Review zu Shadowrun

Das Xbox Live Feature erfreut sich bei den Fans der Xbox 360 großer Beliebtheit. Viele, aber lange nicht alle Games versuchen daher, mit einem guten Multiplayer zu punkten. Mit Shadowrun kommt jetzt der erste Action-Titel, der komplett auf einen Singleplayer Teil verzichtet und versucht als reiner Multiplayer-Titel die Xbox Live Krone zu ergattern. Ob es dem Spiel gelingt, erfahrt ihr in unserem Review.

Back to the future

Mal wieder lassen wir uns in die Zukunft versetzen, genauer gesagt in das Jahr 2031. Rund um die Stadt Santos Brazil toben heftige Kämpfe. Zehn Jahre zuvor ist die alte Magie wieder im Untergrund entdeckt worden. Um Frieden und Ordnung zurückzubringen versucht der RNA Konzern die Magie an sich zu reissen. Dazu versuchen die diverse Artefakte zu sammeln. Es gibt aber eine Organisation, welche die Sache ein wenig anders sieht, die Lineage. Diese alte Gruppierung wirft der RNA vor, die Magie nur zum eigenen Profit nutzen zu wollen und versucht deshalb die Artefakte vor dem Konzern sicher zu halten. Nun liegt es also an euch zu entscheiden, welche Seite ihr bei dem Kampf unterstütz.

Die Qual der Wahl

Shadowrun hat vom Pen and Paper Spiel über andere Konsolenumsetzungen einen weiten Weg gemacht, um jetzt ein Online-First Person Shooter zu werden. Es muss ganz deutlich erwähnt werden, dass dieses Spiel zwar einen Bot Modus und Tutorials hat, jedoch nur online wirklich Spaß macht. Bevor ihr euch aber in die Schlacht stürzt, müsst ihr euch erstmal für eine Rasse entscheiden. Ob ihr RNA oder Lineage macht erstmal keinen Unterschied. Als Figuren stehen euch Mensch, Elfe, Troll und Zwerg zur Verfügung.

Es empfiehlt sich sehr, alle Trainingsmissionen durchzulaufen, um die Vor- und Nachteile der Rassen zu erfahren. Die Unterschiede liegen in Energie, Magie, Geschwindigkeit und Stärke. Zusätzlich ist die Größe der Figur auch unterschiedlich, es ist sehr schön gemacht, dass es aus der eigenen Sicht auch einen Unterschied macht, ob ihr nun einen Zwerg oder Troll spielt. Zum Abschluss hat jeder Charakter noch diverse Spezialfähigkeiten, so baut der Troll einen Stachelpanzer auf, der Mensch verliert nicht so viel Magiepunkte (Essenz genannt), Elfen regenerieren sich selbst und Zwerge entziehen anderen Spielern Essenz.

Magie vs. Technik

Wie es sich für Trolle und Elfen aus der Zukunft gehört, wird nicht nur mit Magie, sondern auch mit schönen Gadgets gekämpft. Interessant ist das ihr erstens euch Geld erspielen müsst, um entweder Magie oder Technik zu kaufen, aber zweitens nur insgesamt 3 Fähigkeiten auf einmal bei euch tragen könnten. Es liegt also an euch, die beste Kombination zu suchen. Auf magischer Seite könnt ihr euch durch Rauch unverwundbar machen, euch durch Wände teleportieren, Gegner mit Windstößen zusetzen, Kristalle zaubern, um Wege zu blockieren, Bestien beschwören, einen Baum erstellen, welcher Lebensenergie auffüllt oder gefallene Mitspieler wieder beleben. Der Wiederbelebungszauber bringt besonderen Kick in das Spiel. Ihr könnt eure Freunde nur wieder beleben, wenn eine Leiche vorhanden ist, dass heisst wenn der Gegner nach euren Ableben auf eure Leiche einschießt bis sie verschwindet ist ein zurückkommen unmöglich. Durch dieses kleine Feature kann eine vergessene Leiche schon mal spielentscheidend werden. Hinzu kommt die Schwierigkeit, stirbt der Spieler, welcher euch belebt hat, so verblutet ihr langsam, hier hilft nur wenn ein anderer Spieler den Wiederbelebungszauber auf euch anwendet. Es wird also klar, Teamplay hier das A und O ist.

Auf der technischen Seite erwarten euch ein Gleiter, um erhöhte Gebiete zu erreichen, ein Sichtverstärker, mit dem ihr Gegner durch Wände erkennen könnt, ein Antimagiegenerator, welcher dem Gegner Essenz entzieht, das Smartlink Gerät, welches das Zielen erleichtert und Friendly Fire verhindert und ein Reflexbooster, welcher eure Reflexe erhöht. Ihr seht, die Wahl fällt schwer und sollte gut überlegt getroffen werden.

Die Waffen der Zukunft

Die Spielfiguren sind allesamt nett animiert, zeigen jedoch bei weitem noch nicht, was die Xbox 360 eigentlich kann. Hinzu gesellen sich seltene, aber überflüssige Clipping Fehler. Soundtechnisch gefällt die Sprachausgabe besonders, denn in den Tutorials wird man von einem hochrangigen RNA Mitglied mit leicht sarkastischem Unterton gedrillt. Auch sonst hören sich Explosionen und Kugelhagel nett an, hätten aber alles in allem mehr Druck erreichen können, damit ein Gefühl von Gefahr besser durch die Boxen vermittelt wird.

Der Kugelhagel kommt durch Waffen zu Stande, welche den heutigen Projektilwaffen sehr ähnlich sind. Ähnlich wie bei Counter-Strike dürft ihr am Anfang jeder Runde Waffen einkaufen, leider ist die Auswahl an Waffen etwas gering ausgefallen. Neben Handfeuerwaffe und Granaten, welche ihr von Anfang an habt, gibt es noch eine MP, eine Schrotflinte, ein Gewehr, eine Gatling Gun, ein Scharfschützengewehr, ein Raketenwerfer und ein Katana welches in Verbindung mit dem Reflexbooster sogar feindliche Kugeln abwehren kann. Ihr könnt immer nur 2 verschiedene Waffen auf einmal bei euch tragen.