Review zu Leisure Suit Larry: Box Office Bust

Als 2004 eine komplett neue Richtung in Sachen Leisure Suit Larry eingeschlagen wurde und das Spiel ,,Magna Cum Laude" erschien, waren viele Larry Fans enttäuscht. Andere erfreuten sich an dem neuen Spielprinzip von Geschicklichkeitsspielen. Sierra wollte sich die Kritik zu Herzen nehmen und will mit Box Office Bust einen neuen Larry Teil herausbringen. Wir haben nun das Spiel für euch unter die Lupe genommen.

Der ewige Loser: Larry

Zwar heißt der Hauptprotagonist genauso wie in Magna Cum Laude nicht mehr Larry Laffer (wie in den ursprünglichen Spielen), sondern Larry Lovage, doch ist auch jener Larry ein mindestens so großer Verlierer. Jung, pervers, etwas speziell und doch humorvoll tritt Larry als ein Alltagsjunge von nebenan auf. Er geht zu seinem Onkel Larry (ja, einfallsreich...), um im Filmgeschäft ein paar Frauen abschleppen zu können. Das erhofft er sich zumindest.

Das große Filmset, welches als Hauptsetting des Spiels fungiert, bietet auch reichlich Mädels mit großer Oberweite und kleinem Großhirn. Doch auch die scheinbar leicht verführbaren Mädchen lassen sich nicht so leicht rumkriegen und Larry will versuchen, durch kleine Jobs Geld und Ansehen zu erringen, um endlich seine Durstrecke beenden zu können.

Hier steigt ihr in die Story ein. Ihr schlüpft in die Haut des witzigen, aber stets notgeilen Larry Lovage, um in einem schlüpfrigen Spiel so viele Mädels zu ergattern, wie möglich. Als erstes meldet ihr euch mal beim ,,Hausmeister" des Filmsets, um kleine Arbeiten wie das Entfernen von Graffitis hinter euch zu bringen.

Adventure? Wohl eher Jump'n Run.

Obwohl Sierra (bzw. jetzt Team17) im Vorfeld versprochen hatte, zu versuchen, sich wieder an den alten Larry Teilen zu inspirieren, scheint dem Versprechen wohl doch keine Beachtung geschenkt worden zu sein. Ihr steuert Larry aus der Third-Person Kamera, ähnlich der eines GTAs. Allerdings könnt und müsst ihr auch in verschiedenen Missionen springen, klettern und Wandsprünge à la Mario vollführen. Die komplette Steuerung, inklusive der Fahrzeug Steuerung (wobei es sich bei den Fahrzeugen immer um dieselben Golf-Caddies handelt), ist weder innovativ, noch neu oder besonders einfallsreich. Larry kann einen Doppelsprung (sehr realistisch...) und hüpft und klettert sich die höchsten Gebäude empor.

Die Jump'n Run Elemente wirken von Anfang an befremdlich, haben die Story und die Umsetzung doch eine sehr realistische Basis. So oder so - auch die Missionen sind nicht abwechslungsreich. Es gibt viele Quick Time Events oder Spiele, die ähnlich funktionieren. Drückt im richtigen Moment die richtige Taste. Auch einige andere Spiele bietet LSL: Box Office Bust; es gibt Kämpfe, Shooter-Elemente und Zeitrennen. Alles in allem sehr komplett, doch irgendwie wiederholen sich die Missionen leider zu oft, die immer öfter unter einem Countdown bewältigt werden müssen. Besonders Gameplay Elemente, wie die nicht unendliche Kondition Larrys, dass er nur eine gewisse Zeit sprinten kann, machen das Spiel langatmig und schwer. Bei einer dürftigen Story und sehr vielen äußerst sexistischen Anspielungen hinkt das Gameplay irgendwie immer hinterher und man fühlt sich in ein Kinderspiel hineinversetzt - was eigentlich als Zielgruppe eher erwachsene Personen hat (zeigt auch die USK 12 Einstufung).