefahr zügig zurückzuziehen, nur um dann von anderer Stelle wieder zuzuschlagen. Darüber hinaus gibt es auch jede Menge Customizing-Optionen für die Waffen.

Die Anatomie der Waffe hat einen großen Einfluss auf das Feeling bzw. die Wirkung. Tune ich die Waffe eher auf Schnellfeuer oder auf mehr Schaden pro Schuss? Ist mir das Handling wichtiger oder lieber die Reduktion der Schusslautstärke?

Gemeinsam tödlich

Natürlich macht es hier wieder einen Heidenspaß, sich mit einem Freund eine passende Strategie zuzulegen und danach genüsslich die Gegner zu dezimieren. Planung ist hier ebenfalls wichtig. Wenn man das Gebiet geschickt aufgeteilt hat, kann man ideal die Feinde aus mehreren Richtungen beharken. Das hat dann den Vorteil, dass man die Gegner auch wunderbar in verschiedene Orte locken kann, ohne das sie es schaffen den jeweiligen Sniper zu lokalisieren.

Zu mehreren Spieler ist es sich daher schon fast zu einfach. Hier die dringende Empfehlung den Schwierigkeitsgrad hochzudrehen. Dann ist auch der Koop-Modus eine Challenge. Anders fühlt sich das dann im PvP-Part an. Sobald man gegen menschliche Gegner spielt, muss man extrem aufpassen wo man sich wann und wie bewegt. Ein Fehltritt und man segnet das Zeitliche. Dieser Modus ist also wieder gut gelungen und macht schon wieder Laune.

Fazit

Sniper Elite 5 erfindet das Rad jetzt nicht von vorne, dafür aber macht es das was eh kann richtig gut. Die vielfältigen Möglichkeiten eine Mission zu lösen, sind interessant. Man hat hier völlig freie Wahl, ob man ultra-leise unterwegs ist oder krachend alles platt schießt.

Die Story ist leider mal wieder echt schwach und bietet wenig Spannung. Jede Wendung ist quasi schon vorprogrammiert. Doch Spieler, die sich eine Sniper Elite-Spiel zulegen, zocken es nicht, um einen besonders ergreifenden Plot zu spielen.

Wer ein wenig mehr gefordert werden will, dreht den Schwierigkeitsgrad hoch und muss plötzlich neben der Windstärke auch wieder die Position im Gebiet berücksichtigen. Hier hat jede Handlung eine Konsequenz, die im negativen Fall auch äußerst tödlich für einen selbst ausfallen kann.

Der Koop bietet erneut viele spaßige Momente. Die gemeinsamen Herangehensweise bietet genug taktische Optionen, um sich das Gebiet strategisch aufzuteilen. Richtig Spannung gibt es dann wieder im PvP gegen andere menschliche Spieler.


Bewertung

Pro

  • Der Protagonist kann sich weniger bewegen
  • Je höher die Schwierigkeitsstufe, desto spannender wird es
  • Leveldesign ist durchdacht und bietet viele Möglichkeiten
  • Gemeinsam im Koop ist Spielspaß garantiert

Contra

  • Die Story ist wieder nur Mittel zum Zweck
  • KI ist genauso "schlau" wie vorher

Grafik 7 von 10
7/10
Sound 8 von 10
8/10
Spielspaß 8 von 10
8/10
Story / Kampagne 7 von 10
7/10
Umfang 8 von 10
8/10
Multiplayer & Co-Op 8 von 10
8/10
XBU-Silver-Award
8

1 Kommentar

BreakingLaw Fr, 15.07.2022, 13:27 Uhr

Die Intelligenz der KI dürfte ruhig mit dem Schwierigkeitsgrad steigen, manchmal sind die Soldaten echt zu blöd. War ja schon immer so.