Review zu R.U.S.E.

Zum wiederholten Male ruft der 2. Weltkrieg nach Verstärkung und benötigt eure Hilfe. Eure Erfahrung als "Soldat am Schießeisen" ist aber diesmal weniger gefragt. R.U.S.E. fordert euer strategisches sowie taktisches Können, denn ihr werdet als Stratege in der Kommandozentrale der alliierten Generäle gebraucht. Ob R.U.S.E. die Echtzeitstrategie zu alter Stärke verhilft oder nur ein Game unter vielen ist, möchten wir euch in unserem Review verraten.

Schere, Stein, Papier im Kriegsformat

Als Echtzeit-Strategiespieler ist man gewohnt, massig Gebäude sowie Einheiten zu bauen, um dann so kurzfristig wie möglich den Feind zu überrollen. Es entstehen Blitzkriege, obwohl jeder eigentlich gern mal seine ganzen Möglichkeiten nutzen möchte. Diese Möglichkeiten können bzw. müssen mit R.U.S.E. ausgenutzt werden, denn hier steht die Qualität der eigenen Kriegsführung weit vor unzähligen Einheiten. In R.U.S.E. errichtet ihr für jede der sechs Einheitengruppen jeweils ein Gebäude und müsst euch gut überlegen, welchen Fahrzeugtyp ihr wann, wo und für welchen Zweck einsetzen wollt. R.U.S.E. baut auf ein äußert gut durchdachtes Schere, Stein, Papier Prinzip, denn jede Einheit hat ihre Stärken und Schwächen und kann somit äußerst effektiv gegen bestimmte Gegner eingesetzt werden, zieht jedoch gegen andere Einheiten -ohne große Gegenwehr- den Kürzeren.

Es kommt also -mehr als es in Echtzeit-Strategiespielen bisher der Fall war- darauf an, ein gut durchdachtes Gesamtpaket in die Schlacht ziehen zu lassen, welches aus Aufklärern, sich ergänzenden Angriffseinheiten und eine gut durchdachte Rückendeckung an. Den besonderen strategischen Kick erhaltet ihr dadurch, dass ihr in der Regel zwar die Bewegungen des Feindes erblicken, jedoch nicht ohne weiteres die einzelnen Einheiten des Feindes identifizieren könnt. Hier schüttelt R.U.S.E. seinen Joker aus dem Ärmel und bietet euch eine abwechslungsreiche Palette von anwendbaren Kriegslisten an, die im erhöhten Maße über Sieg oder Niederlage entscheiden kann.

Ein Name macht Programm

R.U.S.E. bedeutet übersetzt so viel wie Trick bzw. List und das neue Echtzeit-Strategiespiel aus dem Hause Ubisoft setzt auf diese Kriegs-List und auf die Anwendung von Tricks, die den Feind nicht nur täuschen und in die Irre führen, sondern vor allem den eigenen Truppen den entscheidenden Vorteil auf dem Schlachtfeld bringen soll. Mut und Siegeswille allein werden kaum ausreichen, den Feind in die Knie zu zwingen und auch das schnelle und eher unkontrollierte Produzieren von großen Kampfeinheiten soll hier nicht die Entscheidung bringen. Vielmehr soll der Sieg auf Grund von strategischem Können abhängen sowie gekonntes Ausführen von Kriegslist und Täuschung zur richtigen Zeit am richtigen Ort.

R.U.S.E. bietet euch zehn verschiedene Tricks bzw. Täuschungsmanöver, die euch den entscheidenden Vorteil im Kampf gegen eure Feinde bringen können. Durch das Erobern von Gebäuden oder das Vernichten von feindlichen Einheiten, erhaltet ihr Punkte, die ihr für verschiedene Arten von Kriegslist einsetzen könnt. Mit einer aktivierten Kriegslist manipuliert ihr nicht das gesamte Schlachtfeld, sondern einen ausgewählten Sektor, der dann beispielsweise von euren Spionen durchleuchtet wird, in dem sie den Sektor auskundschaften und versteckte, feindliche Einheiten für euch identifizieren. Mit der List "Funkstille" könnt ihr eure eigenen Truppenbewegungen für den Feind unkenntlich machen oder mit "Decodierung" die feindlichen Angriffspläne offenlegen. Diese Kriegslisten sind zwar örtlich sowie zeitlich begrenzt, können aber richtig eingesetzt, euren Sieg in greifbare Nähe bringen, vor allem wenn die verschiedenen Täuschungsmanöver clever kombiniert werden. Ohne das geschickte Einsetzen dieser Kriegslisten werdet ihr mit Sicherheit als Verlierer vom Feld ziehen.

Es kommt bei R.U.S.E. also weniger darauf an, im Sekundentakt Einheiten zu produzieren, um nach einigen Spielminuten den Gegner zu überrennen, sondern vielmehr um überlegte Schachzüge und gekonntem Einsatz der zur Verfügung stehenden Einheiten, die den Gegner zur Verzweiflung bringen und bestenfalls zum Verlierer machen.