Review zu XCOM: Enemy Unknown

Man hört von Gamern immer wieder den Wunsch nach einem etwas anderen Spiel, einem Spiel, welches sich von den üblichen Shooter- sowie Sport-Spieleserien abhebt, um mal wieder frischen Wind in den Spieleabend zu bringen. Mit XCOM: Enemy Unknown kommt zwar nicht etwas gänzlich Neues, aber es kommt etwas eher Seltenes in eure Xbox 360 Konsole. Ein Taktik-Strategie-Spiel der besonderen Sorte. Die Außerirdischen sind hier...unter uns, und mit XCOM: Enemy Unknown bekommt ihr die volle Ladung Aliens auf euren Bildschirm. In unserem Review könnt ihr erfahren, welchen Eindruck XCOM: Enemy Unknown bei uns hinterlassen hat.

Die Aliens kommen

1. März 2015. Köln. Deutschland
Aus der Rhein-Metropole Köln kommen beängstigende Nachrichten. Ein unbekanntes Flugobjekt schlug in den Asphalt der Kölner Innenstadt ein und legte abrupt das gesamte Alltagsleben der deutschen Großstadt lahm. Die XCOM-Zentrale in den USA wurde sofort informiert, da das Flugobjekt tödliches Gas ausströmen lies und außerirdisches Leben in Köln von nun an nicht mehr auszuschließen ist. Die Kölner Innenstadt wurde großräumig abgesperrt sowie evakuiert, während die gesamte Welt den Atem anhält. Sie sind hier und wir sind somit nicht mehr allein.

Eine XCOM-Spezialeinheit -bestehend aus (vorerst) vier Soldaten- wird mit der Erkundung des Einschlagortes beauftragt. In höchster Alarmbereitschaft und mit den Fingern am Abzug, sichert die Spezialeinheit den Ort des Geschehens. Und wie befürchtet, ist das Unfassbare nun Realität. Die Spezialeinheit stößt auf außerirdisches Leben und somit übernimmt ab sofort XCOM die Verantwortung für die Verteidigung und das Überleben der gesamten Menschheit.

Die Leiche des überwältigten Aliens sowie verschiedene Materialien werden zur XCOM-Zentrale überführt, zwei Soldaten der Spezialeinheit werden auf Grund ihrer überragenden Leistungen befördert, die beiden verletzten Soldaten werden medizinisch versorgt und fallen für die nächsten 10 Tage aus. Wir werden mehr Soldaten brauchen und die Alien-Leiche sowie das unbekannte Material müssen ausgiebig untersucht werden, denn wir müssen feststellen, mit welcher Art Feind wir es zu tun haben. Wir werden auch Satellitenstationen und Abfangjäger in sämtlichen XCOM-Staaten benötigen, damit wir die Verteidigung erfolgreich organisieren können. Wer wird das alles in die Wege leiten, nötige Entscheidungen treffen und die Verantwortung für alles tragen? DU bist derjenige der die Fäden der Menschheit in der Hand hält und die Welt zu retten hat. XCOM verlässt sich auf dich und erwartet deine Entscheidungen, um die Invasion der Aliens abzuwehren. Willkommen bei XCOM: Enemy Unknown.

So oder so ähnlich wird es auch euch ergehen, wenn ihr XCOM: Enemy Unknown ins Laufwerk eurer Xbox 360 einlegt und das Spiel beginnt, denn egal in welchem Land ihr eure XCOM-Basis positioniert, die Aliens haben ihre Invasion gut vorbereitet und schlagen intelligent zu. Es liegt in eurer Hand, wie erfolgreich die Menschheit darauf reagiert.

Köpfchen gefragt

Als Oberbefehlshaber der XCOM tragt ihr die volle Verantwortung an der Front sowie in der XCOM-Basis. Optional könnt ihr ein ausgiebiges Tutorial durchlaufen, damit ihr für die komplexen Aufgaben gerüstet seid. Hier werdet ihr an die Grundlagen herangeführt, damit ihr euren Einsatztrupp erfolgreich durch die rundenbasierten Missionen führen könnt. Eurer Einsatztrupp besteht vorerst aus vier Mitgliedern und jeden Soldat könnt ihr pro Runde zwei Mal agieren lassen, bevor die Aliens ihre Runden-Aktionen durchführen. Euch stehen eine Reihe von Aktionsmöglichkeiten zur Auswahl. Jedes Teammitglied kann innerhalb seines angezeigten Aktionsbereichs neu positioniert werden oder seine Waffen sprechen lassen. Des Weiteren stehen Aktionen wie nachladen, Umfeld überwachen, Granateneinsatz, Deckung maximieren oder Medipack aktivieren zur Auswahl. Wollt ihr mit einem Soldaten vorstürmen oder aus einem Gefahrenbereich flüchten, könnt ihr auf Kosten einer zweiten Aktion große Distanzen überbrücken. Wer sich aber zu weit vom Team entfernt läuft Gefahr, ohne zweite Aktionmöglichkeit in den Wirkungsbereich der Aliens zu landen.

Bevor ihr euch für eine neue Position entscheidet, wird euch angezeigt, ob und wie viel Deckung euer Soldat am neuen Standort erhalten wird. Habt ihr all eure Aktionen vollzogen, agieren die Aliens mit Bewegungen oder Waffengebrauch. Da ihr vor jeder Mission aus eurem großen Soldatenteam einen Einsatztrupp zusammenstellt und alle Soldaten individuell mit Waffen und Fähigkeiten ausrüsten könnt, habt ihr im Laufe des Spiels sehr viele individuelle Aktionsmöglichkeiten, um die schwer bis extrem knackigen Aufgaben erfolgreich lösen zu können. Was sich gerade für Strategie-Neulinge anfangs etwas ungewohnt und kompliziert anhört sowie anfühlt, geht nach etwas Übung erfreulich locker von der Hand und vermittelt eine enorme Spieltiefe bei voller Ladung Spannung und Spielspaß sowie anspruchsvoller KI. Der Schwierigkeitsgrad kann im Pausemenü jederzeit verändert werden und bereits bei normaler Schwierigkeitsstufe agieren die Aliens geschickt und durchaus fordernd.

Als XCOM-Kommander habt ihr aber auch in der Zentrale verantwortungsvolle Aufgaben, denn ihr entscheidet über sämtliche Tätigkeiten in der Forschung- und Technikabteilung sowie im Kasernenbereich und bestimmt über die Erweitungsmöglichkeiten der Kommandozentrale, ohne die Geschehnisse auf dem gesamten Globus zu vernachlässigen. Denn zu jeder Zeit können Angriffe der Aliens Panik unter der Bevölkerung verschiedenster Mitgliedsstaaten auslösen, um euch ständig herauszufordern. Entführungen oder Angriffe auf wichtige Einrichtungen gehören zum Tagesgeschehen und auch das Eskortieren wichtiger Personen aus knackigen Situationen gehören zum Alltag der XCOM. Um euch vor bösen Überraschungen besser zu schützen, könnt ihr Satellitenstationen über den Globus verteilen und Abfangjäger stationieren, damit gesichtete Aliens schon in der Luft angegriffen werden und die von euch geführten Bodentruppen den Rest erledigen können.

Ihr müsst nicht zwingend auf jede Aktion der Aliens reagieren, doch vernachlässigt ihr einen Kontinent, lauft ihr Gefahr, zahlende Mitgliedsstaaten zu verlieren. Ohne die weltweiten finanziellen Unterstützungen fehlt der XCOM die Grundlage, die Invasion der Aliens erfolgreich abzuwehren. Ihr werdet schon erahnen können, dass ihr als XCOM-Kommandant alle Fäden geschickt in der Hand halten müsst, damit eure Gesamtmission nicht zum Scheitern verurteilt ist. Mehr taktische Spieltiefe kann man sich kaum wünschen, zumal beim Spielen selbst, alles überraschend flott zu beherrschen ist, dank hervorragender Übersicht und durchdachtem Steuerungssystem. So könnt ihr euch ganz dem Spiel und der spannenden Story widmen und der sich breit machenden Spielsucht hingeben.