Review zu Tron Evolution

Fast 20 Jahre ist es her, dass mit TRON ein außergewöhnlicher Film veröffentlicht wurde, der zur damaligen Zeit jeden Computerfaszinierten erfasste. Viele male habe ich diesen Film in meiner Kindheit und auch danach gesehen und mich gefragt, warum man zu diesem Blockbuster nie einen zweiten Teil produzierte.

TRON Legacy

Nun ist es endlich soweit und mit TRON Legacy wird Ende Januar ein zweiter Teil rund um TRON in den Kinos veröffentlicht. Da die Rechte bei Disney liegen, war es nicht sonderlich verwunderlich, dass neben dem Film nun auch ein Spiel rund um TRON erscheint. TRON Evolution soll mit seiner Story die Lücke zwischen den beiden Kinofilmen füllen und wurde von den mittlerweile geschlossenen Propaganda Studios in enger Zusammenarbeit mit den Filmmachern entwickelt.

In TRON Evolution werden also die Abenteuer rund um TRON in Verbindung mit Kevin Flynn und Abraxas erzählt - doch trotz einer kurzen Einweisung im Rahmen des Tutorial Levels dürfte es Spielern sehr schwer fallen, dieser Story zu folgen - zumindest wenn man den ersten Film TRON nicht gesehen hat, denn über Hintergründe und das warum des Rasters und der ISOs - der selbständigen Programme schweigt man sich aus.

Für den besten Start empfiehlt es sich also vorab, den ersten Film zu sehen und dann erst in das Abenteuer einzusteigen. Wird man beim ansehen des ersten Films nicht von diesem gepackt, kann man sich auch getrost den Griff zum Spiel sparen, denn die Ähnlichkeiten sind sehr gross. Jedoch kann der Film mit einer besseren Story trumpfen.

Diskus, Licht und ISOs

Die Vorfreue auf TRON Evolution war riesig, denn wie bereits erwähnt hat mich das Spiel in meiner Kindheit geprägt und seitdem habe ich mir immer eine adäquate Umsetzung in ein Spiel gewünscht, die über die LightRaces hinaus geht. Mit den ersten Videos von TRON Evolution stellte sich ein positives Gefühl ein und so war die Spannung groß, bereits vorab in das neue Abenteuer einzusteigen. Also Disk ins Laufwerk und los geht's. Bereits zum Start lässt sich schnell feststellen, dass die Entwickler dieses glatte und leere Gefühl des Rasters hervorragend und wie bereits in den Filmen optisch umsetzen konnten. Neben grau und dunklen Blautönen spielen diverse grelle Farben in Form von Licht eine große Rolle. Im ersten Augenblick ist also alles gut.

Das Spiel beginnt und diverse Rendersequenzen in guter Qualität tauchen den Spieler in die Story und stellen diverse Protagonisten des Spiels vor. Dabei fällt jedoch auf, dass der Bezug zur eigenen Spielfigur TRON viel zu kurz kommt. Die emotionale Verknüpfung mag sich nicht so recht einstellen. Gleiches gilt leider auch für die anderen Mitstreiter, die man im Spiel kennen lernt. An keinem hängt man so richtig.

Lauf TRON - Lauf!

Das Gameplay in TRON wird den geschulten Gamer bereits nach kurzer Zeit sehr an das letzte Prince of Persia erinnern, denn ebenso wie dort spielt sich generell alles in zwei Kernfunktionen ab. Zum einen Klettern und Springen zum anderen Kämpfen. Die Kletterpassagen gehen dabei jedoch leider nicht ganz so leicht wie in Forgotten Sands von der Hand, da die Steuerung generell etwas ungenauer ist und auch die Aktionen besser getimt sein müssen, als wir es von PoP kennen. Aber auch in TRON heisst es, waghalsige Sprünge zu meistern oder an Wänden empor zu klettern. Die Ähnlichkeit ist dabei erheblich. Stellenweise fühlt man sich von PoP einfach nur in ein anderes Settig versetzt.

Hat man diverse Areale erreicht heißt es entweder kleinere Schalter-Rätsel zu lösen und versteckte Dinge einzunehmen oder aber gegen Viren oder richtige Programme in den Kampf zu ziehen. Dabei unterscheiden sich die Typen nicht nur in der Farbe, sondern auch in der Kampfkraft und der KI, die im Kampf verwendet wird.

Als passende Waffe steht euch - wie bereits aus dem Film bekannt - euer Diskus zur Seite. Dabei handelt es sich jedoch faktisch um diverse, denn neben dem normalen Diskus gibt es Sonderfunktionen wie ein explodierender Diskus, oder einen Verlangsamungsdiskus. Während einfache gelbe Viren mit wenigen Würfen mit dem Diskus oder kurzen Nahkampfattacken bereits desintegriert sind, bedarf es bei den Programmen schon etwas mehr Arbeit. Je nach Typ haben diese besondere Fähigkeiten und können z.B. mit einem Schutzschild den Diskus abwehren. So muss man seinen Kampfstil immer passend auf die Schwächen des Gegners einstellen.

Hier zeigt sich jedoch das teilweise nicht gut ausbalancierte Spielprinzip von TRON, denn selbst auf dem normalen Schwierigkeitsgrad wirken viele der Kämpfe als knackig und unnötig schwer, was entweder an der Masse der Gegner oder dem Mix selbiger liegt. Dann kann man froh sein, wenn im gerade zugänglichen Areal entsprechende Energiebalken verfügbar sind, die die Energie des Spielers durch Überlaufen auffüllen.

Hin und wieder kann man in einzelnen Abschnitten der insgesamt sechs Level auch die bekannten LichtBikes oder Lichtpanzer steuern. Auch hier muss man sehr gut aufpassen, da die schwammige Steuerung es einem bei hohem Tempo nicht gerade leicht macht. So werden manche Passagen zu echten Trial&Error Passagen umgewandelt.