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Durch die Jahre haben sich viele Beat 'em Ups versucht, doch nur wenige haben es geschafft, nach dem Sprung aus der Spielhalle lange Zeit in der Liga der Heimkonsolen zu überleben. Einer der Kandidaten, welche es gut geschafft haben, ist die Tekken-Serie. Nachdem Tekken Tag Tournament 1999 ein Erfolg war, hat es lange gedauert aber nun halten wir Tekken Tag Tournament 2 für die Xbox 360 in der Hand, um euch darüber zu berichten.

Best Of

Wie schon der Vorgänger kann Tekken Tag Tournament 2 in gewisser Weise als Best Of der Serie bezeichnet werden. Das macht sich vor allem in der Auswahl der spielbaren Kämpfer bemerkbar. Satte 59(!!!) spielbare Figuren plus Pre-Order Boni und kommenden DLC-Charakteren bietet das Spiel. Nun kann man argumentieren, dass es Figuren gibt, die sich sehr ähneln und vielleicht nur im Geschlecht einen Unterschied finden. Dies ist ein Problem, was viele Fighting Games haben und nicht ganz falsch ist. Fakt ist jedoch, das sich in Tekken selbst ähnliche Fighter durch kleinste Nuancen unterscheiden, was am Ende zum fantastischen Balancing führt.

Es gibt Figuren aus allen Tekken-Ablegern, von denen einige nun durch eine neue Sprachausgabe (deutsche Figuren sprechen nun tatsächlich deutsch) auffallen und weitere überhaupt zum ersten Mal spielbar sind, dazu zählen eine neue Variante von Bob und Sebastian. Best Of auch in Sachen Gameplay, denn die beliebtesten Spielmodi sind mit von der Partie und wer das Tag Prinzip nicht mag, hat auch die Möglichkeit, einfach ganz klassisch 1vs1 zu spielen. Eines fehlt aber leider in disem Spiel: Ein richtiger Story-Modus als Alternative zum Arcade Game, das hat Tekken in der Vergangenheit oft gut hinbekommen, dieses Mal bekommen wir dafür immerhin eine Art Tutorial-Modus geboten.

Einsteiger aufgepasst

Es ist davon auszugehen, dass Tekken Tag Tournament primär Spieler anzieht, welche schon andere Titel des Franchise gespielt haben. Trotzdem gibt es für alle Neulinge einen Trainingsmodus, in dem man einen passiven Gegner verprügeln und sich so für die KI-Schlachten bereit machen kann. Wem das zu wenig ist, der wird sich über das interaktive Tutorial freuen, was den Story-Modus der Vorgänger ablöst. Ihr spielt hierbei den Roboter eines überheblichen, reichen Playboys, quasi ein asiatischer Tony Stark. Wenn er sein Geld nicht mit mit leichtbekleideten Damen und Parties unter das Volk bringt, so führt er Forschungen und Tests mit euch - seinem Spielzeug - durch.

Das läuft immer darauf hinaus, dass ihr und andere in Kämpfen enden. Das Gute daran ist: So lernt ihr sehr effektiv, welche Taste für was zuständig ist, aber auch die tieferen Ebenen des Tekken Kampfsystems. Dieses Tutorial ist der Schlüssel zum Erfolg. Ihr lernt, welcher Angriff das Gegenstück zu welcher Attacke bildet und wie man am besten kontert bzw. wie sich gut blocken lässt. Dabei wird die ,,Geschichte" mit absurdem Witz erzählt, wie ihn Japano-Liebhaber mögen. Leider wird dies aber schon in den frühen Leveln so schwer, dass die Prüfungen nur für erfahrene Meister des Timings zu schlagen sind. Hier sind wir auch schon bei einem großen Kritikpunkt des Spiels. Es wird zwar alles getan, um Einsteigern das Leben augenscheinlich leicht zu machen, doch am Ende ist es gerade im Kampf gegen die KI kaum ein Spaß für Anfänger der Serie und gar des Genres.

Ich hab (k)eine Angst vor Geistern


Um das Spielgefühl eines Zweikampfs realistisch in euer Wohnzimmer zu transportieren, sind die Gegner nicht einfach nur namenslose KI-Freunde, sondern haben ein eigenes Profil. Allgemein wird auf Statistiken und Profil viel Wert gelegt. Eure gesamte Kampfkarriere wird festgehalten, ihr seht also wie oft ihr erfolgreich oder auch weniger erfolgreich gewesein seid. Darüber hinaus wird über jede Figur Statistik geführt. Doch zurück zum eigentlichem Problem, den Gegnern. In Tekken Tag Tournament 2 sind eure Gegner Geister. Das heisst, über eurer Anzeige habt ihr das entsprechendes Xbox LIVE Profil und bei eurem Gegenüber gibt es ein Profil des jeweiligen Geistes.

Hierbei gibt es jedoch Geister, die wirklich gemein und unfair sind. Allen voran wäre das die gute ,,Wonder Mother". Wäre es mir nicht so peinlich, würde ich euch Videomaterial liefern, was mich zeigt, während ich 60 Minuten das komplette Tekken Tag 2 Roster gegen Wonder Mother verfeuert und dabei Kraftausdrücke in ungeahnter Frequenz durch die Wohnung schreie. Schon wenn man sieht, dass Wonder Mother über 1000 Siege und weitaus weniger Niederlagen hat, sollte einem bewusst werden, was ansteht. Es macht einfach keinen Spaß gegen den Endgegner anzutreten. Stellenweise schafft man es nicht einmal, einen einzigen Treffer zu landen, da der Gegner in einer Combo den Kampf entscheidet. Nun kommt aber das Allerbeste: Gespielt und geflucht habe ich auf dem niedrigsten Schwierigkeitsgrad. Ich habe Tekken Tag Tournament 1 auf hohen Schwierigkeitsgraden gut bewältigt, doch das was hier geboten wird, ist einfach nur krass und höchst asiatisches Arcade-Niveau. Kein Wunder, dass das Internet voll mit verzweifelten Hilfeschreien in Foren ist und mittlerweile sogar über ein Update gesprochen wird, was den Schwierigkeitsgrad anpasst. So ist Tekken Tag Tournament 2 besonders im Arcade Modus kaum für Singleplayer zu genießen, was natürlich ein Killer für die Kategorie Spielspaß ist.

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Fazit

Tekken Tag Tournament 2 ist der beste Ableger der Serie und wäre durch seinen großen Umfang, gerade betreffend der Kämpfer, ein guter Einstieg für Neulinge. Auf Grund der unausgewogenen KI haben aber Anfänger einen steinigen Weg vor sich, dies ist auch das größte Manko an dem Titel.

Im Online Modus kann das sonst gut ausbalancierte Kampfsystem überzeugen und tröstet über den fehlenden Story Modus hinweg.

Solange es kein Update für den Schwierigkeitsgrad gibt, kann man Tekken Tag Tournament 2 zumindest den Hardcore Fans und jenen, die lieber gegen Menschen als gegen KI spielen wollen, ans Herz legen, vielleicht eines Tages dann auch Anfängern...


Bewertung

Pro

  • Fighter gut ausbalanciert
  • Nahezu alle Kämpfer der Tekken-Serie verfügbar

Contra

  • Geister im Arcade Modus einfach zu unfair
  • Gelegentliches Stocken stört den Spielfluss

Grafik 8 von 10
8/10
Sound 8 von 10
8/10
Story 7 von 10
7/10
Umfang 9 von 10
9/10
Spielspaß 8 von 10
8/10
Gameplay 9 von 10
9/10
Multiplayer 9 von 10
9/10
XBU-Silver-Award
8

4 Kommentare

XBU Zwobby Do, 04.10.2012, 10:50 Uhr

ja es ist bei allen so das stimmt. nur das es hier bereits auf Easy zu Würfen des Gamepads kommt....

wenn man Gegner in seiner Klasse hat machen solche Games natürlich am meisten Spaß

XBU Philippe Do, 04.10.2012, 09:19 Uhr

Ist glaube ich in allen etwas ausgefeilteren Fight-Games so. SoulCalibur ist ja auch so ein Kandidat. Die KI wird zwar irgendwann unfair (liest praktisch die Tasteneingabe), aber manchmal hat man das Gefühl, dass auch menschliche Gegner sehen, welche Kombo man jetzt ausgeführt hat und dementsprechend blocken.

Demnach ist nicht entscheidend, wo man mehr plattgemacht wird, sondern wo man auf seinem Niveau mehr Spaß hat. Und wenn das Spiel ein ausgereiftes Kampfsystem bietet - wie es Tekken Tag Tournament 2 ja anscheinend bietet - dann dürfte das für gute Qualität sprechen. :)

XBU Zwobby Mi, 03.10.2012, 12:27 Uhr

Naja das ist am Ende wohl ein "Glaubenskrieg" und ich denke auch in DOA wirst du Online auf Monster treffen...

Das Gameplay an sich in Tekken ist aber im Grunde stimmig, nur das die KI eben das macht, was du online erlebt hast

Reggaebus Mi, 03.10.2012, 11:32 Uhr

hatte es ausgeliehen. und naja, ich bin nicht so begeistert.
ich empfehle eher DOA5! wesentlich besseres gameplay und vor allem nich so kerle online, die einen mit nur einer luftkombo plätten.