Review zu SAW II: Flesh and Blood

Ich bin gekommen, um dich zu holen! Seit 2004 treibt er seine makaberen Späße mit sündigen Menschen, und entscheidet sich für seine ganz eigene Art der Bestrafung. Jigsaw! Seit dem ersten SAW Kinofilm im Jahre 2004 erscheint jährlich ein Update des Horror-Shockers. Ein Low-Budget Produktionsstreifen mit einem riesigen Erfolg. Wie sollte es anders sein, blieb auch der Spielesektor nicht von Jigsaw verschont und so ist nun bereits der zweite Titel der Serie erschienen. SAW II - Flesh & Blood.

Du bist die Lösung

John Kramer hatte eigentlich kein schlechtes Leben. Er profilierte sich als Bauingenieur, seine Frau ist Leiterin einer Drogenklinik und auch sonst hatte John alles zu bieten, was man durchaus als Erfolg bezeichnen dürfte. Durch einen Zwischenfall in der Drogenklinik verlor Kramer seine Tochter. Sein Leben ging ab diesem Zeitpunkt auf Talfahrt. Zu allem Überfluss erfuhr er auch noch, dass er an einem tödlichen Gehirntumor litt. Kramers Suizidversuch ging jedoch in die Hose, woraufhin dieser neue Pläne schmiedete.

Er wollte den Menschen zeigen, wie lebenswert das Leben ist und kam zu dem Entschluss, dass dieses nur möglich sei, wenn Menschen an oder gar über die Schwelle des Todes treten würden. Technische ausgeklügelte, skurile und zugleich brutale Foltermaschinen, welche er für ein Spiel mit dem Leben anderer zum Einsatz brachte, sollten seine Vision realisieren. In den Medien nur noch als Jigsaw bekannt, gab es nicht wenige, die die Schwelle zum Tod unfreiwillig überschreiten mussten. SAW II - Flesh & Blood spielt zeitlich zwischen dem ersten und dem zweiten Kinofilm. Neue qualvolle Fallen und kniffelige Rätsel sollen das Spiel ums Überleben oder Sterben noch shockierender machen.

Kettensägen-Massaker auf dem Bildschirm

So grausam und technisch durchdacht Jigsaws Foltermaschinen teilweise auch sind...er ist und bleibt ein Mann für´s Grobe. Um die feinen Details auf dem Bildschirm wird sich nicht gekümmert. Offensichtlich weil schlussendlich ohnehin alles zu Gulasch wird. SAW II - Flesh and Blood versucht den Fokus ganz offensichtlich auf die Shock-Momente zu legen. Dabei ist man so von sich überzeugt, dass auch für den zweiten Teil keinerlei Anstalten gemacht wurden, das optische Gesamtbild ein wenig zu pimpen, um dem Ekel-Resistenten Gamer auch in grafischen Belangen ein technisches Meisterwerk zu präsentieren.

Geplatzte Adern, offene Beine und Eigenoperationen passen erwartungsgemäß zu einer Versoftung der SAW Filmreihe. Auch wenn Spielleiter Jigsaw bekanntlichermaßen kein Freund von Schönheitsoperationen ist, ein wenig mehr Make Up hätte dem Titel durchaus gut gestanden. Stattdessen, werdet ihr mit grobmotorischen Animationen und matschigen Texturen mit der Aufgabe der Selbstbefreiung beauftragt. Immerhin sorgen ganz ansehnliche Wassereffekte und Lichtreflexionen dafür, dass die optische Darbietung nicht vollständig zum Horrorszenario wird. Erholen kann sich euer Sehnerv dann aber bei den diversen Zwischensequenzen, die zwar ebenfalls nicht zeigen, was die Unreal Engine zu leisten im Stande ist, dafür jedoch interessant gemacht sind und gekonnt die einzelnen Spielabschnitte miteinander verbinden.