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Singleplayer-Rollenspiele gibt es in letzter Zeit in der Tat nicht mehr so häufig. Nun, sagen wir so: Westliche Einzelspieler-Rollenspiele gibt es nicht mehr so häufig. Dies liegt unter anderem daran, dass MMORPGs (massive multiplayer online rpg) boomen und Spiele wie World of Warcraft so erfolgreich sind wie nie zuvor. Doch gerade jetzt stehen RPG Fans vor der Qual der Wahl: Risen, Dragon Age oder doch Divinity 2? Wir haben einen Blick in Divinity 2: Ego Draconis gewagt und erzählen euch, was zu erwarten ist.

In einem Land vor unserer Zeit

Klassisch angehaucht muss man sich in Divinity 2 auf jeden Fall auf etwas gefasst machen: Auf eine Welt voller Elfen, Goblins, Drachen, Mystikern, Magier und Nekromanten. Wem der altbewährte Märchen und Fantasy-Stil westlicher Rollenspiele nicht zusagt, der sollte gleich die Finger von Divinity 2 lassen. Da wir keinen Multiplayer Part haben, konzentriert sich das Spiel vollständig auf die Story. Bieten wir euch einen kleinen Überblick ohne zu viel zu verraten: Divinity 2 führt euch zurück nach Rivellon, einer zeitlosen Welt voller Wunder und Magie, die von fürchterlichen apokakylptischen Kriegen gebeutelt mittlerweile brachliegt.

Bekannt ist soweit nur, dass Rivellon einst von vielen Drachen bewohnt wurde, und dass es die Aufgabe der Drachentöter war, jene niederzustrecken. Die Motive sind anfangs noch unbekannt, doch schreitet man weiter im Spiel voran, so sieht man nach und nach, wie sich das Ganze zugetragen haben muss. Das Spiel beginnt damit, dass ihr euren Charakter erstellt. Die Editier-Möglichkeiten hier sind allerdings stark begrenzt. Man kann ein paar Gesichter auswählen, Frisuren und Narben ändern, aber damit hat sich's auch. Allerdings ist dies dennoch als positiv zu erwähnen, denn man kann seinem eigenen Charakter (männlich oder weiblich) sogar selbst einen Namen zuweisen. Wer mit seiner anfänglichen Wahl nicht zufrieden ist, kann später sogar immer noch zu einem Illusionisten gehen, welcher einem gerne beim Ändern des Aussehens behilflich ist.

So startet ihr also mit eurem selbst kreierten Helden in die Welt Rivellons und seht euch sofort eurer ersten Aufgabe entgegen gestellt: Euch als Drachentöter beweisen. In einem kleinen Dorf bekommt ihr die Basiskommandos beigebracht und seid sozusagen im ,,Training" zum Drachentöter. Warum genau ihr das machen müsst, und was die Vorgeschichte eures Helden und der Umgebung ist, wird allerdings nicht verraten.

Die ersten Schritte und Fähigkeiten

So denn wird man direkt am Anfang in das Dasein eines Drachentöters eingeführt. Bereits früh am Anfang muss man sich für eine von drei Klassen (später vier), bzw. Kampfrichtungen entscheiden. Dies verläuft allerdings nicht so streng wie in anderen Rollenspielen, beinhaltet deswegen aber auch nicht großartige Finessen. So könnt ihr euch z.B. für die Klasse eines Kriegers entscheiden. Der Nahkampf ist euer Freund und ihr werdet mit schweren Schwertern kämpfen - dies eignet sich gut für Anfänger, da man hier schnell Erfolgserlebnisse verzeichnen kann.

Dem entgegen steht der Waldläufer, welcher ein Bogenschütze ist, und seine Gegner aus der Distanz lahm legt. Dies mag manchmal einfacher erscheinen, benötigt aber gewisse Kompetenzen. Und dann bietet man euch noch die Möglichkeit, euch zum Magier zu entwickeln. Hier kämpft ihr mit Magie und Mana, welche sehr starke Attacken vorbringen können. Dies ist jedoch die schwierigste Richtung, da man am Anfang etwas auf wackeligen Füßen steht. Im späteren Spielverlauf gibt es auch noch die Richtung eines Priesters, die ihr einschlagen könnt, aber da wollen wir euch nicht zu viel verraten.

Sicher ist folgendes: Ob Magier, Waldläufer, Priester oder Krieger, eure Fähigkeiten und Fertigkeiten könnt ihr im Spielverlauf frei anpassen. Dies bedeutet, dass die Wahl am Anfang nicht so spielentscheidend ist, da ihr später eure gewonnen Statuspunkte auch in andere Fähigkeiten investieren könnt. So könnt ihr euch später zu einem bogenschießenden Magier entwickeln, wenn ihr möchtet. Ihr solltet aber am besten eure Fähigkeiten nicht auf mehr als zwei Richtungen ausbauen, da ihr sonst die richtig coolen Fertigkeiten eventuell nicht erlernen könnt, oder sie zu schwach sind. Dies steht im Gegensatz zu den Statuswerten, wie z.B. Angriff, Verteidigung und Lebenspunkte. Diese sollten natürlich so ausbalanciert wie möglich sein.

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Fazit

Divinity 2: Ego Draconis ist kein schlechtes Rollenspiel. Wir haben hier ein solides westliches RPG mit viel Magier- und Drachenflair. Die fantastische Welt von Rivellon steht grafisch zwar nicht auf den allerbesten Füßen, kann aber durch Abwechslung und eine gelungene Atmosphäre punkten. So kann es auch die Synchronisation, die durchgehend sehr gut ist.

Was das Gameplay angeht, ist das Rollenspiel nicht sehr komplex, manchmal etwas schwer, aber nie unfair und langweilig. Das Aufleveln gestaltet sich wie gewohnt in RPGs und wirkt authentisch durch die vielen Möglichkeiten. Diese gibt es auch bei Nebenquests, und deren gibt es viele und spannende.

So bietet Divinity 2 jedem Nachwuchs-Drachentöter viel Action und allen Rollenspiel-Fans endlich mal wieder Futter für ihre Xbox 360. Perfekt ist es zwar nicht, aber das kann man als RPG-Fanatiker sicherlich verschmerzen, denn insgesamt ist es eine positive Überraschung.


Bewertung

Pro

  • Sehr gute Synchronisation
  • Viele und spannende Nebenaufgaben
  • Anspornendes Level-System
  • Gelungene Fantasy-Atmosphäre

Contra

  • Zu einfaches Kampfsystem
  • Drachenritte werden schnell langweilig
  • Teilweise etwas schwer

Grafik 8 von 10
8/10
Sound 9 von 10
9/10
Story 8 von 10
8/10
Umfang 8 von 10
8/10
Spielspaß 8 von 10
8/10
Gameplay 8 von 10
8/10
XBU-Silver-Award
8

1 Kommentar

Nebulah So, 11.10.2009, 23:08 Uhr

Pro: recht gute Grafik mit einer guten Spielmechanik, die gedankenlese funktion macht laune und ist knackig, Quests machen Laune weil sie sich mühe gegeben haben abwechslung zu bringen, nettes auflevel System, der eigene Turm samt gefolgsleuten ist spassig

Contra: anfangs frustrierend schwer, kämpfe sind entweder zu schwer oder später zu einfach, das Ende ist naja meiner Meinung ein schlag ins Gesicht des Spielers

Trotzdem eins der besseren Rpgs grosszügig würd ich 74% geben