Page

Der Magnum Opus

Doch nicht nur Max muss aufgewertet werden, um in dem Spiel zu bestehen. Es gilt ebenfalls sich um den Wagen zu kümmern. Immer mit an Bord ist euer neu gewonnener Kumpel Chumbucket, dessen Heim direkt am Anfang des Spiels zerstört wurde. Er wohnt quasi nun in dem Auto. Er ist allerdings äußerst nützlich, denn er alarmiert euch vor anrasenden Raidern, oder gibt Tipps wenn sich ein Convoy nähert. Jenen gilt es als Mission immer wieder einmal abzufangen.

Das ist eine heikle Sache, denn der Hauptwagen, den es zu zerstören gilt, ist durch andere gepanzerte Wagen gut geschützt. Da die Route allerdings nach der Entdeckung bekannt ist, lässt sich immerhin planen, wo man diesen abfängt. Mit heulendem Motor und brutalem Fahren drängt man die Eskorte ab und zerstört auf dem Weg dahin alles, was nicht niet und nagelfest ist. Euer Auto verfügt nämlich über Rammen und eine Harpune, die sich weiter ausbauen lässt. Die Harpune ermöglicht bei ungepanzerten Wagen das direkte Herausreißen eines Fahres und später auch den Gummi eines Reifens zu amputieren.

Während der ganzen Aktion sind wir kurz vor dem Limit und müssen zeitweilig aussteigen. Chumbucket löscht das Feuer des Motors und repariert den Wagen. Tja, der Convoy ist futsch und wir müssen ihn erneut jagen. Doch beim nächsten Mal gelingt es und wir drängen den Wagen über die Klippe in den Abgrund. Im parallelen Sturzflug düsen wir hinterher und krachen mit fliegenden Funken auf die Straße. Wir haben zwar nur klapp überlebt, aber den Convoy erledigt. Nun können wir uns mit dessen Trophäe schmücken. Ein cooler Metallschädel prangt nun vorne auf unserem Kühler.

Die Befreiung eines Gebietes

Es gibt verdammt viel zu tun, um ein Gebiet komplett zu befreien. Da wären zum Beispiel neben den Convoy-Routen auch die Festungen der gegnerischen Fraktion einzunehmen. Dafür müsst ihr euch überlegen, von welcher Seite ihr diese attackiert. Doch Vorsicht: Sie verfügen alle über Abwehrmechanismen. Darunter mehrere Sniper, brennende Öltanks oder Bomben werfende Türme. Diese gilt es zu umgehen oder zu demontieren. Oder ihr erhaltet von einem freundlichen Wüstengefährten einen Tipp, wie ihr am besten in das Camp schleichen könnt. Ihr habt die Wahl, was ihr nun macht. Einmal herein gelangt, müsst ihr die Gegner nun möglichst schnell zerlegen, da nämlich der Kriegsschreier die Truppe ansonsten mächtig aufwertet und euer Überleben dann umso härter wird.

Hier zeigt sich erneut: Das Spiel ist knallhart, aber niemals unfair. Sterbt ihr zwischendurch, müsst ihr nicht etwa alles wieder von vorne machen, wie es unzählige andere Spiele lieben. Nein, ihr werdet sogar innerhalb der Festung abgesetzt und könnt kurz davor weitermachen. Ausnahmen bestätigen hier die Regel, aber im normalen Fall, ist das Spiel wirklich sehr fair.

In der Festung selbst gilt es nicht nur die Gegner zu plätten, sondern gegnerische Fraktionssymbole zu finden und zu zerstören. Ebenso gibt es wieder den vielbegehrten Schrott in allerlei Plätzen versteckt zu lokalisieren. Achso, und auch Öltanks muss man zerstören. Hin und wieder gibt es dort auch einen dicken Bossgegner, der auch mal knackig schwer sein kann. Aber als Belohnung winkt nicht nur Erfahrung, sondern auch eine coole neue Farbe für das Auto.

Dann gibt es auch noch die Minensuche wo euer Hund zum Einsatz kommt. Er zeigt die Richtung an, wo sich eine Mine befindet. Diese lässt sich leicht entschärfen und schnell habt ihr das Minenfeld geräumt. Darüber hinaus gibt es noch diverse Fundstellen zu erkunden. Diese findet ihr entweder per Zufall beim Vorbeifahren, oder indem ihr einen Heißluftballon nehmt und in diesem aufsteigt. Per Fernglas werden schnell die möglichen Orte lokalisiert. Doch es gibt immer noch versteckte Locations zu entdecken.

Dann kann es zb sein, dass ihr mal eine gute halbe Stunde Höhlenforschung betreibt. Denn auch hier gilt es alles abzugrasen und auch Teile von Bauprojekten zu finden. Diese Bauprojekte lassen sich bei dem jeweiligen Fraktionsfort, für welches ihr gerade Missionen erledigt, ausbauen. Damit lassen sich dann beispielsweise Wasserressourcen auffüllen oder auch Leben regenerieren. Es gibt also echt viel zu tun in dem Spiel.

Die Ödnis

Stellenweise hat das Spiel aber auch seine Längen. Es wiederholt sich viel und es gibt auch Aktivitäten, die einfach langweilig sind. Beispielsweise die Minensuche. Man muss sich den Hund in Chums Buggy packen und in der deutlich langsameren Gurke zum Minenfeld fahren. Dort zeigt einem der Hund nach einer Weile an, wo man sich hinbegeben soll, um die Mine zu entschärfen. Danach erfolgt ein "spannender" Klick auf A. Das ist eher ABM als irgendwas anderes. Das hätte man entweder interessanter gestalten oder ganz weglassen sollen.

Ebenfalls ätzend ist die Sprungfähigkeit von Max. Außer einem kleinen Hüpfer bringt er wenig zu Stande. Wirklich klettern kann er selbst bei kleinsten Vorsprüngen nicht. Nur bei den gelb Markierten kann er dann doch etwas klettern. Hier wäre etwas mehr Zeit Gold gewesen, alleine um den Bewegungsablauf zu verfeinern.

Seite

 

Fazit

Nach dem knallharten Einstieg braucht man eine Weile, bevor man sich in dem weitläufigen Spiel orientiert hat. Dann aber macht es irgendwann "Klick" und man hat richtig viel zu Erkunden und viele spaßige Aktivitäten vor sich. Das Kampfsystem zieht seine Inspiration von Spielen wie Batman, ist allerdings noch weit davon entfernt, die gleiche Qualität zu erreichen. Es macht aber dennoch Spaß, einen harten Kampf erfolgreich zu bestehen.

Es ist aufgrund des hohen Gewaltgrades schon erstaunlich, dass es das Spiel so locker durch die Prüfung geschafft hat. Schließlich ist Deutschland für seine Indizierungsfreude gerade sehr bekannt. Umso besser aber für Freunde kompromissloser Action, denn diese und das Gameplay stehen hier im Vordergrund. Wer auf der Suche einer epischen Story ist, sollte allerdings lieber woanders suchen.

Die vielen unterschiedlichen Tätigkeiten, die Größe der Gebiete und die coole Action führen dazu, dass man sehr gut mit dem Titel unterhalten wird. Mad Max ist ein Spiel für echte Männer oder auch knallharte Frauen. Wir haben eine Menge Spaß damit gehabt.


Bewertung

Pro

  • Kompromisslose Action
  • Witzige Upgrades
  • Umfangreiche Spielewelt
  • Faire Checkpoints
  • Viele unterschiedliche Aktivitäten
  • Cooler optischer Stil erinnert sehr an den Film

Contra

  • Story ist Nebensache
  • Kampfsystem wirkt etwas unbeholfen
  • Minensuche ist langweilig
  • Die Bewegung von Max ist eingeschränkt

Grafik 8 von 10
8/10
Sound 8 von 10
8/10
Story 8 von 10
8/10
Umfang 9 von 10
9/10
Spielspaß 9 von 10
9/10
Gameplay 8 von 10
8/10
XBU-Silver-Award
8

0 Kommentare