Page

Wenn Sega ein neues Spiel auf den Markt wirft, in welchem Entwickler von Resident Evil und Bayonetta wiederzufinden sind, muss man natürlich hellhörig werden. Somit warteten nicht nur wir gespannt auf den neuen 3rd-Person Shooter Vanquish. Hier dreht sich alles um Schnelligkeit, Roboter und coole Zeitlupen-Schießereien. Wir haben das Spiel nun für euch getestet und verraten euch, wie es sich in einem Weltraumanzug der neuen Generation kämpft.

Und es waren wieder einmal die bösen Russen...

Das Setting scheint aufgebraucht. Es ist schwer, eine gute Story zu schreiben, das merkt man dann auch an Vanquish. Alles spielt sich in der nahen Zukunft ab, genauer: In den Vereinigten Staaten von Amerika. Nun kommen aber die Russen daher und bedrohen die Amerikaner. Sie haben eine Raumstation gekapert und wollen mit Lasern Amerika vernichten. Ihr steigt in die Haut von Sam Gideon, einem Mitglied einer Spezialtruppe, die zum Gegenangriff auf die Russen geschickt wird.

Da ihr nur ein kleiner Trupp gegen eine Weltmacht seid, fragt ihr euch natürlich schnell zu Recht: Wie kann man hier von Chancengleichheit sprechen? Nun, ganz einfach: Ihr seid im Besitz des seltenen ARS-Anzug, welcher nicht nur eine gute Panzerung darstellt, sondern auch mit anderen Spezialfunktionen auftrumpft. Ihr könnt somit über den Boden gleiten, eure synaptischen Fähigkeiten kurzzeitig erhöhen usw. Dazu aber später mehr.

Alles in allem ist die Story aber sehr klischeeüberladen. Die Storyline wirkt wie ein schlechter Actionfilm, die Charaktere sind 0815. Besonders nervig wird es dann, wenn man in unendlich vielen Zwischensequenzen die Story darlegen muss. Gott sei Dank wurden jene Filmsequenzen ganz gut in die Action reingebaut und im Nu geht es weiter. Doch die Charaktere überzeugen nicht: Euer Hauptcharakter ist einfach zu cool (und erinnert an Solid Snake - er raucht ebenfalls an einem Stück), der Lieutenant General ist ebenfalls eine beinharte Sau und steht immer vorne mit im Gefecht und die hübsche Assistentin im Minirock (fortwährend Kameraperspektiven von unten...) darf auch nicht fehlen. Vom russischen Oberfiesling, der mal wieder die Weltherrschaft an sich reißen will, gar nicht zu sprechen.

Reizüberflutung

Nicht umsonst werdet ihr am Anfang vom Spiel stets die Warnmeldung erhalten, dass die flackernden Elemente im Spiel bei manchen Spielern epileptische Anfälle auslösen können. Denn das Spiel ist wahnsinnig schnell und es blinkt und explodiert ständig! Das ist das erste, was einem allerdings positiv am Gameplay auffällt. Habt ihr erst das Tutorial hinter euch, wird das Adrenalin in euren Venen nicht mehr sinken. Ständig geht die Action weiter. Habt ihr endlich im Bosskampf den großen Roboter besiegt, geht es gleich weiter und die nächsten Gegner kommen.

Und hier kommt die Einzigartigkeit von Vanquish zu Tage: Die Funktionen eures Anzugs ermöglichen euch, über das Schlachtfeld mittels Turbo zu rutschen und zusätzlich bei speziellen Manövern eine Zeitlupenfunktion einzuschalten, die es euch gestattet spektakulär und mit sicherer Hand eure Gegner auszuschalten. Allerdings könnt ihr nicht unendlich lange von diesen Funktionen profitieren. Haltet ihr die Turbo Taste zu lange gedrückt, wird euer Anzug überhitzen und ihr müsst eine Zeitlang in Normaltempo weiterkämpfen.

Allerdings ist es nicht so, als wäre das ein geringes Tempo... Generell wirkt Vanquish zwar an der Oberfläche wie Gears of War: Gameplay, Gegner, Waffen und Story ähneln sich. Doch schnell zeigen sich die Unterschiede auf. Denn besonders die extrem schnellen Feuergefechte und das ständige Ausweichen und Springen zeigen, dass ihr dann doch rasanter seid, als das Pendant Marcus Fenix.

Das Setting insgesamt wirkt ein bisschen wie Halo. Ihr schießt eigentlich nie auf menschliche Gegner, sondern auf Roboter (okay, keine Aliens, aber trotzdem wirken sie außerirdisch). Auch sonst: Die Waffen wirken dem Halo-Universum nah. Ihr habt keine große Auswahl, aber die teils sehr futuristischen Gewehre wissen, wie man mit Durchschlagskraft überzeugt. Vom bekannten Sturmgewehr, der Flinte und dem Raketenwerfer bis hin zum Scharfschützengewehr, einem ,,Scheibenwerfer" und einer Kanone, die an die ultimative Waffe in Doom erinnert, ist aber alles vertreten.

Seite

 

Fazit

Vanquish ist ein gutes, schnelles und spaßiges Spiel. Was man uns hier bietet, ist ein GoW-Klon mit sehr schnellem Tempo, einem Setting in der nahen Zukunft und einigen sehr coolen Gameplayelementen.

Allerdings gibt es auch Rückschläge, welche Vanquish nicht zu einem rundum gelungen Spiel machen. Die Story ist zu sehr mit Klischees vollgepumpt, die Kampagne viel zu kurz und es fehlt ein Multiplayer.

Andere kleine Fehler hätten verziehen werden können, doch die besonders die Tatsache, dass ein Ko-Op fehlt und die Spielzeit mit 6 Stunden für einen Vollpreistitel zu gering ist, nehmen Vanquish die Luft aus den Segeln.

Im Grunde ist es ein gutes Spiel, welches sicherlich richtig Spaß machen kann, aber im Endeffekt reizt es sein Potential nicht aus und man wird sich fragen, ob es das Geld wirklich wert war.


Bewertung

Pro

  • Waffenssystem interessant
  • Cooles, rasantes Gameplay (Turbo, Zeitlupenmodus)
  • Futuristisches Design

Contra

  • Kurze Spieldauer
  • Leider kein Multiplayer Ko-Op
  • Deutsche Synchro ist kläglich

Grafik 9 von 10
9/10
Sound 8 von 10
8/10
Story 7 von 10
7/10
Umfang 7 von 10
7/10
Spielspaß 9 von 10
9/10
Gameplay 9 von 10
9/10
XBU-Silver-Award
8

1 Kommentar

Pingking Fr, 07.01.2011, 20:11 Uhr

Vanquish fand ich ganz geil, leider ist es aber mit 6 Stunden und ohne Multiplayer zu kurz.