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Vom AM zum PRO    

Zu Beginn der Story sind wir natürlich ein kompletter Amateur auf dem Brett und so müssen wir uns jeden Berg und jeden Trick hart erarbeiten. Wie auch sonst?! Die Story beginnt jedenfalls wie immer aber ohne große Erklärungen oder Filmsequenzen. Auf jedem der freigeschalteten Berge gibt es bis zu 10 verschiedene Absetzpunkte, die der Helikopter anfliegen kann. Von dort aus kann man dann absolut ungestört seine Lines im immer gleich bleibenden Powder ziehen und die Aufgaben die sich an den verschiedenen Hängen befinden absolvieren. Die Aufgaben und Events befinden sich nie in einer Reihe, so ist es unmöglich einmal oben anzufangen und dann Aufgabe für Aufgabe den Berg herab zu fahren, man muss immer wieder Hoch und eine andere Route nehmen, um alle Events zu finden. Das sorgt für Abwechslung in den Rides und man bekommt schnell einen guten Einblick in die Backcountry Gebiete der Berge.

Um irgendwann eine Chance auf einen Sponsor zu haben, müssen wir vorerst nur Ruhmpunkte sammeln. Die bekommen wir für das erfolgreiche Abschließen der verschiedenen Aufgaben auf den 3 Bergen. So gilt es volle Konzentration zu zeigen und in den Events entweder die genau geforderten Tricks auszuführen, oder den Highscore eines anderen Boarders zu schlagen. Das zieht sich ganz schön, denn die Aufgaben sind kein Zuckerschlecken und die Tricks auf den Punkt zu landen, klappt, wie im echten Leben, anfangs eher selten. So verbringt man die ersten Stunden nur mit diesen ,,kleinen" Events, was das Spiel sehr in die länge zieht und so für viele Spieler schon wieder uninteressant macht. Spaßig sind diese Events nach 2 Stunden nämlich nicht mehr. Da hätten die Entwickler aus Graz etwas mehr auf den Spielspaß setzen sollen und nicht auf eine zeitmäßig reale Story.

Hat man aber einmal den Sprung in die Profiszene geschafft, geht's schon pfiffiger zu und man muss interessantere Challenges für Sponsoren und Medien erledigen. Unter anderem müssen natürlich perfekte Film- und Fotoaufnahmen entstehen oder Profis wie Travis Rice, Nicolas Mueller, Wolle Nyvelt, Annie Boulanger, Romain de Marchi, Tadashi Fuse, Gigi Ruef oder Bjorn Leines besiegt werden. Jetzt bekommt auch der Editor neue Kleider-Lieferungen und die Spielfigur kann nun auch die angesagten Markenklamotten von mehreren Snowboard typischen Marken, wie Volvom, Dakine, Burton und Von Zipper anziehen.

Die Mischung machts  

StokEds Steuerung fühlt sich besonders am Anfang schwer und ungenau an. Hier fehlt es an Feintuning und so ist es oftmals Glück wenn man tatsächlich den richtigen Trick schafft. Gerade das macht auch die ersten Aufgaben so anstrengend, diese bestehen meistens zwar nur aus 2-3 Tricks, aber diese sauber auf Zeit hinzubekommen, ist etwas schwierig geraten. Dabei sind die Tasten recht einfach belegt, denn viele verschiedene Fahrstile gibt es nicht. So wird mit dem linken Stick der Snowboarder gesteuert, mit dem rechten Stick gesprungen und LT und RT machen in Kombination mit dem rechten Stick und linken Stick die Grabs, Flips und Spins in der Luft. Hat man einmal vergessen, wie ein bestimmter Trick geht, kann man im Menü in der Grab Fibel einfach nachschauen, welche Tasten man treffen sollte. Das ,,Buch des Wissens" ist geschickt eingebunden und hilft unheimlich, wenn man sich nicht immer alle Kombos merken kann.

Die Physik zeigt sich auch verdammt wechselhaft. So kann man teilweise einfach nicht verstehen, warum der Boarder jetzt einfach auf die Nase fällt oder aber den gemachten Trick so schräg landen kann. Irgendwie scheint da an manchen Stellen die Physik komplette Aussetzer zu haben, die richtig nervend sein können. Man merkt das mit StokEd vieles angefangen wurde, aber die bei einem Snowboardspiel wichtigen Dinge wie Bewegung des Boarders oder eben die Sprünge wurden einfach nicht genau genug bearbeitet. Die Schwünge zieht der angehende Pro immer gleich und zeigt kaum Bewegung im Körper.

Schade ist auch, dass wir das Board leider nicht von den Boots bekommen und so immer etwas Bewegungsunfähig sind, wenn wir nicht Bergab wollen. Amüsant ist es wenn wir vom Absetzpunkt noch ein Stückchen weiter hoch wollen, denn unser Snowboarder schafft es locker 30-40° steile Powder-Hänge mit angeschnalltem Board ohne Herzkollaps in wenigen Sekunden zu besteigen. Schade das man so was nicht mit dem Brett in der Hand und Schneeschuhen erledigen kann, das hätte realen Boardestyle. Nichts desto trotz bringt StokEd ein sauberes Snowboard Feeling ins Wohnzimmer, das Spaß macht. Anfänger werden nach dem schwierigen und langen Start aber auch auf ihre Kosten kommen, wenn sie lang genug am Spiel festhalten, was sich besonders für Wintersportler lohnt.    

Hinterland-Rider    

Wie schon etwas früher erwähnt, bringt Stoked 5 komplette Berge mit sich die sich auf der ganzen Welt verteilen und für jeden Boarder absolute Traumziele sind. Allerdings spielt sich das Spiel fast ausschließlich im Backcountry der einzelnen Berge ab, also im Hinterland dort wo es keine Pisten und keine Lifte gibt, sondern nur den Heli oder die eigene Manpower. Das hat zur Folge, das wir so gut wie immer allein unterwegs sind, keine Kumpels, keine normalen Skifahrer und auch keine präparierten Pisten. Der Umfang zeigt sich mit der langen Karriere, den fünf Bergen und den vielen verschiedenen Aufgaben sowie Tricks als ziemlich groß und reicht für den Winter aus. Die Tricks werden, wie die Klamotten, mit der Karriere Stück für Stück freigeschalten. Im Hauptmenü gibt es dann noch die Möglichkeit, kurze Trailer zu bekannten Snowboardfilmen anzusehen. Darunter auch eine Vorschau zu ,,Thats it, thats All" mit Travis Rice die Lust auf den kompletten Film macht.

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Fazit

StokEd setzt keine neuen Maßstäbe im Wintersport Genre und kann auch die Konkurrenz nur in kleinen Bereichen überholen.

Das große Gebiet mit fünf Bergen zum shredden und viele Aufgaben mit einer langen Karriere sorgen für ausreichend Stoff, die Snowboarder und Interessierte in den Sport auf der Konsole einbringen.

Das dynamische Wetter- und Zeitsystem passt perfekt und sorgt Tag für Tag für ordentlichen Powder. Leider lässt die Grafik und die Fahrphysik in vielen Momenten viele Wünsche offen, so dass hier nicht zu sehr auf die Details der genauen Bewegungsabläufe und die Details der Grafik geachtet werden darf.

Boarderfeeling kommt trotzdem auf und die vielen verfügbaren Tricks sowie die fast unendliche Weite und der Soundtrack rücken die Fehler immer wieder kurz in den Hintergrund.


Bewertung

Pro

  • Freie Routenwahl
  • Guter Soundtrack
  • 5 große Berge zum Abfahren
  • Dynamisches Wettersystem

Contra

  • Grafik nicht auf Topp-Niveau
  • Fahrphysik nicht ausgearbeitet
  • Ruckler und Pop-Ups
  • Kein Splittscreen

Grafik 7 von 10
7/10
Sound 8 von 10
8/10
Story 8 von 10
8/10
Umfang 8 von 10
8/10
Spielspaß 8 von 10
8/10
Gameplay 8 von 10
8/10
Multiplayer 8 von 10
8/10
XBU-Silver-Award
8

3 Kommentare

Camaro Fr, 23.10.2009, 15:44 Uhr

XBU Valle0204 schrieb:
:smt003
Tja ob ich das jetzt schon hergeb steht auf einem anderen Blatt;)

:smt039

Morgen habe ich Geburtstag, wäre doch ein supi Geschenk, oder nicht? :smt003
Nein Spaß beiseite, ich habe ja Zeit. Scheint ja eh nicht so der Überflieger zu sein. Aber gut, Shaun White Snowboarding wurde damals richtig mies bewertet und ich fand's trotzdem super.

XBU Valle0204 Fr, 23.10.2009, 15:40 Uhr

:smt003
Tja ob ich das jetzt schon hergeb steht auf einem anderen Blatt;)

:smt039

Camaro Fr, 23.10.2009, 15:06 Uhr

XBU MrHyde schrieb:
Der Titel macht zwar nicht alles, aber doch einiges richtig und kann so gefallen. Wie gefällt er euch?

Kann ich erst sagen, wenn mir Valle das Spiel abgibt :smt003