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Das letzte, für die Xbox 360 erschienene, Ridge Racer liegt schon sechs Jahre zurück und so ist es kein Wunder, dass die früher so beliebte Arcade-Serie in Vergessenheit geraten ist. Ganz eingemottet wurde sie nicht und deswegen gibt es nun das neue Spiel "Ridge Racer Unbounded". In welche Richtung das neue Xbox 360 Game geht, was es kann und ob man als alter Ridge Racer-Fan zugreifen sollte, verraten wir euch in unserem Review.

Ridge Racer hat sich verändert

Ridge Racer Unbounded stammt aus der Spieleschmiede Bugbear Entertainment, welche für das eventuell auch bekannte Flatout zuständig war. Wir überspringen am besten einige Minuten Lesezeit, um gleich vorweg zu nehmen, was aus Ridge Racer geworden ist. Später gibt es natürlich genauere Infos. Die Jungs von Bugbear Entertainment und Namco Bandai haben Ridge Racers Haupt-Attribute maßgeblich verändert. Aus dem puren Arcade-Racer mit genialen Drift-Elementen, ist ein etwas schlechterer Mix aus Burnout, Flatout, Need For Speed und Split/Second geworden. Alte Fans müssen sich also auf jeden Fall auf etwas neues einstellen!

Ridge Racer Unbounded bringt uns in die Stadt Shatter Bay, in welcher die ,,Unbounded" als Straßengang das Sagen auf dem Asphalt haben. Wir wollen uns denen natürlich anschließen und müssen dafür beweisen, was wir können. Nach einem netten Intro folgen leider keine weiteren nennenswerten Zwischenszenen, in denen wir nähere Infos zu den ,,Unbounded" bekommen. Es passiert auch nichts, was in irgendeiner Art und Weise eine Story ummanteln könnte oder auch nur einen Gegner mit dem Gesicht zeigt. Verdammt Schade! Wir wollen ein wenig mehr Persönlichkeit, wenn es schon eine ,,Story" gibt!

Der Singleplayer ist genretypisch aufgebaut: Es gilt, in verschiedenen Events die bestmögliche Platzierung zu erreichen, um Ruhm und Ehre zu erlangen und natürlich neue Events und Rennen freizuschalten. Rund 150 Rennen umfasst die Kampagne, welche durch verschiedene Renntypen geprägt ist. In Domination geht es ganz klassisch darum Erster oder zumindest Zweiter oder Dritter zu werden, indem man Vollgas gibt und die Konkurrenten von der Strecke drängt. Drift-Events versprechen den vollen Drift-Spaß und der Fahrer muss den Wagen mit viel Gefühl um die Ecken der Straßen lenken. Shindo-Events sorgen für viel Adrenalin im Geschwindigkeitsrausch, wohingegen es im Vernichtungsangriff nicht ganz so schnell dafür aber umso brutaler zugeht. Hier muss man mit einem ausgewählten Truck möglichst viele Fahrzeuge von der Fahrbahn katapultieren, Burnout lässt grüßen. Insgesamt ein guter Mix, der aber eben an jeder Ecke irgendwie von der Konkurrenz abgekupfert und nicht großartig erweitert oder verbessert wurde.

Keine Lizenzen, neues Gameplay


Ridge Racers Garage ist voll mi PS-starken Boliden, die zwar nett aussehen, aber leider nicht lizenziert sind. Passt zwar zur neuen Aufmachung, ist aber trotzdem irgendwie schade. Ein Wermutstropfen ist ebenso die vergessene Design-Abteilung in der Garage oder gar die Tuningwerkstatt. Beides muss man auf den Wunschzettel für das nächste Ride Racer schreiben. Die Wagen lassen sich lediglich in verschiedenen Farben lackieren, Folien oder Designs gibt es keine.

Immerhin hat jeder Wagen ein etwas anderes Fahrverhalten und lässt so den Fahrzeugwechsel zwischen verschiedenen Rennen realistischer erscheinen. Weniger realistisch ist die ganze Fahrphysik von Ridge Racer Unbounded (geblieben), aber denoch anders als man es vielleicht gewohnt ist. Wer um die Kurven driften möchte, muss immer schon den dafür bestimmten Button drücken, ein Antippen der Handbremse reicht nicht mehr.

Dazu kommt, das dieses Drift-Manöver dann doch schnell mal außer Rand und Band gerät, wenn man nicht dazu passend mit bzw. gegenlenkt. Die Lenkung wirkt in den Rennen schwammig und lascher, als man es gerne hätte. Das passt zum trägen Gefühl, das sicherlich nicht so vermittelt werden soll, aber definitiv so ankommt. Gewöhnt man sich ein wenig an diese Punkte und das neue Driften in Ridge Racer, kann man damit zurecht kommen, aber wirklich gut fühlt sich das nicht an.

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Fazit

Mit Ridge Racer Unbounded hat Namco Bandai versucht jedem einzelnen der aktuelleren Spiele im Renn-Genre ein Stück des Kuchens wegzunehmen, indem ein paar Ideen übernommen wurden. Wirklich geklappt hat das nicht, da an jeder Ecke ein kleines Detail fehlt und vor allem die Steuerung zu schwammig ankommt.

Die nur mittelmäßige Grafik wird von tollen Lichteffekten begleitet und kaschiert, die Sounds sind super und der Stadt-Editor ist wirklich umfangreich. Wem die Karriere mit der etwas dümmlichen KI zu langweilig ist, kann ohne Probleme einen Blick auf den Online-Modus werfen. Mit den Karten der anderen Spieler und den vielen verschiedenen Events, kann man die Zeit wirklich gut und mit Spaß herumbringen.

Schade, dass die Fahrzeuge nicht getunt oder lackiert werden können. Schade auch, dass das Gameplay noch nicht ganz rund läuft und das neue Ridge Racer am Ende nicht wirklich überzeugen kann. Hier wurde zu viel Potential verschenkt!


Bewertung

Pro

  • Solider Sound
  • Super Strecken-Editor (+Multiplayer)
  • Tolle Lichteffekte

Contra

  • Präsentation nur Mittelmaß
  • Kein Tuning, kein Design-Studio
  • Fahrphysik und Steuerung

Grafik 7 von 10
7/10
Sound 8 von 10
8/10
Story 7 von 10
7/10
Umfang 8 von 10
8/10
Spielspaß 8 von 10
8/10
Gameplay 7 von 10
7/10
Multiplayer 8 von 10
8/10
XBU-Silver-Award
8

3 Kommentare

XBU Böhser Onkel Do, 19.04.2012, 07:13 Uhr

Ich glaube nicht dass da nachträglich noch ne Demo kommt.
Wenn dir die älteren Burnout Teile gefallen haben kannst eigentlich zuschlagen.
Ich komm vor lauter Gow 3 und Trials ned dazu weiterzuspielen.

cyfex Do, 19.04.2012, 06:32 Uhr

ich hoffe das ne Demo zum Spiel rauskommt, ansonsten macht das Spiel einen sehr guten Eindruck! :smt023

XBU Böhser Onkel Mi, 18.04.2012, 18:07 Uhr

Hmmm versteh ich nicht hätte mehr vergeben.
Die Steuerung finde ich ganz gut man muss sich erstmal reinfinden und eigentlich zu 90% driften.
Tunen und lackieren hat bei RR nix verloren finde ich...immerhin kann man die Lackfarbe wechseln und mit dem LE Code gibts noch hübsche Lackkits von bekannten Games.