Page

Mad Max, wer kennt ihn nicht? Das ist jener Anti-Held, der gerade in Mad Max: Fury Road über die große Leinwand geflackert ist. Der Publisher Warner Bros. Interactive verspricht uns im neuen Xbox One Spiel eine offene Welt, cooles Gameplay und spannende Unterhaltung. Ist die Versoftung der Mad Max-Reihe nun eher Top oder Flop? Wir lassen den Motor des Magnum Opus aufheulen und die Räder kreischen, um diese Frage in unserem Test zu beantworten.

Beinharter Ton

Das Intro zeigt uns direkt einmal, was wir zu erwarten haben. Mad Max befindet sich völlig gechillt in seiner coolen Karre in der Wüste und rast zum nächsten Zielort. Doch die Wüstenvandalen machen ihm einen saftigen Strich durch die Rechnung. Aus dem Auto gezerrt, fliegen die Fäuste und auch die Kettensägen. Mit selbiger will ihn der Boss auseinander sägen. Dagegen hat Max natürlich etwas. Geschickt ausgewichen und gekontert erfährt der Boss, wie es sich anfühlt, sein Hirn mit kaltem Metall pürieren zu lassen. Ihr seht also, dies ist kein Spiel für Softis.

Max ist aber nun am Ende seiner Kräfte und wird von dem Rest der Truppe abgehangen. Ausgehungert, ausgedörrt und ohne Wasser, befindet er sich in der Wüste auf der Suche nach etwas zum Überleben. Ausweglos? Nicht ganz. Ihr trefft auf einen neuen Kumpanen namens Chumbucket. Diese Mini-Ausgabe eines Quasi-Modos ist zwar wahrhaft kein schöner Anblick, aber er hilft euch, auf die Beine zu kommen, und motiviert unseren Anti-Helden, ein neues Auto zu bauen. Den Magnum Opus. Die Perle eines Killer-Autos. Ebenfalls an eurer Seite: Ein zotteliger schwarzer Hund, der euch schon auf Schritt und Tritt folgt. Dieser wird später noch sehr nützlich werden.

Zunächst gilt es, sich den Körper zu besorgen: Die Karosserie des neuen Autos. Also düsen wir direkt mal mit Chumbuckets Wüstenschleuder dort hin. Wir müssen gefährlichen Fallen ausweichen und die Fahrt gestaltet sich als rasant und actionreich. Dort angekommen, müssen wir uns für einen Korpus entscheiden. Der Motor wird sehr zu Maxs Bedauern nur ein V6 anstatt einem V8. Das würden wir später noch erledigen, so Chumbucket.

Also alles easy und weg? Denkste. Wir sind nicht alleine und schon bald müssen wir uns mit den aufgescheuchten Bewohnern des Schrottplatzes auseinandersetzen. Diese wollen unseren guten Helden natürlich zerfleischen und sind ganz und gar nicht auf eine gepflegte Konversation aus.

Hier lernen wir auch schon neben dem Fahren ein weiteres wichtiges Element des Spiels kennen: Den Nahkampf. Wer Batman mal gespielt hat, dem kommt das System bekannt vor. Angreifen mit X und Kontern mit Y. Leider ist der Konter im Gegensatz zum Fledermaus-Spiel äußerst knifflig anzusetzen. Und so greifen wir gerne ins Gras, da die Gegner keine Rücksicht darauf nehmen, dass wir uns noch am Anfang befinden. Also erneut. Immerhin ein fairer Checkpoint und wir können es sofort erneut versuchen.

Sofort ist allerdings relativ, denn das Spiel braucht selbst mit externer USB 3.0 Festplatte mit 7200 Umdrehungen noch 1-2 Minuten, um uns den Spielstand erneut zu laden. Eine Schlappe, die aber leider in den meisten Triple-A-Spielen heute auf der Xbox One existiert. Gut, zurück zum Kampf. Den Konter hier und da angebracht und schon geht es besser. Das Kampfsystem läuft zwar bei weitem nicht so rund wie beim durchaus vergleichbaren Batman, aber es macht trotzdem Spaß. Dies geschafft, können wir mit der neuen Karre fliehen.

Ein ganzer Kerl dank Chappi

Was hat denn das Spiel mit dem Hundefutter zu tun? Eine ganze Menge. Ihr regeneriert nämlich nicht automatisch Gesundheit, sondern ihr braucht dafür Nahrung und Flüssigkeit. Beides ist in der Endzeit nun mal eher rar gesät, also darf man nicht allzu anspruchsvoll sein, um zu überleben. Steht da also eine schöne Dose Hundefutter vor euch, dann langt zu, denn die Gesundheit geht dadurch nach oben.

Fies sagt ihr? Ah, es geht noch besser. Wenn mal weder Wasser noch ,,normale" Nahrung zur Verfügung stehen, isst man auch mal die Maden von der Leiche eines verwesenden Körpers. Maden sind ja immerhin tolle Protein-Spender... Ja, in dem Spiel Mad Max darf man halt nicht zimperlich sein. Das Futter, was man dem Kerl so zuführt, kann allerdings nicht mitgeführt und verstaut werden. Was also tun, wenn man unterwegs ist und dringend Heilung braucht?

Dafür gibt es die Wasserflasche. Selbige lässt sich an diversen mit einem Wassertropfen ausgezeichneten Orten wieder auffüllen. Und aus der Flasche könnt ihr jederzeit trinken, um euch etwas fitter zu machen. Sogar im Kampf. Natürlich nimmt das ein wenig Zeit in Anspruch. Zeit, die euch unter Umständen woanders fehlt, um einen Angriff abzuwehren.

Der Titel findet darüber hinaus Anleihen von RPG-Elementen. Man kann und sollte sich selbst aufrüsten und auch seinen Wagen immer weiter auswerten. Um beides stückweise zu tun, braucht man Schrott. Warum man ausgerechnet den Helden mit Schrott aufwertet, lassen wir dann mal dahingestellt, aber er baut sich daraus beispielsweise verstärkte Fäuste, eine schicke Jacke, die mehr Schaden abfangen kann und erlernt neue Kombos und Finisher. Da gibt es so schöne Dinge wie "an der Wand zermalmen" oder "am Boden töten". Also alles, was in der ordentlichen Kommunikation mit den Wüstenvandalenraidern so braucht.

Seite

 

Fazit

Nach dem knallharten Einstieg braucht man eine Weile, bevor man sich in dem weitläufigen Spiel orientiert hat. Dann aber macht es irgendwann "Klick" und man hat richtig viel zu Erkunden und viele spaßige Aktivitäten vor sich. Das Kampfsystem zieht seine Inspiration von Spielen wie Batman, ist allerdings noch weit davon entfernt, die gleiche Qualität zu erreichen. Es macht aber dennoch Spaß, einen harten Kampf erfolgreich zu bestehen.

Es ist aufgrund des hohen Gewaltgrades schon erstaunlich, dass es das Spiel so locker durch die Prüfung geschafft hat. Schließlich ist Deutschland für seine Indizierungsfreude gerade sehr bekannt. Umso besser aber für Freunde kompromissloser Action, denn diese und das Gameplay stehen hier im Vordergrund. Wer auf der Suche einer epischen Story ist, sollte allerdings lieber woanders suchen.

Die vielen unterschiedlichen Tätigkeiten, die Größe der Gebiete und die coole Action führen dazu, dass man sehr gut mit dem Titel unterhalten wird. Mad Max ist ein Spiel für echte Männer oder auch knallharte Frauen. Wir haben eine Menge Spaß damit gehabt.


Bewertung

Pro

  • Kompromisslose Action
  • Witzige Upgrades
  • Umfangreiche Spielewelt
  • Faire Checkpoints
  • Viele unterschiedliche Aktivitäten
  • Cooler optischer Stil erinnert sehr an den Film

Contra

  • Story ist Nebensache
  • Kampfsystem wirkt etwas unbeholfen
  • Minensuche ist langweilig
  • Die Bewegung von Max ist eingeschränkt

Grafik 8 von 10
8/10
Sound 8 von 10
8/10
Story 8 von 10
8/10
Umfang 9 von 10
9/10
Spielspaß 9 von 10
9/10
Gameplay 8 von 10
8/10
XBU-Silver-Award
8

0 Kommentare