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Mit Warhammer: Battle March macht sich ein weiterer Titel auf, die Herzen der Xbox Strategiespiel-Fans zu erobern. Bereits zwei Jahre als PC-Version auf dem Markt wird nun versucht, ein geeignetes Plätzchen in der Xbox-Welt zu finden. Wo es unserer Meinung nach landet, verrät euch unser Review.


Schöne Alte Welt

Das Warhammer-Universum kann langjährige Erfahrung in Form von Büchern, Comics, Brettspiel und PC-Spiel vorweisen und man sah gespannt dem Release als Xbox 360 Titel entgegen, da vielversprechende Strategiespiele für Konsolenbesitzer nicht gerade monatlich in den Releaselisten zu finden sind.

Das Spiel startet mit einem Intro, das einen vom Hocker reißt. Technisch auf allerhöchstem Niveau, wird einem auf beeindruckende Weise gezeigt, zu was Warhammer: Battle March im Stande ist. Dieses wirklich gelungene Intro lädt perfekt zum Eintauchen in die fantasievolle, mittelalterlich wirkende Warhammer-Welt ein.

Die Warhammer-Welt leidet unter heftigsten Auseinandersetzungen zwischen den Horden des Chaos, dem Imperium, den Hochelfen, Dunkelelfen, Skaven, Orcs und Goblins. Ihre zerstörungsreichen Kriege haben die Warhammer-Welt an den Rand der Vernichtung gebracht. Ein dunkles sowie blutiges Zeitalter ist angebrochen, in dem alle Mittel recht sind, solange sie zum Erreichen des einzig wahren Zieles dienen: Dem Sieg!

Nach der starken Intro-Sequenz gelangt ihr ins Hauptmenü von Warhammer: Battle March. Dort habt ihr die Wahl zwischen Kampagne, Gefecht, Xbox LIVE, Tutorial, Armee erstellen und Optionen. Hier gibt es keine Unterschiede zu vergleichbaren Titeln und so findet man sich im Menü mühelos zurecht.


Button-Akrobatik

Bevor ihr eure Armee in die Schlacht schickt, solltet ihr mehr als einen Blick ins Tutorial werfen, denn die Steuerung bedarf milde gesagt, hochklassige Finger und Gehirngymnastik. Etwas Freude bringt euch der Ausbilder, der niemals aufgibt an euer Talent und Können zu zweifeln. Eine beispiellose Geduld, so wie die des Ausbilders ist auch nötig, denn bei der enorm überladenen Steuerung gerät so mancher Controller in allerhöchste Gefahr, einem Frustangriff zum Opfer zu fallen. So wird in ausschweifender Weise die folgende, erlernbare Aktion erklärt, leider so ausschweifend, dass manchem schon beim Zuhören schwindelig werden dürfte. Leider sind die Erklärungen nachträglich nicht mehr abrufbar und so vergeht die eine oder andere Viertelstunde, um eine recht simple Truppenaktion steuerungstechnisch umzusetzen.

Obwohl durch Steuermenütasten, Kreismenüs geöffnet werden können, ist die richtige Auswahl nicht selten ein lustiges Rätselraten, da die Symbole in den geöffneten Kreismenüs selbst für einen 94-cm Bildschirm viel zu klein dargestellt werden. Das Einheiten-Infomations-Fenster sowie das Fertigkeiten-Fenster können die Überlandung der Steuerung keineswegs abwenden und runden die fehlende Übersicht bestenfalls ab. Die einzelne Übung abbrechen, um das Tutorial von der letzten Übung an neu zu beginnen, ist verwunderlicher Weise nicht möglich. In diesem Falle bleibt euch nur, die Übung mit ein wenig Glück beim Tastenkombinieren abzuschließen oder das gesamte Tutorial neu zu beginnen. Selbst wenn man an vielen Stellen durchaus bereit ist, über sich selbst zu lachen, mag man in solchen Momenten gar nicht an zukünftige, hektische Schlachten mit enormer Feindberührung denken.

Im Laufe des Spiels gerät man nicht selten in Gefahr, den Überblick während der Schlachten zu verlieren, weil man sich so sehr auf das Drücken der richtigen Tasten konzentrieren muss, anstatt den Fortgang der Gefechte im Auge zu behalten. Zudem belastet die fehlende Möglichkeit des freien Speicherns nötiges Selbstvertrauen beim Betreten des Schlachtfeldes, was des Öfteren den Frustfaktor erhöhen kann. Dass die Steuerung eines Strategiespiels besser und leichter von der Hand gehen kann, haben vergleichbare Konsolen-Titel bereits gezeigt und so wäre Warhammer: Battle March mit einer ähnlich logisch aufgebauten Spielsteuerung besser bedient gewesen. So wirkt die Steuerung in allen Bereichen völlig überladen und zudem unnötig kompliziert.

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Fazit

Warhammer: Battle March macht nicht alles falsch, aber vieles ist verpasst worden und so haben die Entwickler viel Potenzial auf der Xbox 360 verschenkt und nur während des bombastischem Intros gezeigt, was man aus der Xbox 360 herauskitzeln kann. Das große fantasiereiche Warhammer-Universum bietet an sich so viel und dennoch gibt das Spiel auf der Konsole viel zu wenig her.

Unübersichtliche Kamera- und Blickwinkelperspektiven lassen erschreckend wenig Überblick zu, die völlig überladene Steuerung und die fehlende Speichermöglichkeit während der Missionen tragen dazu bei, dass Anfänger und selbst Fortgeschrittene im Genre Strategiespiel, über kurz oder lang zu vergleichbaren Titeln wechseln, die in den Bereichen Steuerung und Gameplay leichter zu handhaben sind.

Aber auch wenn Warhammer: Battle March Schwächen aufzeigt, Kenner und Liebhaber des Genres könnten an den umfangreichen Kampagnen und dem ebenso abwechslungsreichen Online-Modus sicher Freude haben.


Bewertung

Pro

  • Deutsche Sprachausgabe
  • Schöne Musikuntermalung
  • Umfangreiche Kampagnen mit vielen Missionen

Contra

  • Schwache Präsentation
  • Überladene Steuerung
  • Unübersichtliche Schlachten

Grafik 6 von 10
6/10
Sound 7 von 10
7/10
Story 7 von 10
7/10
Umfang 8 von 10
8/10
Spielspaß 7 von 10
7/10
Gameplay 7 von 10
7/10
Multiplayer 8 von 10
8/10
7

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